Archers Campfire

Erfahrungsbericht Bogenbauer (Achtung, lange Lenktüre)


Offline Bambus

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Irgendwie habe ich was nicht mitbekommen.

Sehe ich das richtig:
Der allererste Bogen den du getestet hast war ein Selfbow, also aus einem Stück Holz oder im Griff gespleißt?
Der 2. Test-Bogen den es ebenfalls zerlegte war ein Recurve, also vermutlich glasbelegt?
Der letzte Bogen, den du gekauft hast ist wieder ein Selfbow?
Alle drei Bögen wurden von dem inkriminierten Bogenbau gebaut?
Stimmt das so?

Zum sachlichen (Bogen bricht beim Test) - das ist auch bei den besten Holzbogenbauern möglich, nur die Art und Weise wie er damit umgeht ist relevant.
Zum verdrehten Wurfarm, kann bei einem Selfbow vorkommen, stellt aber (sofern es sich in Grenzen hält) keinen gravierenden Mangel dar. Ein falscher Nockpunkt würde ich als Petitesse ansehen, den MUSST du eh selber setzen und der Bogenbauer kann zu Recht erwarten, das du eine falsche Pfeillage erkennst. Btw, kann das vielleicht daher kommen, das die Sehne falsch rum aufgelegt war und von dir so aufgespannt wurde?

Das ihr euch für die Übergabe verpasst habt (du hälst dich da mit präzisen Aussagen eher zurück, aber mir scheint du hast den Zeitpunkt sehr frei ausgelegt) ist natürlich Pech, das du den Bogen aber selber das erste Mal aufgespannt hast war leichtsinnig, vor Allem wenn du dich selber als eher Unwissenden in Bezug auf Primitivbögen bezeichnest. Hast du den Bogen mit Spannschnur aufgespannt oder mit der Durchstieg-Methode? Und kannst du ersteres nachweisen? Im zweiten Fall würde ich als Bogenbauer jegliche Haftung für verdrehte Wurfarme zurückweisen und einen Bogenbauer darin auch aktiv unterstützen.


Das du nur mündliche Abmachungen getroffen hast ist erst mal kein Problem, ein Kaufvertrag kommt auch bei Brötchenkauf zustande. Nur macht das Fehlen eines schriftlichen Kaufvertrags bzw. irgendwo niedergelegter Absprachen (auch als email?) den Nachweis der Abmachungen und was jeweils zugesagt wurde schwer. Das du 2 Jahre vorher das Erlebnis mit 2x brechendem Bogen hattest ist für den aktuell gekauften Bogen vollständig irrelevant. Vergiss das einfach. DAS ist dein privates Kopfkino, mehr nicht und für diesen Kauf - wie gesagt - ohne jede Bedeutung.

Von daher würde ich empfehlen, das Gespräch mit dem Bogenbauer zu suchen und dich nur begrenzt auf die Aussagen (evtl mehr gutwilliger als fachkundiger) Dritter zu verlassen.

Warum ich zu der fachlichen Einschätzung bzhl. Primitivbogen komme - ich baue (mehr oder weniger intensiv) seit ca. 25 Jahren selbst Primitivbögen wie auch bambusbelegte Holzlaminat-Bögen, primär für den Eigengebrauch. Zum Glaszeugs kann ich nichts sagen, zu Primitivbögen und Selfbows allerdings schon.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2025, 08:17:45 Nachmittag von Bambus »
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Eldhar

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Sehe ich das richtig:
Der allererste Bogen den du getestet hast war ein Selfbow, also aus einem Stück Holz oder im Griff gespleißt?
Der 2. Test-Bogen den es ebenfalls zerlegte war ein Recurve, also vermutlich glasbelegt?
Der letzte Bogen, den du gekauft hast ist wieder ein Selfbow?
Alle drei Bögen wurden von dem inkriminierten Bogenbau gebaut?


Der erste und der dritte waren ein Selfbow, der zweite war ein TD ohne jegliche Glasfaser, zwei Stück Holz ineinander gesteckt, sehr speziell. Alle vom gleichen Macher.

Btw, kann das vielleicht daher kommen, das die Sehne falsch rum aufgelegt war und von dir so aufgespannt wurde?


Nein, so blöd bin ich dann doch nicht.

Das ihr euch für die Übergabe verpasst habt (du hälst dich da mit präzisen Aussagen eher zurück, aber mir scheint du hast den Zeitpunkt sehr frei ausgelegt) ist natürlich Pech, das du den Bogen aber selber das erste Mal aufgespannt hast war leichtsinnig, vor Allem wenn du dich selber als eher Unwissenden in Bezug auf Primitivbögen bezeichnest. Hast du den Bogen mit Spannschnur aufgespannt oder mit der Durchstieg-Methode?


