Archers Campfire

Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise


Offline Waldgeist

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Nur mal zur Erinnerung: Es geht doch gar nicht darum sich für die eine oder die andere Schießtechnik ins Zeu zu legen ...
Aufgerufen  bzw. angefragt sind hier allgemein (!) gültige Haltungen wie RESPEKT und Anerkennung von Unterschiedlichkeit in der Vermittlung. Der inhaltliche Austausch um "die reine Lehre" muss und wird uns weiter beschäftigen. 
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Landbub

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Aufgerufen  bzw. angefragt sind hier allgemein (!) gültige Haltungen wie RESPEKT und Anerkennung von Unterschiedlichkeit in der Vermittlung.

Das überlese ich genauso wie man sowas auf derBogenwiese ignorieren sollte. Hat m.E. nix mit Respekt oder kein Respekt zu tun.
Guck, was Kedde oben schreibt

Es sind Fita- und Compound-Schützen, die müssen einen Stock im Rücken haben.

was soll man da als Fita und Compound-Schütze davon halten?

Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Systemschützen aufgepasst! Alles, was du zur Entfernungsermittlung für 3D und Feldbogen wissen musst: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg


Offline Kuckingen

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Die Scheiben Schützen habe weit aus offener erlebt als die 3D Schützen. Vielleicht ein österreichisches Phänomen, kann sein.

Vielleicht weil bei den 3D Turnieren weit aus mehr Alkohol fließt.


Offline OddBow

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Offline perkolat

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Ich verfolge den Text und habe nur eine Frage. Warum erwarte ich für meine Art einen Pfeil ins Ziel zu bringen Respekt? In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Bemerkung, wenn der Pfeil gut sitzt, oder völlig daneben geht. Meist mit dem Ziel, dass die Laune hinterher besser ist, als vorher. Was kümmert der Stil, sofern der Schütze nicht zum ersten Mal schießt?

Drehen wir den Spieß einmal um. Was hatte der Kommentator für einen Tag, was für ein Frühstück, Stress daheim oder im Job, oder schlicht zum 1000. Mal dieselbe Grütze gesehen (ist nicht unterstellt). Ist er sonst ein rücksichtsvoller Mensch, oder ein negativer Charakter? Hat er vielleicht selbst schlechter getroffen und ist voller Neid? Oder hatte er nur eine suboptimale Art, Mängel in der Technik zu benennen? Im Endeffekt sind wir alle erwachsen, mehr oder weniger. Also genießt die Rückmeldungen, die gut tun und vergesst die anderen!
 :pop:


Offline tombows

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@ Landbub

ich geb dir recht, das mit dem Stock ist genauso suboptimal wie der Neandertaler.

Solange nicht jeder dem anderen seine Welt respektiert und akzeptiert wird das immer Spannungen geben.

Der Idealfall ist doch wenn jeder mal über seinen Tellerrand schaut und sich ein klein wenig für den anderen interessiert.

In vielen Vereinen ist halt der Oly. Recurve immer noch die Heilige Kuh und die anderen Bogenarten werden untergeordnet
und bei vielen Intuitiven Schützen ist dann der automatische Reflex, die wollen mich nur abqualifizieren oder belächeln.


Offline Bambus

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  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
Ich verfolge den Text und habe nur eine Frage. Warum erwarte ich für meine Art einen Pfeil ins Ziel zu bringen Respekt? In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Bemerkung, wenn der Pfeil gut sitzt, oder völlig daneben geht. Meist mit dem Ziel, dass die Laune hinterher besser ist, als vorher. Was kümmert der Stil, sofern der Schütze nicht zum ersten Mal schießt?

Drehen wir den Spieß einmal um. Was hatte der Kommentator für einen Tag, was für ein Frühstück, Stress daheim oder im Job, oder schlicht zum 1000. Mal dieselbe Grütze gesehen (ist nicht unterstellt). Ist er sonst ein rücksichtsvoller Mensch, oder ein negativer Charakter? Hat er vielleicht selbst schlechter getroffen und ist voller Neid? Oder hatte er nur eine suboptimale Art, Mängel in der Technik zu benennen? Im Endeffekt sind wir alle erwachsen, mehr oder weniger. Also genießt die Rückmeldungen, die gut tun und vergesst die anderen!
 :pop:

Interessante Frage - warum erwarte ich, das ich respektvoll angesprochen werde? Oder noch deutlicher, warum kann ich erwarten, respektvoll angesprochen zu werden?

