Archers Campfire

Auswirkung auf das Pfeilsetup bei gutem / schlechten Lösen


Offline jo

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 104
Mich würde Eure Meinung interessieren welche Auswirkungen das gute / schlechte Lösen auf das Pfeilsetup (z.B. weicher/ härter) hat.
Definition von gutem / schlechten Lösen  bitte im Paralleltread beantworten.

LG Jo
« Letzte Änderung: April 19, 2025, 07:31:05 Nachmittag von jo »


Offline cweg

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 662
  • Bogenschießen in einer bunten Welt

Offline Landbub

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3562
Manche Leute sagen, dass man mit schweren Spitzen Pfeile toleranter gegen Lösefehler mache kann. Daher kommt vermutlich der Satz "Schwere Spitzen ziehen den Pfeil ins Ziel".
Wenn dem so wäre, dann würde ein härterer Pfeil Spine-kompensiert mit einer schweren Spitze einem Ugeübten entgegen kommen.

Ich kann dies aber in der Praxis nicht nachvollziehen. Die Gruppierung ist mit 80/90/110/125 gn Spitze identisch, nur unterschiedlich hoch.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Systemschützen aufgepasst! Alles, was du zur Entfernungsermittlung für 3D und Feldbogen wissen musst: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg


Offline BSCausBKK

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 388
schlechtes Lösen und gutes Lösen macht auf 50m locker 50cm Seitenabweichung

schwere Spitzen helfen zwar ein wenig, mehr aber auch nicht


Offline africanarcher

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1076
  • ha Jechida
Die frage kann so eigentlich nicht beantwortet werden.
Du musst schon genauer fragen und nicht über die ganze Bandbreite.
Sorry

Stay Strong
africanarcher
Jeder will ein harter Kerl sein, aber keiner will den Preis dafür zahlen!
De oppresso liber!
Du weißt nie wie stark Du bist, bis stark sein die einzige Wahl ist, die Du hast!
oculus exercitus
Langsam ist präzise und präzise ist schnell!
les légionnaires à mo


Offline Frottie

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 57
  • Ein Pfeil, ein Wort!
Jake Kaminski und andere Profis propagieren generell für "Finger Shooter" einen nach hinten weicheren Schaft/Pfeil, was ein toleranteres Setup gegen Lösefehler ergeben soll. Dazu ist jedes Mittel recht, das den Pfeil hinten weicher (z.B. ein Taper oder längere Nocken) oder zumindest leichter macht (keine Wraps, kein Nock Collar, keine Pin-Nocken, keine schwere Befiederung):

https://www.youtube.com/watch?v=AMR_g8PLaHs (ab 3:21 Forgiveness)
https://www.youtube.com/watch?v=-6KQ03RnJMs (4:30 Components)
https://www.youtube.com/watch?v=w2sxLvDJVaU (ab 20:13 different nocks affecting arrow tune)

Für den Allerweltsschützen dürften diese Effekte eher weniger spürbar sein und in der natürlichen Streuung untergehen.
Friedrichbogen Langbogen 67" 45#@28", Timberpoint Icarus 64" 42#@28", Timberpoint Odyssey 70" 35#@28", Drake Archery Elite Tapir 54" 35@28", Bodnik Bows Kiowa 52" 40#@28", Gillo Ghost 62" 34#@28", Gillo G1 70" 36#@28", Kaya KTB 30#@28", Korean Hwarang 40#@28"


Offline Bambus

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 447
  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
@Landbub  :yes: , alle sonstigen bisherigen Antworten gingen an der Frage vorbei.

Die Frage war ja nicht welche Auswirkung ein unpassendes Pfeilsetup bzw. unsauberes Lösen auf das Schießergebnis hat sondern (leider ziemlich unsauber formuliert) welches Pfeilsetup man bei unsauberem Ablaß wählen sollte bzw. welches Pfeilsetup unsauberes Lösen am ehesten verzeiht (@jo, bitte präzisieren).

