Archers Campfire

Ein Bogen soll es werden - doch welcher? 🙃


Online danieru

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Hallo zusammen

Ich bin neu hier und hatte - abgesehen von Spielereien als Kind - erst kürzlich Erstkontakt mit dem Bogensport auf einem 3D-Parcour. Da ich das in Zukunft wiederholen möchte, habe ich mich etwas ins Thema eingelesen, hier und im Internet allgemein, und glaube zumindest erstmal einen (ganz) groben Überblick darüber zu haben, was es alles zum Thema gibt.
Ok, das meiste ist für mich als Einsteiger noch lange nicht relevant, das kenne ich auch von meinem Haupthobby (Schlagzeug), aber einiges grundsätzliches gibt es dennoch zu beachten. Gerade auch bei geeignetem Gerät. Nichts trübt Freude und bremst Fortschritt mehr als untaugliches Material. Was aber auch nicht heisst, dass man Unsummen ausgeben muss um loslegen zu können.
Ich möchte einen Bogen für mich kaufen anstatt, entgegen allen gelesenen Ratschlägen, erstmal einen zu mieten. Es soll ein Recurvebogen werden, traditionell geschossen, also ohne Visier und so Sachen. Hübscher finde ich einen einteiligen, ein Take-Down scheint mir jedoch die sinnvollere Wahl, vor allem aus Transportgründen. Ich bin viel mit dem ÖV oder Fahrrad unterwegs und würde so sicher auch mal den einen oder anderen Parcour erreichen wollen. Kompaktes Packmass ist dann Trumpf. 😊
Das einmal zu den Rahmenbedingungen.
Zum Thema passende Bogengrösse habe ich eine ganze Menge gelesen, und doch bleiben Fragen offen.  Ich bin 1.78 gross und gemäss der Formel Armspannweite/2.5 habe ich eine Auszugslänge von 28.3 Zoll. Mir ist klar, dass das nur ein ungefährer Richtwert ist, je nach Ankerpunkt variiert das durchaus etwas.
Von dieser Auszugslänge ausgehend, liegen die Empfehlungen bei der Bogengrösse bei 68-70 Zoll für olympisch (längere Distanz) geschossene Bögen. Auf 3D Parcours (idR kürzere Distanz) werden eher kürzere Bögen verwendet, ich fand eine Angabe von etwa 6 Zoll weniger.
Soweit ich das gelesene verstanden habe sind längere Bögen für Anfänger grundsätzlich von Vorteil, weil fehlerverzeihender, ruhiger und präziser im Schuss, kürzere im Wald besser zu handhaben, aber tendenziell schwerer zu schiessen (unabhängig von Zuggewicht).
Ist das soweit stimmig?
Ich habe daraufhin mal geschaut, was so alles verkauft wird und fand bei Bögen in 62/64 Zoll mehrmals die Angabe Kinder-/Jugendbogen, in anderen Shops wurden nur Bögen dieser Länge oder kürzer angeboten, was mich wieder etwas verunsicherte. Liegt was vielleicht nur an der unterschiedlichen Betrachtungsweise der Verkaufenden, mal eher olympisch, mal eher traditionell, und die unterschiedlichen Längen sind alle auch für ausgewachsene Anfänger geeignet. Mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen? Gilt das dann für jedes Modell bei Recurvebögen?
Da ich mich im Moment ja vor allem beim 3D sehe, scheint ein eher kürzerer Bogen die bessere Wahl. Andererseits bin ich Anfänger und möchte es mir nicht unnötig schwer machen.  Also ein längerer kürzerer Bogen? 😊
Als Zuggewicht würde ich mal 24/25 lbs. anpeilen.
 