Vielleicht weil sich das für mich als Teil des normalen Anstands und Umgangsformen so gehört? Vielleicht weil ein respektvoller Umgang miteinander genau das ist, was heutzutage immer weniger gepflegt wird? Vielleicht weil der mangelnde Respekt genau das ist, was unserer Gesellschaft aktuell so sehr fehlt?
Ok, ich bin halt alt, aber auch Jüngere sollten sich mal mit dem Thema "Respekt untereinander" und "respektvoller Umgang" beschäftigen, z.B. finde ich  :pop: bei einem Thema in dem es um gegenseitige Achtung und Respekt geht eher weniger passend.
Aber das ist wie vieles Anderes nur meine Meinung.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline carpe noctem

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  • Moin :-)
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Als ich in meinen Verein beigetreten bin war ich einer von 5-6 Schützen der traditionelle Bögen geschossen hat und der einzige Primitivbogenschütze.
Klar gab es die eine oder andere "Neckerei" "hätte ich das gewusst hätte ich meine Gießkanne mitgebracht" usw. Im Verein waren damals ausschleißlich Compound, Visier und Barebow Schützen. Der Hauptaugenmerk lag im Feldbogenbereich, bei der KM und LM musste man bei den Barebows mitschießen.
Gegen Stringwalker auf 50m sieht man dabei nicht all zu gut aus. 3D Tiere lagen in einem Container und wurden ab und zu mal rausgeholt.


Inzwischen sind gut 80% im Verein Traditionelle Schützen und 3D ist neben den Feldscheiben ein fester Bestandteil in unserem Parcours.
Aber das Miteinander war eigentlich immer gut trotz unterschiedlicher Schießstile und sportlicher Bestrebungen.
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline perkolat

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   ;)Na so jung bin ich auch nicht mehr. Aber alt genug um nichts auf unpassende Kommentare zu geben. Und selbstbewusst über einen schlechten eigenen Schuss lachen zu können. Wir sind immer noch im Hobby, es ist nichts wichtiges, bleibt locker und gut gelaunt. Was ist ein Hobby wert, wenn es keinen Spaß macht? Es reicht jetzt aber auch mit dem Wort zum Dienstag von mir.   :pop:


Offline stöckchenschubser

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  • Widerstand ist zwecklos.
Respekt bekommt jeder genau so viel wie er verdient, weil die Person ein Mensch ist.
Wer mehr will, muss sich den verdienen, ob nun durch Leistung im Sport oder in der Menschlichkeit ect.


In meinem beiden Schießsportarten gibt es jede Menge Frotzeleien, im harten Kern auch deftiger. Linkshänder sind kaputt, und können deshalb nicht richtig schießen usw.


Wenn die Hardcore Wettkampfschützen erstmal kapiert haben, dass es Menschen gibt, denen Titel und Ehrungen peripher am Allerwertesten vorbei gehen, geht es eigentlich.


Ich bezeichne mich selbst als den schlechtesten Kurzwaffenschützen weit und breit,  Einfach weil ich nur Krach und Löcher in die Scheibe machen. Es reicht für meine Pflichtleistung.
Es hat etwas gedauert, bis alle verstanden haben, dass ich nicht mit dem besten Material schießen will, sondern mit dem was mir gefällt und Spaß macht.


Frag das nächste mal einfach, warum du das tun solltest. Wofür du das tun solltest. Für wen du das tun solltest. Und vor allem warum du etwas ändern sollst. Dauert etwas, aber dann akzeptieren sie es.


Offline puschel

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  • ...es könnte schlimmer sein :)
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Hi,

feines Thema :)

Es gibt wenige Themen, wo man besser aufeinander einprügeln kann - aber eigentlich muss man das nicht.
Ich kann versuchen andere Schützen gegen ihren Willen mit meinen Vorschlägen zu belästigen - ich muss es aber nicht.
Ich kann als trad. Schütze die Schritte der Phasenmodelle umsetzen - ich muss es aber nicht.
Es gibt nur wenig schwarz/weiß bzw. richtig/falsch in unserem Sport. Falsch ist es idR nur dann, wenn es weh tut -> dem Schützen oder Anderen.

Die meisten Trainer sind auf die klassiche Schießtechnik nach Phasen- und Bewegungsmodell eingenordet und dulden in ihrem Umfeld nichts anderes. Das ist ok! Weil jede Abweichung oder jeder andere Ansatz von aussen schlicht und ergreifend Mehrarbeit ist.
Dass wir diesen Ansatz bei der Trainerausbildung haben ist ok! Der Ansatz produziert dann untereinader austauschbaren Schüler, bietet Vorbereitung auf Kader, Workshops etc - mit dem gleichen Ansatz bei allen. Das ist ok!
Das ist nicht die einzige Wahrheit, das heißt nicht, dass alle anderen doof, lern- oder bewegungsbehindert sind.
Es ist einfach nur ein Ansatz, auf den man sich irgendwie geeinigt hat. Kann man mal so akzeptieren. Ob man das respektieren muss, ist eine andere Frage.

Was man in Frage stellen muss/darf:
Darf man nicht erwarten, dass Trainer von den Verbänden so ausgebildet werden, dass es zur Zielgruppe passt?
Und da haben wir 99% Breitensportler und davon sicher mehr als 70% Tradis
Ist es richtig, diese ganze breite Masse in den Händen von privaten Anbietern zu lassen?
Anders herum muss ich aber auch hinterfragen, was ich erwarte, wenn ich in ein Training zu einem Trainer gehe.
Wenn ich weiß, dass ich eine eigene Technik habe, dann muss mir bewusst sein, dass ich ein individuelles Training brauche. Das muss ich klar kommunizieren - und vmtl. damit leben, dass es mir der Trainer im Verein nicht im "normalen Rudeltraining" bieten kann.
Wenn ich den Luxus eines Trainings und eines Trainers habe, gebietet es die Fairness diesem Trainer gegenüber, auch wenn ich eine andere Meinung habe und genau weiß, dass es andere Wege gibt, trotzdem nicht in sein Training reinzugrätschen.

