Archers Campfire

Tiller- Verständnisfrage


Offline Treppenwangenrollator

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@ kungsörn:
Ich seh schon, wir werden uns hier nicht einig  ;D
Ich hätte langsam wirklich Bock drauf, mit Dir mal einen „Labortag“ zu verbringen. Vom morgendlichen Kaffee zum Schmieden eines Schlachtplans bis zum abendlichen Bier am Lagerfeuer.
 :trink: :fire:
Mit unterschiedlichen Wurfarmen in  ähnlicher Stärke (inkl. Border HEX 7/9), einem Gillo GT mit unterschiedlichen Griffschalen, einer ausreichenden Menge an Sehnen und einer High-fps-Kamera ausgestattet. Laden wir noch Landbub mit dazu ein, da könnte durchaus was Produktives dabei rauskommen.

Zu Deiner Aufnahme: Du schießt mediterran, oder? Dann scheint da wohl was nicht zu passen. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Wurfarme synchron arbeiten. Die Nocke wandert ganz schön und der Pfeil schwingt auch vertikal, das ist bei mediterran nicht unbedingt typisch, eher für Barebow mit tiefem Abgriff. Jemand, der Wert auf eine optimale Tiller-Einstellung legt, müsste da wohl nochmal ran  ;).
« Letzte Änderung: November 29, 2024, 10:14:14 Vormittag von Treppenwangenrollator »


Offline kungsörn

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Ja, nur mediterran. Border tillert seine WA standardmäßig für 3-Under.

WA können ja nur zu 100% synchron arbeiten, wenn Druck- und Zugpunkte exakt auf der Symmetrieachse liegen. Dabei müssten sie auch noch absolut gleich gebaut sein.
Die Auf- und Ab-bewegung (ca.4mm) des Nockpunktes liegt an den sehr ausgeprägten Recurves, welche aufgrund der asymmetrischen Belastung und dem Tiller unterschiedlich Aufrollen.
Auch das kann man übrigens mit der Drahtmethode sehr gut beobachten. Zumindest, wenn man in der Lage ist, seinen Druckpunkt über den gesamten Auszugsvorgang hin penibel beizubehalten.
Wer sich das mal antut, der wird unweigerlich auf die Idee kommen, während des Auszuges und im Anker mit der Druck- und Zugpunktverteilung zu spielen.
Ich hatte mir vorher nicht vorstellen können, welch gravierende Auswirkungen eine nicht feste Technik haben kann.

Entscheidend ist doch beim Tillern, dass die WA möglichst gleichzeitig in der Grundposition bzw. an dem Punkt ankommen, an dem der Pfeil ausnockt.
Beim Beschleunigen führt das zum "Aufspringen" des Pfeils. Sid (sen.) hat das auch mal beschrieben:
https://www.borderbows.com/uploads/Black%20Douglas%20set%20up%20guide%20Feb2021.pdf.html unter "Tuning tips".
BTW. Wer eine Erklärung dafür sucht, dass unterschiedliche Pfeile auch unterschiedliche Nockpunkthöhen benötigen, wird hier auch fündig.

Das vertikale schwingen gibt es übrigens anderswo auch: https://www.youtube.com/watch?v=NK-ciuUqKk4
Ggf. hat womöglich der böse "Finger-pinch" Selbige mit im Spiel.

Nachdem ich mit der Drahtmethode einen Tiller von +7mm ermittelt hab, arbeiten die WA so gleichmäßig, wie es Geometrie, Mechanik und meine Fähigkeiten zulassen. Sie sind leise und fühlen sich gut an. :bow:

Den Unterschied zum werksseitigen Tiller (+3mm) würde man schon mit bloßem Auge sehen, hören und spüren. Leider habe ich seinerzeit keine Aufnahmen davon gemacht.
Der "Werkstiller" funktioniert sogar einigermaßen. Allerdings nur mit einem Druckpunkt, der sehr nahe am Pivotpunkt liegt und mit 3-unter-Griff. Damit will und kann ich mich aber nicht anfreunden.

Vielleicht wird dem einen oder anderen jetzt auch klar, warum Bögen mit hocheffizienten Recurves solche "Zicken" sind.

Ein Treffen und wäre schon sehr interessant und sicher aufschlussreich.  :trink:
Im Moment fliegen mir aber grad noch andere Sachen um die Ohren.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")