Die zahlreichen Ratschläge in einen Verein zu gehen und verschiedene Bögen zu testen habe ich natürlich auch gelesen. Es gibt tatsächlich auch einen Verein in der Nähe, doch ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Feste Zeiten und Verbindlichkeiten eines Vereins sind nicht wirklich meins, auch schon wegen flexibler Arbeitszeit ist das nicht so einfach. Trotz aller Vorteile bezüglich des begleiteten Lernens.
« Letzte Änderung: Oktober 04, 2024, 02:59:40 Nachmittag von danieru »


Offline helmut10

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Aus meiner Erfahrung mit Neulingen, die "traditionelle" Bögen schießen und in den letzten 12 Monaten bei uns im Verein begonnen haben, würde ich Dir zum Penthalon  (Bearpaw) Hero raten.

Ist geeignet für " moderne" Sehnen aus Hochleistungsgarn,  recht erschwinglich und wenn  man die Zugstärke irgendwann mal erhöhen möchte, kostet ein Paar neue Wurfarme " nicht die Welt".

Gebrauchte Wurfarme für den Hero sind meiner  Erfahrung nach auch gut zu verkaufen.

Bei der Zugstärke würde ich Dir  für den Anfang maximal 24 lbs empfehlen.
Mit einer Bogenlänge von 62 Zoll kommst Du auch auf dem Parcours gut zurecht.
« Letzte Änderung: Oktober 04, 2024, 03:23:46 Nachmittag von helmut10 »


Offline Waldgeist

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Moin danieru, für die von Dir vorgelegten Fragen habe ich großes Verständnis. Dennoch komme ich mal - ganz unhöflich - nicht mit Antworten, sondern mit neuen Fragen und Anregungen `rüber. Hast Du schon was vom Bogenvirus gelesen oder gehört? Ist hoch ansteckend und leider auch unheilbar. Der Ursprung dessen ist die Suche "nach dem einen und/oder dem richtigen Bogen".
Es gibt aber eine Option, wie Mann mit dem Virus umgehen kann: Ganz ruhig an die Sache heran gehen und ganz viel ausprobieren.
Aussagen wie "Kinder- und Jugendbogen" sind wie Du schon bemerkt hast wenig hilfreich. Deine Körpermaße sind nämlich nur beim ersten Sehen hilfreich. Allein die Zahl der Bogenhersteller, der Bogenarten und Ausführungen sind doch derart viefältig und unterschiedlich, dass die Suche nach dem optimalen, dem einzig richtigen, dem passenden Bogen ein nie enden wollender Prozess sein kann. Wozu ich unbedingt rate ist, bei der Suche und Auswahl die Hände einzubeziehen. Der schönste (???) Bogen ist untauglich, wenn er nicht wirklich gut in der Hand liegt. Die Größe und die Form des Griffstücks solltest Du austesten.
Dabei kann der Einstieg mit einem Leihbogen schon mal helfen bevor es zu einem Fehlkauf kommt. Die Zugstärke der Wurfarme ist gerade in der Anfangszeit auch keine wirkliche Konstante. Unbedingt hilfreich ist es auch, wenn Du jemand an Deiner Seite hast, der Dich begleitet und beraten kann. Was nutzt es Dir, wenn Du mit Herstellern und Artikelnamen überhäuft wirst? Dein erstes Drumset
war ja vermutlich auch in erster Linie von der Stärke deines Gelbeutels geprägt ... Also: Ohne persönliche Erfahrungen stehste vermutlich ziemlich auf dem Schlauch; darum: AUSPROBIEREN und ein wenig GEDULD wäre mein konkreter Tipp.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
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Offline roscho

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Ich fasse mich kurz: ich bin da bei Helmut, ein Bogen wie der Penthalon Hero wäre auch mein Vorschlag
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
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Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline dersix

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Evtl. kämme auch einer der Mohicans die Holger1 momentan hier anbietet in Frage?

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=12557.0

Sieht mM nach besser aus als ein Hero

Grüße
Six


Offline roscho

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Der wäre aus meiner Sicht auch voll ok !
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline helmut10

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Evtl. kämme auch einer der Mohicans die Holger1 momentan hier anbietet in Frage?

