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Meine Meinung....nix für Ungut...ich gelobe Besserung und werde
meine Überlegungen nächstens besser für mich behalten damit
sich die Uukha Fangemeinde nicht angepisst fühlt.
Bitte nicht! Meinungen und Erfahrungen, die vom allgemeinen Mainstream abweichen erachte ich als sehr wichtig! Genauso wichtig ist dann halt auch, dies im Diskussionsverlauf weiter zu erläutern, wie diese abweichende Meinung zustande kommt. Das hast Du gemacht, danke dafür - das macht nicht jeder, der gerade Gegenwind bekommen hat.
Teilweise gibt es dann Fortschritte im gesammelten Wissen, teilweise kann jedoch auch eruiert werden, dass die abweichende Meinung/Erfahrung durch eine falsche Schlussfolgerung zustande gekommen ist.
Nix für ungut, leider sehe ich letzteres bei Deiner Schlussfolgerung.
Deine angelesenen Informationen sind nicht unbedingt falsch, jedoch lassen sie die konstruktiven Details außer Betracht.
Carbon ist bei gleicher Festigkeit leichter bzw. es wird weniger Material benötigt als bei der Verwendung von Glasfaser für ein vergleichbares Bauteil mit vergleichbaren Eigenschaften. Im Falle von Wurfarmen fällt bei gleichem Auszugsverhalten, gleicher Länge und gleicher Federsteife (Zuggewicht) die Laminatlage des hauptbelasteten Materials im Falle von Carbon dünner aus als mit Glasfaser. Dadurch gibt es weniger beschleunigte Masse, auch die innere Dämfung von Carbon ist geringer als von Glasfaser. Daraus resultiert eine schnellere Freisetzung der gespeicherten Energie, die wiederum auch weniger in Wärme umgesetzt wird.
Um einem plötzlichen Totalausfall des Systems vorzubeugen müssen ganz einfach nur bestimmte konstruktive Regeln beachtet werden. Beispielsweise darf ein bestimmter Biegeraudius nicht unterschritten werden. Dies liegt jedoch im Aufgabenbereich der Konstrukteure und Hersteller. In der Regel werden die Teile nicht „auf Kante“ konstruiert, sondern mit ordentlich Headroom bei der Belastbarkeit, so dass eine akute Überlastung ziemlich ausgeschlossen werden kann, also reine Überlastungsbrüche selten auftreten. Anders sieht es manchmal mit geringfügiger Dauerüberlastung aus, die zur Materialermüdung führen und einem Ausfall nach längerer Zeit nach sich ziehen kann. Zuletzt wurde das hier im Rahmen von Mindestpfeilgewichten diskutiert.
Dass bei identischer Konstruktion Carbonwurfarme torsionssteifer sind als Glasfaserwurfarme kann ich nicht bestätigen. Im Preisgünstigen Bereich gibt es entsprechend vergleichbare Modelle. Wenn die Laminatlage nur unidirektional ausgeführt wird, die Fasern also nur längs des Würfarmes verlaufen, sind Carbonbelegte WAs genauso wabbelig wie glasbelegte WAs.
Bezüglich Kernmaterial:
Der Kern bildet gemeinsam mit den beiden Laminatseiten die Wurfarmform aus. Dabei ist der Kern dafür verantwortlich, dass der konstruktiv beabsichtigte Abstand der Laminatschichten erreicht wird und auch im Belastungsfall erhalten bleibt. Das Kernmaterial benötigt also bestimmte technische Eigenschaften. Es sollte leicht sein (geringe bewegte Masse) und eine ausreichende innere Festigkeit aufweisen, um die geforderte Formhaltung zu ermöglichen und dabei teils enorme Scherkräfte aufzunehmen. An der eigentlichen Kraftaufnahme und -Entfaltung ist der Kern dagegen kaum beteiligt, weshalb hier allermeist auch andere und vor allem leichtere Materialien eingesetzt werden als bei den Decklaminaten.
Uukha geht hier einen anderen Weg. Ohne den inneren Aufbau der Konstruktionen zu kennen, mutmaße ich, dass im Bereich der konstruktiven neutralen Faser (etwa in der Mitte treten weder Zug- noch Druckkräfte auf) diagonale Fasergelege verarbeitet werden, um in diesem Bereich die enorme Verwindungssteifigkeit der Wurfarme „einzubauen”.