Archers Campfire

Leerschuss - Ursache - kennt ihr das?


Offline Josef

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Hallo zusammen,

ich würde gerne wieder einmal auf eure geballte Bogenkompetenz und Erfahrung zurückgreifen.

Kurz zu mir:
Ich schieße nun seit ca. 4 Jahren. Und dachte bisher das meine Schießtechnik relativ passabel ist.
Begonnen mit einem Jackalope Zircon 68 Zoll - dann umgestiegen auf einen Penthalon Creed (60 Zoll, 35 Pfund) - und zu guter letzt habe ich mir ein Tbow Mittelteil (Satori Hoyt Nachbau) mit Oakridge Carbon Bamboo Wurfarmen (62 Zoll - 35 Pfund) zugelegt.

Ich hatte bisher erst eine Erfahrung mit einem Leerschuss, damals auf meinem Zircon aufgrund einer kaputten Nocke.

Ich habe das letzte Jahr sehr ausgiebig meinen Tbow Bogen geschossen und bin nun aus diversen Gründen zu dem Entschluss gekommen, dass ich lieber auf meinen sehr traditionellen einteiligen Creed zurückgreifen möchte.

Bei meinem ersten Parcourbesuch vor einer Woche dann der Schrecken - ein lauter Knall und der Pfeil liegt vor mir auf dem Boden. Ich hatte einen Leerschuss... Ich habe daraufhin alles erdenkliche überprüft - die Sehne, den Nockpunkt, die Nocken, die Pfeile - einfach alles mir erdenklich mögliche und habe keine Fehlerquelle entdeckt. Also Pfeil erstmal aussortieren und nach Überprüfung des Bogens weiter schießen.
Gegen Ende des Parcours dann wieder - ein lauter Knall. Pfeil liegt vor mir. Erneuter Leerschuss...
Einzige mir erkennbare Parallele zum ersten Leerschuss - wieder ein Pfeil mit einer meiner roten Nocken (ich hatte zwei Sets Pfeile mit unterschiedlichen Nockenfarben dabei).
Mein Logischer Schluss - aus irgendeinem Grund scheinen die Nocken nicht zu passen. Auch wenn Sie meines Erachtens sehr gut (das bedeutet nicht zu leicht und nicht zu fest) auf der Sehne sitzen.

Also habe ich Zuhause bei all meinen Pfeilen die Nocken ausgetauscht.
Gestern war ich erneut auf dem Parcour - dieses mal mit Begleitung.

Am dritten Ziel passiert es wieder - Knall leerschuss...

Ich war wirklich kurz vorm verzweifeln und Aufgeben. Ich bin auch wirklich erstaunt wie gutmütig der Bogen diese Strapazen über sich ergehen lässt.
Dann erneute Fehleranalyse gemeinsam mit meiner Begleitung.
Einzige logische Fehlerquelle und Ursache - wie so oft die Person hinter dem Bogen. Also Ich...

Meine Vermutung ist nun, dass sich mein Auszugsverhalten / das Lösen des Pfeils geändert hat und dies bei meinem Tbow aufgrund eines anderen Sehnenwinkels oder ähnlichem kein Problem dargestellt hat.
Ich vermute das ich den Pfeil beim lösen irgendwie vorher von der Sehne schiebe - dies aber nicht bemerke. Ich habe einen Auszug von knapp 29 Zoll - der Bogen ist laut Internetseite bis 32 Zoll Auszug gut ziehbar. Meine Handschuhe sind zwar relativ dick (Bearpaw) das war aber bisher nie ein Thema.
Ich habe daraufhin ein paar Schüsse ohne Handschuhe gemacht und keinerlei Leerschüsse gehabt - aber auch nicht gespürt das ich zu nah am Pfeil wäre.
Im weiteren Verlauf also wieder Handschuhe an - sehr darauf geachtet meine Finger sehr weit auseinander zu nehmen um im Vollauszug nicht zu nah am Pfeil zu sein. Das fühlte sich jedoch sehr unnatürlich an und war ungewohnt und natürlich auch am Trefferbild zu erkennen...
Dann kam ein schwieriges Tier - ich war voll konzentriert und habe nicht extra auf meine Fingerhaltung geachtet und PENG Leerschuss.
Damit war für mich ganz klar - der Fehler liegt an mir.
Ich weiss nun auf was ich achten muss, mich wundert jedoch sehr das ich 4 Jahre lang keinerlei Probleme hatte - bei keinem Kurs, bei keinem Training und auch sonst in keiner Weise jemals die Rückmeldung bekommen habe das ich zu nah am Pfeil bin oder ähnliches....
Auch ist mir neu, dass es so schnell zu einem Leerschuss kommt - mir hat bisher noch nie jemand von etwas vergleichbarem berichtet.

Meine Frage ist nun, kennt jemand dieses Phänomen?
Und ich möchte das hier berichten um vielleicht andere die ähnliches Erleben das viele tüfteln zu ersparen.

Achja ich habe es vergessen zu erwähnen: Ich schieße Mediteran, auf dem Tbow und dem Zircon mit Pfeilauflage und auf dem Creed (da wo die Leerschüsse passiert sind) vom Shelf.

