Ich bin mir nicht sicher, ob ein schwerer Pfeil tatsächlich mehr Reserven gegen "verreißen" hat. Wir reden ja immerhin von Bögen, die um die 40# auf die Zugfinger bringen und ab 500 g Eigengewicht zu haben sind. Die Trägheit dieses Systems gegen unerwünschte Querbeschleunigung (vulgo Verreißen) ist aus meiner Sicht so groß, dass 15 bis 30 Gramm Pfeil da keine Rolle spielen können.
Wenn ich verreiße, sehe ich das (auch) daran, dass der Pfeil im Flug seitlich ausschlägt. Das liegt aber aus meiner Sicht nicht daran, dass ich unter 7 gpp schieße (255 gn auf 38#), sondern daran, dass ich kurze Vanes schieße, die nicht sofort stabilisieren. Mit langen Vanes wäre der Pfeil vermutlich so schnell stabil, dass ich das seitliche Auskicken gar nicht mehr sehe.
Ich finde es (inzwischen) gar nicht mehr so erstrebenswert, dass der Pfeil auch bei einem Verreißer schnurgerade aus dem Bogen kommt. Daneben geht er nämlich trotzdem. Ich habe gestern bei der Trainingseinheit wieder gesehen, wie wertvoll das seitliche Ausschlagen als Frühwarnsystem für einen schlampigen Ablass ist. Da ich mein Schießen verbessern und nicht Ringe zählen möchte, bin ich ganz dankbar, wenn mir der Pfeilflug zeigt, dass ich Mist gebaut habe - die Trefferlage zeigt es u. U. nicht, weil ein zweiter Fehler (oder Wind) dazukommt und den Ablassfehler kompensiert.