Archers Campfire

Gewichtsunterschiede egal?

Gast · 18 · 7366

testjan

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Gerade baue ich an einem Satz Holzpfeile. Es handelt sich um nicht gewogene Kieferschäfte und man spürt die Unterschiede ohne Waage, dank unserer sensiblen Sinne. Selbst sehr kleine Differenzen kann man feststellen, Test: eine 100 Grain und eine 80 Grain Spitze in der Hand „wiegen“ - man merkt den Unterschied.

Wenn das also möglich ist, könnte es dann nicht sein, dass sich das beim Schießen auswirkt? Unbewusst spürt man, ob es sich um einen leichteren oder schwereren Pfeil des Satzes handelt und passt die Ausrichtung der Bogenhand entsprechend an.
Das kann, wenn überhaupt, nur beim instinktiven Schießen funktionieren. Nicht beim Visier- oder Systemschießen, ganz klar.

Gewagte These also: für Intuitivschützen sind Abweichungen im Pfeilgewicht innerhalb eines Satzes wurscht. Meinungen?


Offline Stringwistler

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Also ich hab früher immer in Bamberg das Bogenturnier mit ausgerichtet.
Nicht nur Freunde hab ich mir oft bei der Gerätekontrolle gemacht.
Pfeile mussten immer 28g bei den Herren haben und bei den Ladys und Jugendlichen 20g.
Ich hab mir immer als Spaß erlaubt die Pfeile vor dem wiegen zu schätzen und lag meist sogar +-1g genau.
Dafür bekommt man frielich ein Gespür. Ob man das allerdings beim instinktiven Schießen (für mich heißt das wie vor 30 Jahren auch weiter so, also keine Diskussionen hier wieder, ja?) umsetzen kann, trau ich mir zweifeln, denn dann hebst du doch schon wieder bewusst nach oben oder unten, wenn du merkst der Pfeil ist leichter oder schwerer... also nix mit Instinktiv.... ;D
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline Grombard

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Kommt halt darauf an, wie groß die Unterschiede sind und wir stark der Bogen ist.

Die These, dass der intuitive Schütze Dank eingebauter Waage unbewusst bei identisch aussehenden Pfeilen auf 50m bei einem etwas schwererem Pfeil automatisch ein bisschen höher hält, halte ich aber für sehr optimistisch.
Wenn ich bei einem 30# Bogen von 270gn Pfeil auf 240gn wechsele muss ich mich erst mal neu "eichen".
Kann mir nicht vorstellen, dass ich das bei gleich aussehenden Pfeilen innerhalb einer Passe könnte.
irgendwas is ja immer


Offline Fanatic_Ice

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Also, ich habe drei Handwerksberufe erlernt, und auch abgeschlossen, mein einer Meister sagte immer "du musst dein Handgewicht verfeinern", und aus der Erfahrung möchte ich das bestätigen, ich merke den Unterschied meiner Pfeile am Gewicht, ob 70grn. oder 100grn. Spitze schon beim herausziehen aus dem Köcher.
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MfG
Carsten

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testjan

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Ob man das allerdings beim instinktiven Schießen umsetzen kann, trau ich mir zweifeln, denn dann hebst du doch schon wieder bewusst nach oben oder unten, wenn du merkst der Pfeil ist leichter oder schwerer... also nix mit Instinktiv.... ;D

Nee, ohne nachzudenken. So wie man als Carbonschütze auch nicht übers Pfeilgewicht nachdenkt, die sind ja alle gleich. Weil man es nicht muss, der Körper nimmt die Unterschiede unbewusst wahr und passt die Bogenhand entsprechend an.


Offline Stringwistler

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Ob man das allerdings beim instinktiven Schießen umsetzen kann, trau ich mir zweifeln, denn dann hebst du doch schon wieder bewusst nach oben oder unten, wenn du merkst der Pfeil ist leichter oder schwerer... also nix mit Instinktiv.... ;D

Nee, ohne nachzudenken. So wie man als Carbonschütze auch nicht übers Pfeilgewicht nachdenkt, die sind ja alle gleich. Weil man es nicht muss, der Körper nimmt die Unterschiede unbewusst wahr und passt die Bogenhand entsprechend an.
Also ich schieß jetzt über 35 Jahre instinktiv, aber so was kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen... ;)
Servusla, Gruß Guidl...

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testjan

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Ich ja eigentlich auch nicht. ;D

Aber andererseits haben viele unserer Ahnen wahrscheinlich auch keine bis auf drei Grain gematchten Pfeile im Köcher gehabt und trotzdem getroffen. Und zwar ziemlich sicher um einiges besser als wir.


