… und damit sogar auf die Haltbarkeit des Bogens hat.
Weil?
…
Beim Stringwalking und kurzen Entfernungen (= tiefen Abgriffen weit unter der Nocke - z.B. in der Halle) ziehst du eher am unteren Wurfarm.
…
Nein, der obere Wurfarm wird durch den tieferen Griff mehr vorgespannt.
Interessant ist, dass der Bogen am Lautesten knallt, wenn die Wurfarme wirklich gleichzeitig „ankommen“. Im Gegenzug kann ich den leisesten Bögen an der Schießlinie beim Nachschwingen kaum zusehen, da wird mir schwindlig.
Das Thema Tiller ist mehr Voodoo und Suggestion als alles Andere. Es gibt nicht viele Gründe, warum man daran rumschrauben sollte.
Das kann man leider so nicht stehen lassen.
Der Sehnenwinkel ist bei tiefem Griff am unteren WA größer, weil die Sehnenlänge im Verhältnis zum Auszugsweg größer ist. Er hat damit auch einen höheren Vorspannweg.
Theoretisch sind die Vorspann
kräfte aber oben und unten gleich.
Entscheidend für das gleichzeitige Ankommen der WA ist das optimale Zeitmanagement durch die Form und Stellung der einzelnen WA (Länge, Dicke , Neigung, Recurves).
Es beschreibt damit den optimalen Zustand, welcher ggf. vom erfahrenen Bogenbauer auch mit einer extrem asymmetrischer Bauform erreicht werden kann (Yumi).
Alles andere würde ja auch bedeuten, dass das Pfeilende vor dem Ausnocken einen zusätzlichen vertikalen Bewegungsimpuls bekommt.
Das ist sicherlich nicht sehr effektiv, auch wenn ein noch einigermaßen sauberer Peilflug (z.B. durch die variierende Nockpunkthöhe) erreicht wird.
Wahrgenommene Lautstärke und sichtbare Vibrationen sind mitunter zwei paar Schuhe. Je nachdem, woher sie kommen bzw. was da genau und mit welcher Frequenz vibriert.
Wenn das Vibrieren z.B. eine Pendelbewegung (oben / unten) um die waagerechte Querachse beschreibt, stimmt - ganz sicher - der Tiller nicht. Auc ein Auf- und Ab hüpfen ist ein Hinweis darauf.
Wenn der Bogen knallt, sind meistens die Pfeile zu leicht für dieses System oder schlagen irgendwo an.
Wer auf die "vertonte" Energie, verzichten kann, gleichzeitig jedoch eine höhere Geschwindigkeit nutzen möchte, für den gibt es Geräuschdämpfer in allen erdenklichen Varianten.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Wäre der Tiller nicht wichtig, wäre das Bogen bauen um Einiges einfacher.
Ich habe viel Zeit mit dem Schleifen von keiligen Unterlagen für meine WA verbracht. Alles nur, um meinen Griff (Bogenhand und Anker) so auszuüben, wie ich das möchte.
PS: Vibrationen erzeugen hohe Ermüdungsbelastungen, die sich besonders bei den "hoch gezüchteten" Systemen sehr negativ auswirken.
Auch dass liegt leider in meinem persönlichen Erfahrungsschatz.