Was ich in diesem Fall (nur für mich gesprochen!) verlange, ist ein gewisser Respekt - und die Akzeptanz, dass ich für mein Training einen Plan und eine Absicht habe.
Was ich in diesem Fall (wieder nur für mich gesprochen!) biete, ist ein gewisser Respekt gegenüber den unterschiedlichen Schützen - und ich kann absolut damit leben, dass jemand einen Vorschlag von mir ablehnt und "sein Ding" macht. Ich mag evt. denken oder sogar schon wissen, dass dann Bullshit ist - aber manche Erfahrungen müssen selbst gemacht werden und in der Regel kann man nach der gemachten Erfahrung gut weiterarbeiten.

In dem Sinne, toleriert die anderen Ansätze und seid gute Vorbilder
Der Respekt kommt dann von alleine  :)
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TFK Wildfire 66'' - 35#@30''
Gillo GT27/Uukha VX+/72'' - 41#@30''
Sovren 27/NikaN3 - 41#@30''
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Offline Landbub

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Die meisten Trainer sind auf die klassiche Schießtechnik nach Phasen- und Bewegungsmodell eingenordet und dulden in ihrem Umfeld nichts anderes. Das ist ok! Weil jede Abweichung oder jeder andere Ansatz von aussen schlicht und ergreifend Mehrarbeit ist.

Weiss nicht... ich glaube das hat mit Angst vor Mehrarbeit genauso wenig zu tun wie mit mangelndem Respekt.
Wie läuft denn sowas ab?
1) Neuer Kamerad kommt auf die Bogenwiese oder auf den Enschießplatz vom Parcours. Aber nicht in die Trainingsgruppe
2) Coach fragt sich "warum". Traut er sich nicht? Will er das nicht? Es ist ja schon die Aufgabe eines Coaches, Unterstützung amzubieten und zu integrieren.
3) Also spricht man ihn an. "Willst mal am Training teilnemen" oder "Möchtest Du feedback und Vorschläge hören"?
4) Das fürhrt zu "Ja, gerne!" oder "Nein, aber danke der Nachfrage" oder eben auch zu "wieso, glaubst du ich habs nötig?"
5) wenn man auf die Gegenfrage dann mit "Ja" antwortet, hat dies nix mit Respektlosigkeit zu tun. Dennoch ist der Schütze dann etwas angefressen.

Man hat viel Arbeit, wenn man jemanden, v.a. Schüler und Jugen, zum Leistungssport entwickeln will. Abstimmung mit dem Bezirks- und Kadertrainer. Stützpunkte besuchen, Wettkämpfe begleiten...
Aber ob ein Tradi mit schief gehaltenem Bogen mit trainiert oder nicht, macht doch keinen Unterschied. Wenn er den Bogen schief halten will, auch nachdem er verstanden hat, warum das vermutlich suboptimal ist, soll er es doch tun. Dennoch kann er die Backtension  Übungen mitmachen. Oder auf den Gummibällen stehen zum Üben der Balance etc.
« Letzte Änderung: April 01, 2025, 03:17:06 Nachmittag von Landbub »
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Offline roscho

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 :pop:

ich bin da im Team "Puschel", dass erinnert mich alles irgendwie an meine Frühzeit ;)

Ich hab immer noch nicht verstanden warum es suboptimal ist den Bogen schräg zu halten und bis heute auch noch nicht verinnerlicht warum ich in den Landeskader sollte oder Leistungsport machen mach muss ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Kreta

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Weil es für mich ebenso zum Thema gehört:

Ein guter Trainer ist für mich nicht einer der am Besten von allen strikt ein Phasenmodell lehrt, sondern einer der einfühlsam auf den Schützen und seine Bedürfnisse eingeht. Es ist besser jemandem den Unterschied zwischen einer suboptimalwn und einer optimaleren Technik erspüren zu lassen. Somit kann dann der Schütze es auch verstehen und es sich aneignen( also es sein eigen machen)

Stur nach Schema F vorzugehen ist für mich ein Zeichen für einen schlechten Trainer.

Es geht um die Methodik.


Offline Bambus

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Da muß ich mal nen Stein für die Trainerausbildung beim TBVD in den Ring werfen.
Da wird nicht eine "allein seeligmachende" Form gepredigt sondern es werden die grundlegenden Abläufe des intuitiven Schießens vermittelt und gezeigt, wie man sie als Trainer vermitteln kann. Und die umfassen von Selfbow bis zum Recurvebogen (ohne Wesir) eben alle Bogenformen, Reiterbogen mit Dauenring mal außen vor. Aber dafür im 2. Schritt incl. dem Parcourschießen mit seinen Spezialitäten.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...