Die Antwort ist einfach: Die Ermittlung des genau passenden Pfeilsetups setzt ein sauberes und konstantes Lösen voraus. Wenn du nicht sauber und immer gleich löst wirst du nie ein dauerhaft passendes Pfeilsetup finden und auch immer mit der Inkonsistenz der Präzision deiner Schüsse zu kämpfen haben. Die Frage ist imho somit falsch gestellt.


« Letzte Änderung: April 20, 2025, 11:29:02 Vormittag von Bambus »
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline jo

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 104
Ich versuche meine Frage mal zu präzisieren.
Wenn der Ablass immer gleich unsauber ist, benötigt der Schütze weichere oder steifere Pfeile im Vergleich wenn er einen sauberen Ablass hätte.

Hintergrund der Frage ist, dass zum Beispiel beim Spinerechner vom StuMiller der PersonalFaktor eingegeben werden kann.
Dieser Wert verändert die  SpineWerte in einem sehr grossen Bereich.
Meiner Meinung nach müsste da die meiste Varianz beim Ablass liegen, da die anderen Faktoren ja sehr präzise eingegeben werden können.

Die Vorgabe ist also alles cpl. gleich (Auszug, Bogen, lbs. auf den Fingern, usw), außer sauberer zu unsauberem Ablass.

Hoffe ich konnte mich deutlich genug ausdrücken.
« Letzte Änderung: April 21, 2025, 10:59:28 Nachmittag von jo »


Offline cweg

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 662
  • Bogenschießen in einer bunten Welt
Moin Jo, das hilft schon sehr und da fällt das Antworten leichter.

Meine Erfahrung ist, dass bei unsauberem Lösen, was aber auch eine generell noch nicht so gefestigte Form beinhaltet, lieber etwas weichere Pfeile zu nehmen.

Beispiel: Ich hatte auf dem Bogenplatz nach Rohschafttest diverser Spines einen härteren genommen, da er einfach besser flog, WENN ich 100% gut stehe, in Rückenspannung komme und dann auch vernünftig löse. Im ersten Parcours Besuch mit Regen, nassen und rutschigen Wegen und Abhänegen sah das Ganze dann aber eher so aus, das ich einen unsauberen Pfeilflug hatte und meine Pfeile gerne links (bin RH) einschlugen. Zum Glück hatte ich noch ein paar schwerere Spitzen in der Tasche und konnte das etwas (oder einen Hauch) ausgleichen. Schlussendlich hatte ich mich danach aber für die tendenziell etwas weicheren Schäfte entschieden und mache es bis heute so.


Offline Bambus

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 447
  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
Kommt ein wenig auf Bogen und Zuggewicht an, aber generell stimme ich @cweg da zu. Lieber nen Ticken weicher,

ABER:

Ich versuche meine Frage mal zu präzisieren.
Wenn der Ablass immer gleich unsauber ist, benötigt der Schütze weichere oder steifere Pfeile im Vergleich wenn er einen sauberen Ablass hätte.
...
Immer GLEICH UNSAUBERER ABLASS ist eher selten und eigentlich unter "sehr spezieller Stil  :???: " einzuordnen. Und wenn man IMMER GLEICH unsauber löst hat man ja bereits das Anfängerstadium verlassen und sollte primär mal an seinem Schießstil arbeiten und nicht versuchen, das mit dem Material zu kaschieren.
justmy2ct


PS. Zudem sollten die Pfeile bei immer GLEICH UNSAUBRERTEM Ablass trotzdem ein brauchbares Trefferbild abgeben. Ich belieb also dabei, die Frage geht in die falsche Richtung.
« Letzte Änderung: April 22, 2025, 09:53:26 Vormittag von Bambus »
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline parsec