Weder noch, bitte halte mich nicht für *so* unwissend (ich bin Laie bzgl. der Eigenheiten von Selfbögen, nicht von jeglichem Aspekt des Bogenschiessens). Ich habe den Bogen auf den Fussrücken gestellt und durchgedrückt bis er gekrümmt genug war um die Sehne aufzulegen, genau so wie es mir von eben diesem Bogenbauer gezeigt wurde.

Das du nur mündliche Abmachungen getroffen hast ist erst mal kein Problem, ein Kaufvertrag kommt auch bei Brötchenkauf zustande. Nur macht das Fehlen eines schriftlichen Kaufvertrags bzw. irgendwo niedergelegter Absprachen (auch als email?) den Nachweis der Abmachungen und was jeweils zugesagt wurde schwer.



weiter oben steht in meinen Antworten genau das. Ich habe den Überweisungsbeleg und aussagekräftigen Mailverkehr.

Das du 2 Jahre vorher das Erlebnis mit 2x brechendem Bogen hattest ist für den aktuell gekauften Bogen vollständig irrelevant. Vergiss das einfach. DAS ist dein privates Kopfkino, mehr nicht und für diesen Kauf - wie gesagt - ohne jede Bedeutung.


Ehrlich gesagt habe ich Schwierigkeiten etwas tatsächlich Erlebtes als Kopfkino abzutun. Natürlich ist es irrelevant für den aktuellen Kauf, aber nicht für meine Entscheidung vom Kauf zurückzutreten nachdem es zur absolut schlimmsten Kundenunfreundlichkeit gekommen ist die ich je erlebt habe.

Von daher würde ich empfehlen, das Gespräch mit dem Bogenbauer zu suchen und dich nur begrenzt auf die Aussagen (evtl mehr gutwilliger als fachkundiger) Dritter zu verlassen.



Ich habe das Gespräch sehr oft versucht, aber meine Mails und Telefonate wurden bewusst ignoriert und beim letzten Telefonat wurde mir erlaubt kein einziges Wort zu sagen und der Hörer ins Gesicht geknallt. Erklär mir bitte was ich da noch suchen soll.
Bei Leuten die die Aussage eines Bogenbauers als unfachkundig und angeblich abtun, ohne ihn zu kennen oder zu wissen was er macht und was er für einen Hintergrund hat, was soll ich da noch diskutieren. Das ist als würdest Du einem Polizisten sagen er kenne die Gesetze nicht, oder einem Mechaniker er wissen nicht wie ein Schraubenschlüssel aussehe.

Mein Bogenbauer des Vertrauens hat Selfbögen gebaut genau wie dieser hier. Er hat seine besten Stücke im Geschäft ausgestellt (und weigert sich eisern mir einen davon abzutreten...)


Offline aged younger

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Mein Bogenbauer des Vertrauens hat Selfbögen gebaut genau wie dieser hier. Er hat seine besten Stücke im Geschäft ausgestellt (und weigert sich eisern mir einen davon abzutreten...)

Ein Schelm, ...  ::)


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Ich würde dir auf alle Fälle dringend raten von seiner Webseite eine Kopie anzufertigen (speziell die AGB, etc).

Wir haben selber, allerdings mit einem Händler, schlechte Erfahrungen gemacht und mussten Rechtsbeistand zuziehen. Streitwert waren weit über 700€.

In solchen Fällen geht es oft um Kleinigkeiten die entscheidend sein können, in dem Fall war die Seite mit den AGB leer.....

Im elend langen Mailverkehr wurde immer wieder versucht uns zu Telefongesprächen zu bewegen, was wir aus Gründen der Beweisbarkeit natürlich nicht getan haben.

Sowas kann die Freude am Bogenschießen schon gewaltig trüben, jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg bei deiner Suche nach einem kompetenten Anwalt.

Stay strong!
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Offline Eldhar

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Ich würde dir auf alle Fälle dringend raten von seiner Webseite eine Kopie anzufertigen (speziell die AGB, etc).


Danke für den Tipp, hab ich gleich gemacht 👍

Sowas kann die Freude am Bogenschießen schon gewaltig trüben, jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg bei deiner Suche nach einem kompetenten Anwalt.

Stay strong!

Danke dir, ich geb mir Mühe mich trotzdem weiter zu freuen 🙂🌼


Offline Eldhar

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Ein Schelm, ...  ::)

Nicht wahr? Sonst hätte ich jetzt einen Bogen von ihm und nicht diese Geschichte am Hals, alles seine Schuld... ich sag ihm das das nächste Mal 😂


Offline Bambus

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...
Ich habe das Gespräch sehr oft versucht, aber meine Mails und Telefonate wurden bewusst ignoriert und beim letzten Telefonat wurde mir erlaubt kein einziges Wort zu sagen und der Hörer ins Gesicht geknallt. Erklär mir bitte was ich da noch suchen soll.
Bei Leuten die die Aussage eines Bogenbauers als unfachkundig und angeblich abtun, ohne ihn zu kennen oder zu wissen was er macht und was er für einen Hintergrund hat, was soll ich da noch diskutieren. Das ist als würdest Du einem Polizisten sagen er kenne die Gesetze nicht, oder einem Mechaniker er wissen nicht wie ein Schraubenschlüssel aussehe.

Mein Bogenbauer des Vertrauens hat Selfbögen gebaut genau wie dieser hier. Er hat seine besten Stücke im Geschäft ausgestellt (und weigert sich eisern mir einen davon abzutreten...)


Zum einen, das er fachkundiger Holzbogenbauer ist kam erst jetzt, vorher klang es etwas anders. Zum Anderen, die genannten Beispiele sind, nun ja... wenn man sie ernst nimmt nicht gerade eine Unterstützung für dein Anliegen. Gerade im Fall des Polizisten ist es mit der Gesetzeskunde oft nicht so weit her wie man sich wünschen würde. Und auch bei Mechanikern gibt es "sodde ond sodde".

Aber da das Kind eh schon in den "Kommunikationsbrunnen" gefallen ist viel Glück bei deinem (juristischen) Weg. Aber nochmal, versteif dich nicht auf die Erlebnisse von vor 2 oder 3 Jahren, juristisch und in deinem Fall ist das irrelevant, auch wenn du es nicht einsehen willst...

P.S. diese Art einen Bogen aufzuspannen kann man machen, jeder (ernsthafte) Bogenbauer wird dir aber das Aufspannen mit der Spannschnur in seinen Garantiebedingungen vorschreiben.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


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Zum einen, das er fachkundiger Holzbogenbauer ist kam erst jetzt, vorher klang es etwas anders. Zum Anderen, die genannten Beispiele sind, nun ja... wenn man sie ernst nimmt nicht gerade eine Unterstützung für dein Anliegen. Gerade im Fall des Polizisten ist es mit der Gesetzeskunde oft nicht so weit her wie man sich wünschen würde. Und auch bei Mechanikern gibt es "sodde ond sodde".

Hijaaa, wollen wir mal nicht anfangen Erbsen zu sortieren, was ich mit meinem Vergleich sagen wollte hast du ja verstanden. Hoffe ich 🙂

Aber da das Kind eh schon in den "Kommunikationsbrunnen" gefallen ist viel Glück bei deinem (juristischen) Weg. Aber nochmal, versteif dich nicht auf die Erlebnisse von vor 2 oder 3 Jahren, juristisch und in deinem Fall ist das irrelevant, auch wenn du es nicht einsehen willst...

Danke. Ich verstehe dich schon.

P.S. diese Art einen Bogen aufzuspannen kann man machen, jeder (ernsthafte) Bogenbauer wird dir aber das Aufspannen mit der Spannschnur in seinen Garantiebedingungen vorschreiben.

Das war also auch nicht seriös? Das Drollige ist, es gibt ebensowenig Garantiebedingungen wie AGBs.


Online Kuckingen

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Gehe von GEWÄHRLEISTUNG aus. Da gibt es gesetzliche Verpflichtungen. Unabhängig von den AGBs .


Offline Eldhar

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Vergesst Garantien.

Gehe von GEWÄHRLEISTUNG aus. Da gibt es gesetzliche Verpflichtungen. Unabhängig von den AGBs .

Auf der Webseite meinst du? (gibt's da nicht)
Oder allgemein gesetzlich für alle festgelegt?


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Es spielt keine Rolle, ob die AGB korrekt verfasst sind oder ob überhaupt welche veröffentlicht wurden, die Gewährleistungs- und Garantiebestimmungen sind gesetzlich geregelt und für Gewerbetreibende bindend.


Offline Eldhar

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Es spielt keine Rolle, ob die AGB korrekt verfasst sind oder ob überhaupt welche veröffentlicht wurden, die Gewährleistungs- und Garantiebestimmungen sind gesetzlich geregelt und für Gewerbetreibende bindend.

OMG das ist grossartig, ich hab's gerade bei der IHK gefunden. Danke mit Kusshand 😘


Online Kuckingen

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Gewährleistung gilt auch im Privatkauf ohne Gewerbetreibende. Da muss man vorsichtig sein. Meist wird diese bei Kaufverträgen ausgenommen. Ist auch gültig kann aber von Gerichten aufgehoben werden.

Vor allem beliebt bei Käufen von Gebrauchtwägen.

Mein Tipp als Käufer, nicht unterschreiben.

Lernt eure Rechte.


Offline Bambus

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So langsam bin ich aus dem Faden draußen. Es macht ganz offensichtlich keinen Sinn.

Dir viel Spaß weiterhin, ich habe meine Einschätzung getroffen.   :pop:
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Offline Eldhar

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Ich habe den Bogen jetzt zur Erstellung eines schriftlichen Gutachtens bei meinen Bogenhändler/ex -bauer gelassen.
Man sieht den Verzug des unteren Wurfarms einwandfrei, hoffe auch auf den Bildern.