Archers Campfire

Sollte man Anfänger schon mit Pfeiltuning "belasten"


Offline Flotschi

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Ich bin gerade sehr oft bei mir im Verein trainieren und bekomme peripher auch Trainingsstunden mit Anfängern mit. Letzte Woche kam ein neues Gesicht während ich am Schießplatz war. Kurze Unterhaltung: er schießt seit Februar und trifft sich mit dem Trainer bezüglich Pfeiltuning. Hat mich schon etwas überrascht. Die beiden haben dann ewig an Pfeilen gebastelt. Ich meine es ist schon gut zu wissen wie man Pfeile herstellt, aber einen recht blutigen Anfänger schon einen Haufen Geld für Hightech Pfeile ausgeben lassen halte ich für ziemlich fragwürdig.
Er hat während er auf den Trainer gewartet hat etwas geschossen. Da war noch recht wenig reproduzierbare Form erkennbar. Als er dann einen Pfeil gut getroffen hat, hatte er das sofort mit dem neuen tollen Pfeil in Verbindung gebracht und nicht damit, dass er nach dem Schuss gut nachgehalten hat, er schön im Anker stand und er gut gelöst hat. Ich behaupte da hätte er auch mit dem billigsten Pfeil getroffen.

Meine Meinung ist, dass man Anfängern nicht die Illusion geben darf, dass man mit dem perfekten Setup automatisch gut trifft. Da würde ich eher ein Jahr einmal an einer gut reproduzierbaren Form arbeiten, bevor ich meinen Schützling mit Tuning "belaste". Das sollte kommen wenn die Form sitzt.

Was sagt ihr dazu?


Online Grizzly

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Ganz klar Jaein.

Ich bin der Meinung auch ein Anfänger sollte einigermaßen passende Pfeile im Köcher haben.
Gleicher Typ, gleicher Spine, gleiche Länge.

Ich hab mit 6 Easton Jazz angefangen. Fertigpfeile vom Laden. die konnte ich dann auch so wieder nachkaufen, wenn mal einer zum Bumerang wurde.

Aber mehr eben nicht. Da bin ich dann auch bei dir. Erst mal Form und Technik.
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Offline Flotschi

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Ganz klar Jaein.

Ich bin der Meinung auch ein Anfänger sollte einigermaßen passende Pfeile im Köcher haben.
Gleicher Typ, gleicher Spine, gleiche Länge.

Ich hab mit 6 Easton Jazz angefangen. Fertigpfeile vom Laden. die konnte ich dann auch so wieder nachkaufen, wenn mal einer zum Bumerang wurde.

Aber mehr eben nicht. Da bin ich dann auch bei dir. Erst mal Form und Technik.

Ja klar Spine sollte schon halbwegs passen aber bei jemanden der 2 von 3 Pfeilen noch nicht vernünftig auf die Scheibe bringt über Spitzengewicht und Federnlänge zu sprechen finge ich etwas merkwürdig. Ich bin ehrlich und schieße nach Jahren auch noch meist Fertigpfeile aus dem Laden die ich auf meine Länge kürze.


Offline Bambus

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Um eine konsistente Form aufzubauen UND die Freude am schießen nicht zu verlieren soll der Anfänger schon ordentliche Pfeile haben. Praktisch kein Anfänger kann sich an einem sauberen Schuß aufbauen aber ALLE sind begeistert wenn sie einen Pfeil, wie auch immer, ins Kill/Gold setzen.
Geringes Gewicht, gleiche (scharfe!) Spitze und ansprechende, gleiche Befiederung sowie ein Spine der nicht völlig daneben ist, die Länge so daß er noch 5-10cm Auszug zulegen kann.
Mehr brauchts nicht, aber auch nicht weniger.

Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline roscho

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Ich bin da bei der 80/20 Regel: wenn der Pfeil zu 80% passt genügt das für den Anfänger.

Ein unpassender Pfeil lässt schnell den Spass verlieren, aber bei einer sich noch verändernden Form bringt aus meiner Sicht ein Pfeil der getunt wurde wenn die Form noch nicht stabil ist gar nix …

Aus meiner Sicht ist Training wichtiger als das Material ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
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die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Bambus

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Aus meiner Sicht ist Training wichtiger als das Material ..

@roscho, Sein statt haben  8)
« Letzte Änderung: April 21, 2025, 01:45:19 Nachmittag von Bambus »
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Flotschi

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Um eine konsistente Form aufzubauen UND die Freude am schießen nicht zu verlieren soll der Anfänger schon ordentliche Pfeile haben. Praktisch kein Anfänger kann sich an einem sauberen Schuß aufbauen aber ALLE sind begeistert wenn sie einen Pfeil, wie auch immer, ins Kill/Gold setzen.
Geringes Gewicht, gleiche (scharfe!) Spitze und ansprechende, gleiche Befiederung sowie ein Spine der nicht völlig daneben ist, die Länge so daß er noch 5-10cm Auszug zulegen kann.
Mehr brauchts nicht, aber auch nicht weniger.