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 40
Hintergrund der Frage ist, dass zum Beispiel beim Spinerechner vom StuMiller der PersonalFaktor eingegeben werden kann.
Dieser Wert verändert die  SpineWerte in einem sehr grossen Bereich.
Meiner Meinung nach müsste da die meiste Varianz beim Ablass liegen, da die anderen Faktoren ja sehr präzise eingegeben werden können.
Dieser Personal Faktor hat herzlich wenig mit gutem oder schlechtem Lösen zu tun. Er deckt all jene Dinge ab die man halt nicht in eine sonst wie geartete Formel zur Berechnung stecken kann.
Sicherlich beinhaltet das auch wie dynamisch jemand löst, ob man wirklich mit Rückenspannung schießt oder die Zughand einfach tot stehen bleibt. Auch wie groß und schwer die Fingerglieder sind, ob man mit tiefen Haken schießt, ob mit Handschuh oder Tab, wie steif das Leder ist, ob man zupft usw.
Doch da stecken noch soviel mehr Faktoren drin:
  • Wieviel Zuggewicht hat man tatsächlich auf den Fingern, d.h. stacken die Wurfarme oder nicht
  • werfen die Wurfarme langsam oder schnell
  • Gibt man dem Bogen womöglich über den Druckpunkt eine Torsion mit
  • wie schwer und somit träge ist das Mittelstück / der Bogen
  • hält man den Bogenarm steif oder bricht man im Abschuss zusammen
  • sind die Wurfarme gerade
  • wie schwer ist die Sehne (1 o. 2 Messingnockpunkte oder gewickelt)
https://www.heilakka.com/stumiller/Dynamic%20Spine%20Calculator%20Instructions%207-18-10.pdf


Offline Bambus

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 447
  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
...Hintergrund der Frage ist, dass zum Beispiel beim Spinerechner vom StuMiller der PersonalFaktor eingegeben werden kann.
Dieser Wert verändert die  SpineWerte in einem sehr grossen Bereich.
Meiner Meinung nach müsste da die meiste Varianz beim Ablass liegen, da die anderen Faktoren ja sehr präzise eingegeben werden können.
...

Ich denke mal, du verstehst den Persönlichen Faktor bei Spinerechner falsch. Ich sehe ihn als einen Faktor wenn ich von einem bekannten Pfeilsetup auf einen anderen Schaft/Spitze/usw wechseln möchte. Dann variiere ich den PF soweit, das für meinen vorhandenen Pfeilsatz der Rechner exact stimmt und übernehme den PF dann auf den neuen Pfeilsatz, um persönliche Eigenheiten (s. Beitrag von @parsec) sauber einbeziehen zu können. Also eher das Gegenteil von deinem Ansatz.

Ich kann mir (bei der präzisionsversessenheit des STMiller Calculators  ;D ) nicht denken, das der PF dafür gedacht ist, einen schlechten Schießstil zu kaschieren.
Justmy2ct, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren...
« Letzte Änderung: April 22, 2025, 05:09:33 Nachmittag von Bambus »
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8321
Eventuell gibt es auch Gründe warum Stu Miller seinen Rechner seit 2010 nicht weiter entwickelt hat ;)

Ich persönlich bezweifle stark das man seinen perfekten Pfeil für sein Setup ausrechnen kann ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Online Waldgeist

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 5050
  • Nordlicht
" Probieren geht über Studieren "
Gilt in bestimmten Situationen eben auch für uns Bogenschützen!
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Landbub

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3562
Ist jetzt ein anderes Thema, die Spinewertrechner.
Nach meiner Erfahrung funktionieren nur die gut, die basierend auf einem funktionierenden Setup arbeiten und - ganz wichtig - die Pfeilgeschwindigkeit einbeziehen. Ihr wisst alle, dass 2 verschiedene 36# Bögen den identischen Pfeil sehr unterschiedlich schnell machen können. Beipspiel mein Bogen: Mit 36# OTF und 95 EUR Kinetic Wurfarmen 198 fps, mit den Uukhas 225 fps. Da brauchts unterschiedlich gespinte Pfeile, damit das passt.
Um mehrere Sätze unterschiedlicher Spinestufen und dem RST komme also niemand rum. Erst wenn man da ein funktionierendes System gebaut und dokumentiert hat, kann man davon ausgehend Änderungen am Bogen oder am Pfeil gut simulieren.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Systemschützen aufgepasst! Alles, was du zur Entfernungsermittlung für 3D und Feldbogen wissen musst: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg