Archers Campfire

"Mutziele" auf Parcoursen oder im Turnier, wie geht Ihr damit um?


Offline Long John

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Auf vielen Parcoursen findet man sogenannte "Mutziele". Bspw. eine Maus im Metallofen, oder Ziele aus Metall, bei denen nur der Killbereich aus Schaumstoff besteht. Ein Fehlschuss bedeutet dort i.d.R. Pfeilbruch.
Auch bei Turnieren werden diese manchmal gestellt und bringen oft eine hohe Anzahl an Extrapunkten.
Mich würde interessieren, wie Ihr damit umgeht. Schreibt bitte auch im Kommentar Eure Gründe und wie Ihr dazu steht.

Mein Umgang damit und meine Meinung:
Ich selbst lehne diese Art von Zielen kategorisch ab. Auch bei Turnieren schieße ich sie aus Prinzip nicht, selbst wenn ich mir relativ sicher bin, das Kill zu treffen und es mich Punkte kosten sollte. Wenn es ein Ausweichziel gibt, wähle ich dieses (auch wenn dies meist weniger Punkte bringt).

Wir Bogenschützen geben uns gerne naturnah und versuchen unseren Sport als im Einklang mit Natur und Umwelt darzustellen. Daher ist es für mich nicht nachvollziehbar, fahrlässig Pfeilschrott zu produzieren. Es passt einfach nicht in eine Zeit, in der wir über Nachhaltigkeit und Ressourcenknappheit diskutieren, gleichzeitig aber solche "Mutproben" auf Kosten der Umwelt durchzuführen.
TRB: Blumhofer X Master XTX 68", Falkenholz Peregrine ILF 69"
Langbogen: DerBow Verus 68"
Hybrid: Falco Saga 68"
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Quotenzwerg: Bodnik Custom Hawk 62"


Online roscho

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Ich mag die auch nicht, mutwillig müssen Pfeile nicht zerstört werden.

Beim Roven geht mir ab und an auch mal ein Pfeil kaputt, das ist dann aber kein Vorsatz.

Und beweisen muss ich mir auch nix.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Pati82

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Mach ich auch nicht gerne. Man hat schon genug Kosten bei dem Hobby …Neue Pfeile, neue Bögen  :sabber:


Offline Grombard

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Kann man stellen.
Muss ja keiner.
Auf Turnieren habe ich bei sowas bis jetzt immer auch ein "normales" alternativ Ziel gesehen.
Sollte so etwas ohne Alternative stehen, würde ich den Schuss auslassen.
irgendwas is ja immer


Offline Grendel

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Die lasse ich aus, ich hab mein Geld nicht zum verschleudern.
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Online Nofretete

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Auf Turnieren habe ich schon ewig keins mehr gesehen und würde sie auch nicht schießen.

Früher waren Eisendrachen u.a. weiter verbreitet, bilde ich mir ein. Ich kann mich an eine Gelegenheit erinnern, bei der das Stahlvieh direkt neben dem Vereinshaus platziert war und für ein begeistertes Publikum gesorgt hat. Treffer wurden von der Crowd frenetisch gefeiert....die Stimmung war einmalig.
Niemand hat die eiserne Wildsau ausgelassen, soweit ich mich erinnere. Sie stand aber auch so, dass man das Schaumkill treffen konnte.

Andere Zeiten... heute würde ich auf die Extrapunkte pfeifen und mich über den nicht zerschossenen Pfeil freuen.


Offline Kreta

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Ich versteh allerdings nicht wieso man da Pfeile ruinieren muss. Man kann ja einfach sagen wer nicht ins Kill trifft hier bekommt Abzüge. Aber so Mutschüsse….Hab da mal einen Steinbock auf einem Felsen liegend auf 50 meter steilbergauf geschossen. Dort lag dann beim Holen ziemlich viel Carbonmüll herum. Tut mir leid aber das ist keine umwelttechnische Optimallösung.



Offline Sir Robin

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Hatte ich bisher nur bei einem Turnier, ein Stahlwolf mit Schaumstoffkill. Ich hab den in guter Erinnerung, vor allem die Stimmung in unserer Gruppe nach jedem Treffer, oder Stahleinschlag war sehr ausgelassen 😁 Also ja, ich mag solche Herausforderungen.


Offline outlander

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Jeder kann, keiner muss. Niemand wird gezwungen zum schießen.
In der Regel steht ein alternativ Ziel daneben, auf welches man schießen kann.


Offline epona

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Diese Metallteile lasse ich grundsätzlich aus, die reizen mich überhaupt nicht.

Allerdings kann ich bei einem schön gestellten Steinbock/Adler/Uhu usw. auf einem Felsen oder vor einer Felswand meist nicht widerstehen.
Und beim Tombows die Felsenröhre, an der habe ich auch einen Pfeil geopfert  :bow:
"Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden."
Blaise Pascal


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@outlander
Unterschätze die Gruppendynamik nicht. Natürlich gibt es keinen Zwang zu schießen. Allein auf einem Parcours würde wohl niemand auf so ein Ziel schießen - in der Gruppe und womöglich noch mit Publikum ist es was anderes.


Offline 1Pfeil

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Kommt bei mir im auf die Situation an.

Wenn ich generell einen schlechten Tag habe lasse ich sie aus, ansonsten geh ich näher ran und/oder nehme einen alten "Opferpfeil" dafür her.

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Und beim Tombows die Felsenröhre, an der habe ich auch einen Pfeil geopfert  :bow:
Wer nicht?  :bow: :D

Obwohl das Ziel eigentlich überhaupt nicht schwierig zu treffen ist. Wahrscheinlich sagt das Unterbewusstsein am Pflock: "Na, wolltest du nicht sowieso Nachschub an Pfeilbauzeug bestellen? Trau dich ruhig, den Beton triffst du schon nicht!"
 :bremse:


Offline BowLaw

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Mutschüsse - ja gerne, aaaaber unter zwei Voraussetzungen:

- der Schuß ist vorher angekündigt, sei es bei der Parcours- oder bei der Turnierbeschreibung, dann kann ich "Kellerpfeile" mitnehmen, die ich ohnehin nicht mehr brauche.
- der Betreiber/Veranstalter stellt einen Mülleimer zur Resteentsorgung bereit, da die wenigsten Schützen das gebrochene Carbon dann gerne im Rucksack oder sonstwo mit nach Hause nehmen sondern tatsächlich dann liegenlassen (ausgenommen davon sind natürlich sämtliche Mitglieder des AC, die sowas selbstverständlich nienicht tun würden  ;D).


Offline kungsörn

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Außer Holz (Bäume, Äste, Einhausungen) und Steinbackstops habe ich bisher noch keine echten Pfeilkiller auf Turnieren erlebt.
Man kann ja ein „Mutziel“ auch mit Punkten belohnen oder bestrafen.

Beim Halloween-Shootout (Oxbow) gab es letztes Jahr kleine zusätzliche Ziele (Kürbis in etwa Handballgröße) an einigen Stationen.
Getroffen: +10 Punkte, Verfehlt: -10 Punkte; Enthalten: 0 Punkte.

Wer gewinnen will, braucht dann halt etwas Mut.
Ich entscheide komplett situativ - immer.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")