Das geht doch auch mit günstigen Pfeilen von der Stange die einen passenden Spine haben. Einen Anfänger um die 15€ pro Pfeil ausgeben zu lassen finde ich sehr fragwürdig.


Offline Bambus

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Das geht doch auch mit günstigen Pfeilen von der Stange die einen passenden Spine haben. Einen Anfänger um die 15€ pro Pfeil ausgeben zu lassen finde ich sehr fragwürdig.
Hab ich was anderes geschrieben?
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Flotschi

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Das geht doch auch mit günstigen Pfeilen von der Stange die einen passenden Spine haben. Einen Anfänger um die 15€ pro Pfeil ausgeben zu lassen finde ich sehr fragwürdig.
Hab ich was anderes geschrieben?
Nein wollte dich damit eigentlich bestärken. Meinte eher, dass das Vorgehen des Trainers fragwürdig ist


Online Grizzly

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Handelt der mit den Dingern?
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Offline Flotschi

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Offline Pterodactylus

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Seh ich auch so,
der Spine sollte halbwegs passen, die Pfeile sollen leicht sein und alle gleich, kein Mix.
Niedriges Zuggewicht und schwere Pfeile sind ein No Go.

Viele (nicht nur Anfänger) schieben es immer auf die Ausrüstung und das Pfeil Setup wenn sie Probleme beim Treffen haben, das seh ich anders, speziell bei den allermeisten Hobby Schützen (und das sind die allermeisten).

Die Form und konsistente Wiederholbarkeit  zählen und lassen reproduzierbar treffen.

In den meisten Fällen gilt wenn man nicht (gut) trifft: „Des Glumps is hinterm Zeug“.

Auch wenn das manche nicht hören wollen, da hilft kein Setup und kein teures Material, sondern nur üben und an seiner Form arbeiten.
Try not! Do. Or do not. There is no try. (Yoda)


Offline PG

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  • Nur mein Pfeil kennt sein Ziel.
Auch Anfängerpfeile sollten passen und solange sich die neuen Schützen noch nicht mit den ganzen Zusammenhängen auskennen, sollte man sie unterstützen. Die Pfeile brauchen sicher nicht bis ins Letzte abgestimmt sein, aber Länge, Spine, Spitzengewicht, sollten schon passen
Nergal 38,5#
Bodnik Mohawk Hybrid 35#
Marduk 40#
Osage Selfbow 40#
Ahorn Selfbow 40#
Bambus Massa 45#


Offline Cayuga

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Ich bin ja bei Euch, dass ich dem Anfänger nicht zu sündhaft teuren Pfeilen rate, ABER:

Der Anfänger benötigt einen guten und passenden Pfeil. Wie soll er sonst wissen, ob sein Trefferbild durch ihn oder den Pfeil bedingt wurde? Schließe ich durch gutes Material aus, dass der Fehler beim Pfeil liegt, dann kann es nur noch am Schützen liegen. Also, nimm dem Anfänger die Ausrede und zeige ihm, seinen Trainingsstand. Das heißt aber auch, dass ein Anfänger nicht dauernd mit neuen Pfeilen rumprobieren sollte. Der kann sich darauf noch gar nicht einstellen.

Und für die Fortgeschrittenen gilt entsprechend, dass man sich die Punkte nicht durch Material erkauft sondern durch Fleiß und richtiges Training.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Flotschi

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Seh ich auch so,
der Spine sollte halbwegs passen, die Pfeile sollen leicht sein und alle gleich, kein Mix.
Niedriges Zuggewicht und schwere Pfeile sind ein No Go.

Viele (nicht nur Anfänger) schieben es immer auf die Ausrüstung und das Pfeil Setup wenn sie Probleme beim Treffen haben, das seh ich anders, speziell bei den allermeisten Hobby Schützen (und das sind die allermeisten).

Die Form und konsistente Wiederholbarkeit  zählen und lassen reproduzierbar treffen.

In den meisten Fällen gilt wenn man nicht (gut) trifft: „Des Glumps is hinterm Zeug“.

Auch wenn das manche nicht hören wollen, da hilft kein Setup und kein teures Material, sondern nur üben und an seiner Form arbeiten.
Absolut. Ich bin auch vor einigen Jahren in die Tuninghölle abgerutscht.  Alles war Schuld außer ich. Dann kam das Umdenken und ich hab nur  Technik und Kraft trainiert. Siehe da ich treffe. Habe vor ein paar Wochen zufällig die falschen Pfeile mit einen zu weichen Spine auf den Parcours mitgenommen und auch getroffen.
Das Elend steht (wie gesagt) immer hinter dem Bogen.
Kein Setup kann regelmäßigs Training ersetzen.