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=12557.0

Sieht mM nach besser aus als ein Hero

Grüße
Six

Prinzipiell geb ich Dir recht, was die Optik betrifft.

Allerdings sind dann stärkere Wurfarme, die eventuell irgenwann mal angeschafft werden sollen, fast doppelt so teuer.


Offline TMbow

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Nur mal so als Gedankenanstoß, wurde auch oben schon angedeutet....

Wenn Bogenschießen wirklich dein Hobby wird oder sogar eine Passion, dann wird es nicht bei einem Bogen bleiben. Der erste wird vermutlich sehr schnell ersetzt werden.

Deswegen nicht so viel drüber nachdenken, schau das es deinen Anforderungen entspricht (Take Down mit wenig Zuggewicht anscheinend) und ab geht's! :bow:

Gerade am Anfang auch einfach mal gebraucht schauen ob da iwer  was halbwegs passendes anbietet. Alles weitere ergibt sich mit mehr Erfahrung und beim ausprobieren.

Glaube hier im Forum gibt es auch gerade sehr günstig mehrere Bearpaw Penthalon Mohican im Angebot, z.B.


PS: Am Anfang wird auch viel zu viel über das Equipment nachgedacht und dran rumgeschraubt.

Spoiler Alarm: Wenn der Pfeil halbwegs zum Bogen passt liegt es in der Regel an dir, nicht am Equipment :bow:

Was wirklich oft unterschätzt wird, ist wie sehr der Pfeil zum Bogen passen muss.
« Letzte Änderung: Oktober 04, 2024, 08:30:49 Nachmittag von TMbow »


Online danieru

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Der Threadtitel war etwas missverständlich gewählt. Das habe ich mal geändert. Mea culpa :)
Vielen Dank für eure Tips und Vorschläge.
Momentan geht es vor allem um meine Unsicherheiten bezüglich der Grösse.
Ein konkretes Modell wollte ich noch nicht erfragen, nehme die Vorschläge aber sehr gerne an. Das wäre sozusagen der nächste Schritt.


Die Größe und die Form des Griffstücks solltest Du austesten.
Dabei kann der Einstieg mit einem Leihbogen schon mal helfen bevor es zu einem Fehlkauf kommt.
...
AUSPROBIEREN und ein wenig GEDULD wäre mein konkreter Tipp.
Danke für deine Anregungen. Gerade habe ich etwa ein Dutzend Angebote verschiedener Anbieter angeschaut. Zwischen 35 und 90 Euro für 6 Monate Bogenmiete. Das tönt ok. Man kann in der Zeit sicher herausfinden ob das Bogenschiessen etwas für einen ist. Gerade bei Kindern sehr sinnvoll, in jungen Jahren probiert man ja viel aus und die Hobbys/Interessen wechseln vielleicht häufiger. Und das ist auch gut so. Es gibt so viel zu entdecken.
Doch wie hilft mir das? Am Ende habe ich dann ja nur einen Bogen in der Hand gehabt.
Ja, es wäre schön, direkt verschiedene Bögen miteinander vergleichen zu können.  Die Geschäfte hier in der Nähe - viele sind es nicht - haben nur eine sehr überschaubare Auswahl in meinem Preissegment (max 200, lieber weniger). Das sind dann 1-2 Bögen die ich ausprobieren kann.


Offline TMbow

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Ausprobieren kommt normalerweise durch Bögen im Verein, auf dem Parcour, von Freunden, ...

Ich hatte oben nochmal was reineditiert, das sollte auch das Thema "Ausprobieren" etwas abdecken. Kurz gesagt: Erstmal Bogenschießen lernen und dann über Equipment nachdenken. Just do it.  ;)


Offline roscho

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Lass dich nicht von den Größen irreführen.
Im Traditionellen Bereich sind Recurve Größen von 58“ bis 62“ die Norm wenn du so um die 28“ Auszug hast ist das alles machbar.

Im Olympischen Bereich gilt das als Kindergrösse, die olympischen Bögen sind aber für was anderes gemacht und auch anders dimensioniert.