Vielen Dank für alle die sich die Zeit genommen haben das zu lesen
Schönen Abend und liebe Grüße
Josef


Offline Waldgeist

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In der Tat: Das Problem lag nicht am Material sondern am Anwender. Zu der Erkenntnis bist Du ja auch bereits gekommen.
Nun zum eigentlichen Problem: Der Ablass. Ich unterstelle mal, dass Du mit vierjähriger Praxis weißt, worauf es ankommt.
Selbst wenn der Wechsel auf einen anderen Bogen ursächlich mit dem Fehler einher gehen sollte, so bleibt es ja doch ein
Problem, das natürlich schnellstmöglich aus der Welt muss.
Ich sehe da zwei Möglichkeiten.
Falls Du Zugriff auf einen Nullbogen oder ein anderes Trainingsgerät Zugriff hast, kannst Du damit trainieren.
Andere Option ist, dass Dein Begleiter Dich unterstützt indem er den Schussaufbau inkl. Freigabe der Sehne Schrittweise vorgibt.
Wenn Du im Vollauszug stehst, verharrst Du mal bewusst länger, bis der Trainer den Pfeil freigibt. Und zwar solange, bis der Ablauf
des Lösens wieder vernünftig erfolgt d.h. ein unbeabsichtigtes Lösen nicht mehr erfolgt.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Online Kedde

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Wenn die Nocken relativ gut auf der Mittenwicklung klemmen kann es meiner Meinung nicht an der Nocke liegen wenn sie nicht beschädigt sind.
Ich hatte mal einen Leerschuss weil in der Nocke Dreck war und somit nur halb eingenockt werden konnte was ich aber nicht bemerkte.
Der Bogen knallte und der Pfeil lag vor mir. Erst konnte ich mir das nicht erklären, aber nachher sah ich das die Nocke halb voll Dreck war. Beim Pfeilziehen hatte ich die Nocke in den Boden gedrückt. Heute kontrolliere ich jede Nocke bevor ich schieße.
Eventuell ist das ja auch Deine Ursache.
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
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Offline WernerF

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Kedde war schneller
aber ich schicks dennoch ab...

Dasselbe bei mir.

Ich analysierte dieselben von Dir bereits angeführten Ursachen....

weil beim oftmaligen Bogenwechsel immer wieder auch Sehnenwicklungen nicht gut auf den aktuellen Pfeil/Nocke abgestimmt sind
weil dickere Handschuhe bei hohem Zuggewicht bei jetzt kälterem Wetter steifer sind und beim Ausnocken helfen
(bei  Auszugkorrekturen -leichtes überziehen und dann vorkriechen)
       
Wenn dann alles beim Bergabschießen  mit schwersten Pfeilen zusammenhift ...wirds bestimmt was.
Da kann der Pfeil sogar teilbelastet noch sehr weit fliegen - aber der Mittelteil gesprungen sein.
Mittelteile mit G10 welche dann nur dünn mit Exotenholz belegt sind reagieren sehr böse.





Offline roscho

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Kurztest: schieß mal Untergriff  - da kannst du den Pfeil nicht klemmen bzw. mit den Fingern berühren

Liegt es am Auszug/Winkel wird sich auch da ein Leerschuss einstellen, wenn nicht liegt es am Sehnengriff/Ausnocken beim mediterranen Auszug

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Tomsiber

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Ich kenne jemanden, dem das auch oft passiert.
Die Ursache ist, dass diese Person beim Ausziehen mit dem Zeigefinger der Bogenhand den Pfeil auf dem Shelf 'führt'.
Zusätzlich hat sie auch einen tiefen mediterranen Griff.
So passiert es immer wieder mal, dass der Pfeil beim Ausziehen 'ausgenockt' wird, aber durch die Fingerklemmung ok aussieht ...
Jens Bow Reptile 60" 39lbs@30"
White Feather Lark 21" ILF mit Oak Ridge Carbon-Foam 64" 38lbs@30"
Oak Ridge Beli 62" 34lbs@30"


Offline Bambus

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  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
Ich tendiere auch eher zur Erklärung von @Tomsilber. Mit den Fingern den Pfeil zufällig oder schon fast systematisch auszunocken fällt mir sonst schwer nachvollziehbar. Ich schieße fast ausschließlich nicht klemmende Selfnocks über den Handrücken und einen Leerschuß habe ich äußerst selten und dann ist der Grund zumeist ein Fehler an der Nocke.

Ich würde mal den Bogen leicht schräg halten (Re-Schütze auf ca. 13:30  ;) ) und den Finger bewußt weg vom Shelf und dem Pfeil halten.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline ONeill

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Ich kenne jemanden, dem das auch oft passiert.
Die Ursache ist, dass diese Person beim Ausziehen mit dem Zeigefinger der Bogenhand den Pfeil auf dem Shelf 'führt'.
Zusätzlich hat sie auch einen tiefen mediterranen Griff.
So passiert es immer wieder mal, dass der Pfeil beim Ausziehen 'ausgenockt' wird, aber durch die Fingerklemmung ok aussieht ...

