Archers Campfire

Erfahrungen Wurfarme Black Wolf - Uukha?


Online Treppenwangenrollator

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 307

Meine Meinung....nix für Ungut...ich gelobe Besserung und werde
meine Überlegungen nächstens besser für mich behalten damit
sich die Uukha Fangemeinde nicht angepisst fühlt. :schmoll:
 ;D

Bitte nicht! Meinungen und Erfahrungen, die vom allgemeinen Mainstream abweichen erachte ich als sehr wichtig! Genauso wichtig ist dann halt auch, dies im Diskussionsverlauf weiter zu erläutern, wie diese abweichende Meinung zustande kommt. Das hast Du gemacht, danke dafür - das macht nicht jeder, der gerade Gegenwind bekommen hat.
Teilweise gibt es dann Fortschritte im gesammelten Wissen, teilweise kann jedoch auch eruiert werden, dass die abweichende Meinung/Erfahrung durch eine falsche Schlussfolgerung zustande gekommen ist.
Nix für ungut, leider sehe ich letzteres bei Deiner Schlussfolgerung.
Deine angelesenen Informationen sind nicht unbedingt falsch, jedoch lassen sie die konstruktiven Details außer Betracht.
Carbon ist bei gleicher Festigkeit leichter bzw. es wird weniger Material benötigt als bei der Verwendung von Glasfaser für ein vergleichbares Bauteil mit vergleichbaren Eigenschaften. Im Falle von Wurfarmen fällt bei gleichem Auszugsverhalten, gleicher Länge und gleicher Federsteife (Zuggewicht) die Laminatlage des hauptbelasteten Materials im Falle von Carbon dünner aus als mit Glasfaser. Dadurch gibt es weniger beschleunigte Masse, auch die innere Dämfung von Carbon ist geringer als von Glasfaser. Daraus resultiert eine schnellere Freisetzung der gespeicherten Energie, die wiederum auch weniger in Wärme umgesetzt wird.
Um einem plötzlichen Totalausfall des Systems vorzubeugen müssen ganz einfach nur bestimmte konstruktive Regeln beachtet werden. Beispielsweise darf ein bestimmter Biegeraudius nicht unterschritten werden. Dies liegt jedoch im Aufgabenbereich der Konstrukteure und Hersteller. In der Regel werden die Teile nicht „auf Kante“ konstruiert, sondern mit ordentlich Headroom bei der Belastbarkeit, so dass eine akute Überlastung ziemlich ausgeschlossen werden kann, also reine Überlastungsbrüche selten auftreten. Anders sieht es manchmal mit geringfügiger Dauerüberlastung aus, die zur Materialermüdung führen und einem Ausfall nach längerer Zeit nach sich ziehen kann. Zuletzt wurde das hier im Rahmen von Mindestpfeilgewichten diskutiert.

Dass bei identischer Konstruktion Carbonwurfarme torsionssteifer sind als Glasfaserwurfarme kann ich nicht bestätigen. Im Preisgünstigen Bereich gibt es entsprechend vergleichbare Modelle. Wenn die Laminatlage nur unidirektional ausgeführt wird, die Fasern also nur längs des Würfarmes verlaufen, sind Carbonbelegte WAs genauso wabbelig wie glasbelegte WAs.

Bezüglich Kernmaterial:
Der Kern bildet gemeinsam mit den beiden Laminatseiten die Wurfarmform aus. Dabei ist der Kern dafür verantwortlich, dass der konstruktiv beabsichtigte Abstand der Laminatschichten erreicht wird und auch im Belastungsfall erhalten bleibt. Das Kernmaterial benötigt also bestimmte technische Eigenschaften. Es sollte leicht sein (geringe bewegte Masse) und eine ausreichende innere Festigkeit aufweisen, um die geforderte Formhaltung zu ermöglichen und dabei teils enorme Scherkräfte aufzunehmen. An der eigentlichen Kraftaufnahme und -Entfaltung ist der Kern dagegen kaum beteiligt, weshalb hier allermeist auch andere und vor allem leichtere Materialien eingesetzt werden als bei den Decklaminaten.
Uukha geht hier einen anderen Weg. Ohne den inneren Aufbau der Konstruktionen zu kennen, mutmaße ich, dass im Bereich der konstruktiven neutralen Faser (etwa in der Mitte treten weder Zug- noch Druckkräfte auf) diagonale Fasergelege verarbeitet werden, um in diesem Bereich die enorme Verwindungssteifigkeit der Wurfarme „einzubauen”.