Offline Erik

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ich zumindest greif beim Pfeil auflegen den Pfeil in einer zum Gewichte vergleichen recht ungünstigen Art, kann mir also nicht vorstellen, dass es während des Schiessens bzw nur beim Pfeil aus dem Köcher ziehen ohne Vergleichsgewicht auffällt...


Offline nordstern

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Stellt euch mal vor, einen Ultralight Carboni und ein Alu im selben Spinewert, beide Pfeile passen. Ihr schießt immer einen um den anderen. Nach ein paar Tagen/Monaten würdet ihr m.M.n. nicht mehr drüber nachdenken, sondern instinktiv die Höhe anpassen.

Zugegeben, ist halt ein deutlicher Gewichtsunterschied, aber warum sollte das nicht auch mit ein paar grain funktionieren?

Meine Frau schießt jeden 2. oder 3. Tag einen anderen Bogen, mal mit Carbonis und 38#, mal Alu und 50#. Alles dabei von Reiterbogen, LB bis zum "Highend" Jagdrecurve. Manchmal entscheidet sie erst morgens am Turniertag, welcher Bogen ihr gerade genehm ist.

Ist wohl irgendwie alles Übung und Feeling.... oder instinktiv.  ;)

Ein Leben ohne Bentis ist möglich, aber sinnlos.

Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.


Offline stöckchenschubser

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Zitat
Aber andererseits haben viele unserer Ahnen wahrscheinlich auch keine bis auf drei Grain gematchten Pfeile im Köcher gehabt und trotzdem getroffen. Und zwar ziemlich sicher um einiges besser als wir.

Auch unsere Altvorderen hatten eine Pfeilbauindustrie, da wurde nicht wild durcheinandergewürfelt.

Und man darf auch davon ausgehen, dass sie mit genau den Pfeilen die sie zur Jagd benutzten vorher intensiv geübt haben.

Im Krieg war das wurscht, da zählte nur die Masse.




Offline Bazi

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Dass Gewichtsunterschiede egal sein sollten halte ich für genauso fragwürdig, wie die Annahmen, dass man früher besser geschossen hätte und/oder dass Carbonpfeile ohnehin gleich schwer seien.


Offline Ralf_HH

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  • Bogenschießen lernen und neue Freunde treffen!
Ich habe vor einiger Zeit mal Easton Apollo mit 314 gn gegen Cross-X Ambition mit ca. 250 gn getestet. 34# bei 26" Auszug.

Auf 40 m ein halber Meter Unterschied in der vertikalen Trefferlage. Auf 70 m habe ich, wenn ich mit dem Easton mittig lag, den Cross-X über die Scheibe geschossen. Die Geschwindigkeitsdifferenz beider Pfeile dürfte bei 6 m/s gewesen sein, ist allerdings wegen des rustikalen Messverfahrens mit Vorsicht zu genießen.

Das waren über 60 gn Differenz. Deshalb vermute ich, dass man 20 gn kaum bemerkt, wenn man nicht sehr gut gruppiert.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
Greenhorn Super Comet (ca. 1988), 38#@26"


Offline tempest

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hängt auch vielleicht mit dem tatsächlichen Zuggewicht zusammen. Bei meinen 30 Pfündern merke ich 20 gr sehr wohl. Speziell auf die größere Distanz.
fly now, pray later


testjan

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Da spielen noch andere Faktoren mit rein, es ist nicht nur der reine Gewichtsunterschied. Wenn ich die 100 Grain Spitze meiner Pfeile durch 125 Grain ersetze, kann ich nach dem Ablass erstmal eine rauchen, bis der Pfeil vorn angekommen ist. Andere Pfeile mit ebenfalls 100 Grain Spitze aber einem um 40 Grain höheren Gesamtgewicht fliegen praktisch identisch (selber Bogen). Befiederung, FOC, Schaftmaterial und -form - alles spielt eine Rolle.


Offline aurelium

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Also ich schieße zwei ganz verschiedene Pfeilsätze (600er mit 100gn Spitze und Naturfedern vs. 700er mit 75gn Spitze und Vanes) öfters nacheinander, weil ich zu faul bin nach 6 Schüssen schon Pfeile zu holen. Manchmal nach Laune auch abwechselnd 1:1. Die fliegen recht unterschiedlich, aber auf bis zu 20m komme ich damit spontan klar ohne "neu zu kalibrieren". Vielleicht laufen da in meinem Kopf zwei verschiedene Programme ab, wer weiß.

Aber einen Gewichtsunterschied innerhalb eines Satzes könnte ich nicht automatisch ausgleichen.

Übrigens könnt ihr die Hypothese empirisch überbrüfen: Laser an den Bogen schrauben und am Ziel schauen ob da was ausgeglichen wird, oder nicht.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)