Erst mal danke an
roscho für’s Abtrennen des Themas!
Jetzt weiter…
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Ich ärger mich halt bei jedem Pfeil dass die Spitze meilenweit weg ist wenn voll ausgezogen
Bei der 50m Distanz ja unterhalb der Scheibe
Das kenn ich nur zu gut (und noch andere Symptome einer voll ausgeprägten TP).
Der Grund, weshalb die Pfeilspitze unter dem Gold bzw. dem Zielpunkt liegt, ist nicht der Tiller, sondern weil Du es der Steuerzentrale zwischen den Ohren so beigebracht hast.
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Ich schiesse gleichmässig von der Zeit her, kann aber nicht den Bogen wie ein Recurver sekundenlang im Ziel halten
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Liegt es an der Kraft, oder will der Pfeil einfach los? Ich tippe auf Zweiteres.
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Also Unterkante Gold und ab mit dem Pfeil
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Genau das ist der schnellste und sicherste Weg in die Targetpanic. Hab ich auch so gemacht und ich war gut dabei. Die TP hast sich dabei schon länger angekündigt und ich hab mir immer wieder vorgenommen, dass ich gezieltes Ablauftraining betreibe. Aber nicht jetzt, weil nächste Woche ist dieses Turnier, übernächste Woche das Andere. Jetzt muss ich einfach treffen, das mit dem Ablauf Ändern mach ich, wenn ich die Zeit dafür habe - bis es mich quasi über Nacht in Vollausprägung erwischt hat (Trainingswerte WA720 von stabilen 620er zu hart zu erkämpfenden 520-530ern…).
Ingo Nibbe sagt immer, es gibt keine Targetpanic, das ist ein Ablauffehler. In beiden Punkten muss ich ihm widersprechen. Targetpanic gibt es sehr wohl, der Entstehungsgrund ist in vielen (den meisten?) Fällen ein Ablauffehler.
Hätte ich das nur früher gewusst…
Das Erreichen des Goldes bzw. des Zielpunktes darf keinesfalls der Lösetrigger sein!Letztes Jahr hat sich bei mir der Spaß am Bogenschießen in Richtung negativ entwickelt. Nur der Ehrgeiz hat mich weitermachen lassen. Im Spätherbst war ich dann so weit, dass ich aufhöre und mit der Flex meine Bögen in ein Format bringe, in dem sie der Welt keinen Schaden mehr zufügen können. Gerettet hat mich der Klicker und folgend das Schießen mit dem Olympischen Recurve (ja, das böse Wäscheständerteil - UNDENKBAR!).
Der Klicker hat mir gezeigt, dass es doch noch in mir versteckt ist und ich lande damit beim Erreichen des Vollauszugs auch automatisch und ohne jegliche innere Anspannung den Zielpunkt. Jedoch sind die Fortschritte nur sehr klein und hart zu erkämpfen. Was man mit Wiederholungen im sechststelligen Bereich in seinem Gehirn fest verdrahtet hat, „überlernt“ man nicht eben mal schnell mit 100 Schüssen…
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Und ich löse sehr oft leicht zu früh und praktisch nie zu spät
Ja, auch das ist schon ein Hinweis darauf, dass die Sache schon etwas fortgeschritten ist.
Zu spät gibt es nicht (außer bei bewegten Zielen).
Jetzt heißt es, so schnell wie möglich das Training umzustellen.
Sich vom Treffen und Zielen eine Zeit lang komplett verabschieden und nur auf Ablauf trainieren.
Den Schuss aus kurzer Distanz, vielleicht auch mit geschlossenen Augen, bewusst Schritt für Schritt aufbauen, ab Erreichen der Kontrollpunkte im Körper und der Endspannung (wirklich erst AB diesem Zeitpunkt, NICHT früher!) einen Zählsatz aufsagen und erst dann lösen.
Solange DAS nicht klappt, ohne dass der Pfeil vorzeitig los will, braucht man mit Ziel- und Trefftraining nicht mehr anfangen. Will es nicht klappen, so hilft nur ein Klicker, der in dieser Phase zur Unterstützung dient und auch verhindern kann, dass sich unbemerkt weitere Fehler in der Schusstechnik einschleichen.