Zum Schießen lernen taugt jeder Einstiegsbogen, egal ob Hero, Mohican Samick Polaris oder Black Hunter ..
25# sind ok, Pfeile sollten halbwegs passen (80% Regel)

Zu was ich noch raten würde ist ein Einstiegskurs um die Grundzüge gezeigt zu bekommen, und dann auf zum Schießen

Wohin dann die Reise geht wird sich zeigen …

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Online danieru

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Ja der Mohican ist sehr hübsch.



... nicht so viel drüber nachdenken, schau das es deinen Anforderungen entspricht (Take Down mit wenig Zuggewicht anscheinend) und ab geht's! :bow:

Gerade am Anfang auch einfach mal gebraucht schauen ob da iwer was halbwegs passendes anbietet. Alles weitere ergibt sich mit mehr Erfahrung und beim ausprobieren.


Ok, prinzipiell also wie beim Becken kaufen.  Gebraucht kaufen, wenn's nicht passt wieder verkaufen.  :)

Erstmal Bogenschießen lernen und dann über Equipment nachdenken. Just do it.  ;)
Ok, so mache ich's.
Jetzt brauche ich nur noch einen Bogen.
Und Pfeile.  ;D

Ja, ich neige manchmal zu overthinking. Danke für das ausbremsen. Ich schau mal, was sich so in meinem Budget bewegt.

Lass dich nicht von den Größen irreführen.
Im Traditionellen Bereich sind Recurve Größen von 58“ bis 62“ die Norm wenn du so um die 28“ Auszug hast ist das alles machbar.


Danke.
Was ist die 80% Regel? Davon habe ich noch nicht gelesen. Ist gemeint, 20% macht der Bogen, 80% der Pfeil?
Noch mehr lesen, man das wird langsam kompliziert. Hahaha


Offline roscho

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Ich verlinke immer gerne diese Tabelle ;)

http://www.shootingthestickbow.com/ArrowGuide.html

Es genügt am Anfang wenn der Pfeil zu 80% passt, da ist die Technik noch drunter
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline basti

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Traditionelle Bögen über die länge zu definieren ist mMn Quatsch.

Hier wird traditionell mit jagdlich vertauscht.

Lass dich von längeren Bögen nicht abschrecken.

Diese sind meist nicht nur fehlerverzeiender sondern haben auch ein angenehmeres auszugsverhalten. Eben wegen der Länge.

Auch mit einem 66" oder 68" langen Bogen wirst du nicht unbeholfen durch den Parcours stolpern und überall anstoßen.

Wenn du im Stile der Bodnik Turniere schießen willst, bist du auf was kurzes angewiesen. Andernfalls absolut nicht.


Offline Böhser Ossi

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  • Alles oder nichts, die halben hol der Teufel
 Wenn es wirklich Geschäfte (Fachgeschäfte?) in der Umgebung  gibt die Bögen anbieten würde ich da auf jeden Fall mal vorbeischauen.
Im Besten Fall kommst du zu einen fähigen Verkäufer der dich gut berät und dir ein komplettes Einsteigerset zusammenstellt was erstmal grob zu dir passt. Im schlechtesten Fall hast du wenigstens mal die Möglichkeit ein paar verschiedene Bögen in die Hand zu nehmen.

Auch gibt es bestimmt mal die Möglichkeit eine Trainingseinheit bei den Verein in deiner Nähe zu besuchen. Bei unsern hiesigen Schützenverein gibt es z.B. jeden Monat 1-2 Mal auch die Möglichkeit völlig unverbindlich mit Vereinsbögen zu schießen und dabei allerlei Fragen zu stellen, optimal zum Anfang um erstmal ne grobe Ahnung zu bekommen. Auch kann man dort verschiedene Bogengrößen und Zuggewichte testen, das würde dir ja schon  einige Fragezeichen beantworten.
Es gibt zwei Wege im Leben, die dir viele Türen öffnen: Ziehen und drücken