So jemanden kenne ich auch, allerdings hat der meist so fest gehalten, dass der Pfeil am Schelf quasi "fixiert" war, ein Leerschuss also nicht zustande kam.

Mir sind bisher 2 Leerschüsse widerfahren, einmal eine Penthalon Slim Nocke geplatzt beim Release (möglicherweise bereits geschwächt durch Fehlschuss oder durch thermische Weitung, davon bin ich geheilt...)

Ein weiteres Mal war es beim Probeauszug eines Langbogens eines mir damals unbekannten Schützen, ich konnte nicht glauben, dass der Bogen 60# hat und hab ihn wie bei meinen üblichen 40# knapp an den Fingerkuppen ausgezogen, die Sehne entgleitet mir und der Bogen fliegt vorwärts und bleibt senkrecht im Waldboden stecken. Der Schock war groß, aber der Schütze cool und der Bogen hat es ausgehalten, wahrscheinlich wegen seines Fluges genug Energie abgeben können.


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Und bitte... über welche Nocke reden wir denn hier?
Manche PIN- Nocks sind meiner Meinung nach so gar nicht Tradi und schon gar nicht 3 Unter geeignet, weil sie da schon halb rausspringen.
Hab ich schon mehrmals beim Sehnen bauen gemerkt daß da beim anpassen der Miwi die Nocke zwar leicht abgeht, aber beim kanten sofort raushüpft....
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Offline Landbub

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Kurztest: schieß mal Untergriff  - da kannst du den Pfeil nicht klemmen bzw. mit den Fingern berühren

+1
Aber aufpassen, wenn die Nockpunktbegrenzer zu eng und zu groß sind. Dann kann der untere Begrenzer die Nocke von der Sehne schieben.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Farkas

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Ich tendiere auch eher zur Erklärung von @Tomsilber. Mit den Fingern den Pfeil zufällig oder schon fast systematisch auszunocken fällt mir sonst schwer nachvollziehbar. Ich schieße fast ausschließlich nicht klemmende Selfnocks über den Handrücken und einen Leerschuß habe ich äußerst selten und dann ist der Grund zumeist ein Fehler an der Nocke.

Ich würde mal den Bogen leicht schräg halten (Re-Schütze auf ca. 13:30  ;) ) und den Finger bewußt weg vom Shelf und dem Pfeil halten.

Wie Bambus schrieb,leicht schräg halten und die Pfoten
weg vom Shelf.....


Schieße auch lieber Nocken die nicht fest klemmen.
Ist mir auch schon passiert,das beim Auszug der Pfeil
vom Nockenboden vorrutschte.

Schieße allerdings mit Fingertab und merk das irgendwie
und es kommt nicht zum Leerschuß.
Denke dein erwähnter dicker Handschuh ist da eher hinderlich
es noch mitzubekomen,wenn.....

Mir waren Handschuh zu klobig und mir fehlt einfach das Feedback
des "Fühlens" beim ausziehen.....

....schon mal mit Fingertab geschoßen ?
Net z`fui übas Leba denga,-l`bnd kuma da eh nima aus.......


Offline Flotschi

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Mir ist dies am Anfang meiner Bogenkarriere ein paar Mal passiert und erst vor Kurzem (Da lag es aber an einer beschädigten Nocke).  bzw habe ich das schon bei Leuten gesehen die sich übernehmen und dann aufgrund der Erschöpfung keinen vernünftigen Schussablauf hinbekommen.
Wenn das jedoch häufiger während einer Session vorkommt stimmt etwas höchstwahrscheinlich beim Lösen nicht.


Online Treppenwangenrollator

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Hallo Josef,
dass der Pfeil am Shelf mit dem Finger geführt wird, wurde ja schon vermutet.
Gehe ich recht in der Annahme, dass es ohne Fingerführung in etwa so aussehen würde?
(anklicken zwecks Animation)


Offline Flotschi

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Hallo Josef,
dass der Pfeil am Shelf mit dem Finger geführt wird, wurde ja schon vermutet.
Gehe ich recht in der Annahme, dass es ohne Fingerführung in etwa so aussehen würde?
(anklicken zwecks Animation)

Das ist etwas, das ich mir auch nach über 13 Jahren abgewöhnen muss.  :schuldig: Ich hab die ersten Jahre immer den Pfeil leicht am Finger geführt. Nicht weil ich es brauchen würde, es ist mir damals logisch vorgekommen. Jetzt erwische ich mich auch noch ab und zu, dass ich den Zeigefinger ausstrecke. Deshalb empfehle ich immer zumindest das erste Jahr mit einem Trainer oder Erfahrenen schießen zu gehen. Was ich mir als Autodidakten an unangenehmen Gewohnheiten abgewöhnen muss ist ärgerlich...


Offline Tom der Badner

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  • Ist Sie es wert? Wert für Sie zu sterben ?.... Ja
👈🏽
Wer macht den sowas ?  ( Turnier in Jockgrim am Samstag)
Ich mag Menschen. Sie sind sehr unterhaltsam. Ich lach nur meistens über andere Dinge, als sie.
Jim Carrey