Offline Three_under

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 27
Danke für die vielen Antworten. Heute habe ich weiter getestet. Hm. Der Rohschaft fliegt gar nicht. Ich habe 6 Passen auf 30 Meter geschossen. Alle geschossenen Rohschäfte wedelten total und lagen ca. 60-70cm rechts vom Zielpunkt. Gewaltig, beim ersten Schuß habe ich glatt an der 1,2-Meter-Scheibe vorbeigeschossen, da ich auf die Mitte gehalten hatte. War ein lustiges Suchen im Schnee. Auf eine Scheibe und die Distanz habe ich normalerweise maximal eine Links/Rechtsabweichung von ca. 20 cm, so auch heute mit den befiederten Pfeilen. Also schon ein sehr eindeutiges Ergebnis. Ich hätte nicht gedacht, dass die Federn so viel ausmachen und kaschieren. Ich habe gesagt, die Pfeile fliegen absolut gerade. Wieder was gelernt.
Wenn ich passende Pfeile (werde zuerst mit den Spitzengewichten spielen) geschossen habe, dann berichte ich euch. Vielleicht muss ich dann meine wilde Theorie zurücknehmen. Ich bin gespannt.

Ach so, zu einigen Nachfragen kann ich noch kurz was sagen. Ich hatte den Anker schon vor einiger Zeit geändert, das war wahrscheinlich verwirrend. Früher hatte ich 31 Zoll ausgezogen, damit hatte mein Black Wolf 48 lbs. Die Bogenlänge ist mit den neuen Wurfarmen gleichgeblieben, Tiller liegt bei 0. Das scheint mit Untergriff für mich gut zu passen.
Also alles gleich, nur andere WA mit ca. 4 lbs mehr.  Bei meinen alten Pfeilen hatte ich schon vor einiger Zeit mal das Spitzengewicht 15gr erhöht und keinen Rohschafttest gemacht. Dachte, die fliegen so besser. Also habe ich vielleicht mit den alten WA auch keine perfekten Pfeile geschossen.  :-[
 


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 773
Three_under: das würde bedeuten, dass der Pfeil viel zu weich ist (Rechtshandschütze?).
Die Uukhas sind also deutlich schneller. Unter Umständen führt das zu den beobachteten Effekten, weil der Pfeil quasi "schlecht" behandelt wird.
Die Temperaturen sind grade auch nicht optimal für solche Vergleiche.
Ansonsten kann ich das vom Treppenwangenrollator geschriebene voll unterschreiben.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Online Grendel

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1409
  • Straight outta Salzburg Pongau
Danke für die vielen Antworten. Heute habe ich weiter getestet. Hm. Der Rohschaft fliegt gar nicht. Ich habe 6 Passen auf 30 Meter geschossen. Alle geschossenen Rohschäfte wedelten total und lagen ca. 60-70cm rechts vom Zielpunkt. Gewaltig, beim ersten Schuß habe ich glatt an der 1,2-Meter-Scheibe vorbeigeschossen, da ich auf die Mitte gehalten hatte. War ein lustiges Suchen im Schnee. Auf eine Scheibe und die Distanz habe ich normalerweise maximal eine Links/Rechtsabweichung von ca. 20 cm, so auch heute mit den befiederten Pfeilen. Also schon ein sehr eindeutiges Ergebnis. Ich hätte nicht gedacht, dass die Federn so viel ausmachen und kaschieren. Ich habe gesagt, die Pfeile fliegen absolut gerade. Wieder was gelernt.
Wenn ich passende Pfeile (werde zuerst mit den Spitzengewichten spielen) geschossen habe, dann berichte ich euch. Vielleicht muss ich dann meine wilde Theorie zurücknehmen. Ich bin gespannt.

Ach so, zu einigen Nachfragen kann ich noch kurz was sagen. Ich hatte den Anker schon vor einiger Zeit geändert, das war wahrscheinlich verwirrend. Früher hatte ich 31 Zoll ausgezogen, damit hatte mein Black Wolf 48 lbs. Die Bogenlänge ist mit den neuen Wurfarmen gleichgeblieben, Tiller liegt bei 0. Das scheint mit Untergriff für mich gut zu passen.
Also alles gleich, nur andere WA mit ca. 4 lbs mehr.  Bei meinen alten Pfeilen hatte ich schon vor einiger Zeit mal das Spitzengewicht 15gr erhöht und keinen Rohschafttest gemacht. Dachte, die fliegen so besser. Also habe ich vielleicht mit den alten WA auch keine perfekten Pfeile geschossen.  :-[

Zum Verständnis... du hast einen dreiviertel Meter rechts vorbei geschossen.. mit den 500ern oder 600ern? Wie ist die Pfeillänge, welches Spitzengewicht?
Hoyt Satori, Uukha Gobi
Easton Axis
VLBB Tab


Offline Three_under

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 27
Hallo,

genau, als Rechthandschütze 60-70cm zu weit rechts. Selbst wenn man meine max. Abweichung auf die Entfernung berücksichtigt, bleiben min. 40-50 cm zu weit rechts. Und es waren die 600er, reine Schaftlänge 30 inch. Spitzengewicht ist 120 grain.
 


Offline Grombard

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 2069
  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
    • Bogenbau Joachin Seeliger
50# Uukhas bei 30" und dann 600er mit 125er Spitze?
Öhm....
Ein Wunder, dass die nicht im Abschuss schon in sich kollabieren.
irgendwas is ja immer


Offline Three_under

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 27
Asche auf mein Haupt.
Ich dachte, die fliegen kerzengerade. Gruppe war ok. Ich bin kein Experte und schon gar nicht, wenn es ums Einstellen geht. Und wie gesagt, hätte nicht gedacht, dass die Federn (bei mir 4" ) so stabilisieren. 
Ich habe hier noch 500er, die werde ich mit unterschiedlichen Spitzen probieren, ich kann bis 70gr runtergehen.
Es tut mir ein wenig leid, dass ich nicht eher geschaut habe, bevor ich den Thread gestartet habe. Peinlich...


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 773
Das muss Dir weder peinlich sein, noch leid tun. ;)
Die meisten von uns haben viele Jahre Erfahrung. Und diese wuchs nicht selten aus Dummheit und Leichtsinn. :unschuldig:
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Farkas

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 47
Na denne,alles im Lot....bis auf die Weichpfeile.
Um so besser....

Dann schieß und genieß.... 8)
Net z`fui übas Leba denga,-l`bnd kuma da eh nima aus.......


Offline Grombard

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 2069
  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
    • Bogenbau Joachin Seeliger
Da muss nix peinlich sein.
Ein wirklich passendes Pfeilsetup ist eine Wissenschaft für sich.
Aber 600er 30" lang mit über 100gn an der Spitze sind eher was für einen 35# Bogen, wenn's keine totale Gurke ist.
irgendwas is ja immer


Offline Nofretete

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 150
Sehr richtig, peinlich sind eher die Schützen, die schon lange Erfahrung haben und der Meinung sind, dass man Pfeile nicht ausschießen muss weil man das "im Gefühl" hat.

Wobei man natürlich mit der Zeit ein Gefühl dafür entwickelt, ganz klar. Aber das ist nicht so unbestechlich wie ein Rohschafttest.


Offline Farkas

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 47
@Treppenwangenrollator


nachdem du soviel Ahnung von der Materie hast und das Problem
hier ja gelöst....

Die Unterschiede CFK und GFK sowie der Einfluß der Gewebe-
macharten sind jetzt nichts ganz neues für mich.
Auch für was ein Stütz/Kern Materiall geeignet/begraucht wird.

Was mir aber gleich in den Kopf kam,ein Arm aus Vollcarbon
der dann durchgend ? massiv aufgebaut,einer mit Kern dann
genaugenommen ein Arm mit Hohlraum (Kern) im Materiall....
.....wie wirken sich da bitte die Werfkarakteristika im Unterschied
aus ?
Also den Hohlraum zu Vollcarbon betreffend....



« Letzte Änderung: Januar 13, 2025, 12:21:27 Nachmittag von Farkas »
Net z`fui übas Leba denga,-l`bnd kuma da eh nima aus.......