Archers Campfire

Gedanken zum Systemschiessen


Offline BowLaw

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@Landbub: Und wie sieht das Ganze ohne Visier aus und, wer kann genau bis 25 Meter, auf den Meter genau, schätzen?
Kurze Einmischung von mir, auch wenn ich nicht Landbub bin.
Ich hab das mal auf einem Turnier mitbekommen (kein offizielles, einfach so).
Da waren zwei Compounder - einer sehr gut, der andere sehr sehr gut - beide aus irgendeinem Kader, ich hab mir das nicht gemerkt.
Ohne jegliche Hilfmittel hat da einer mal kurz 556 Punkte von 580 geschossen - also 27 Kills und einen 16er auf unbekannte Entfernung bei der 20/16 Wertung.
Ich fand das schon sehr beeindruckend und ich glaube bei Compound muss man schon schätzen können.


Offline Landbub

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ich glaube bei Compound muss man schon schätzen können.

Bei Stringwalking oder Oly Recirv + Visier noch wichtiger. Beim Compound hast 59# und 5gpp Pfeile. Meine Visierskala hat zwischen 15m und 30m grad mal ein paar mm. Beim Recurvler ist das wegen geringerer Pfeilgeschwindigkeit, steilerer ballistischer Kurve viel wichtiger, auch in diesem Bereich wirklich genau zu schätzen. Bei mir: Steht die Sau auf 15 oder 20m, die selbe Visiereinstellung reicht fürs Innenkill. Bei Blank nicht.
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Offline stöckchenschubser

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Wäre nicht das erste Full House von einem Compounder auf einem Turnier, da muss man schon genau schätzen können.

Wer Probleme mit dem schätzen hat, der kann das mit Hilfe von Geländeskizzen, z.B. vom eigenen Parcours,
oder eben im Gelände wo man sehr oft ist.
Von den Stationen von Pflock bis Ziel mit Entfernung, und dann immer wenn man vor bei kommt schätzen,
abgleichen mit der Skizze und irgendwann bekommt man ein Gefühl dafür, wenn ein Stelle ich sage mal
ausgelutscht ist, dafür eine neue einfügen.
Das ganze auch immer mit den üblichen 10er schritten, Halbierung usw, was man halt so benutzt abgleichen und prüfen.
Man kann dann anhand der vorhandenen Daten auch anfangen und willkürliche Punkte in den Zwischenräumen zu schätzen,
für die man keine Entfernung notiert hat, ist ne gute Übung, man kann sie mittels der bekannten Entfernungen recht gut kontrollieren.
Hat mir in ganz jungen Jahren ein netter Herr mittels einer Geländeskizze in seinem Unterstand erklärt und
mir gezeigt, wie man so die Entfernung zwischen zwei Markierungen nimmt, nach dem ich mich krankhaft auf die
fixen Punkte eingeschossen hatte und dazwischen nichts getroffen habe.
Das hat zum Erfolg geführt, obwohl es dann ein anderer Unterstand war.

Das habe ich dann später für mich beim Compoundschießen  übernommen, hat ganz gut gefunzt.


Offline BowLaw

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    • bogenanwalt.rocks
Danke Stöckchenschubser, ich dachte schon ich liege daneben und ein Full House ist nicht besonderes.

Das "coole" war eben, dass die zwei beiden einfach ähnlich wie Recurve/Langbogen/sonstwas Schützen an den Pflock gegangen sind und geschosen haben.
Nix Einstellerei und Co. - einfach Zack rein ins Kill.
Wobei der sehr sehr gute Schütze mit dem sehr guten Schützen etwas gemogelt hat.
Waren sie sich nicht so einig über die Entfernung (was nicht ausdiskutiert wurde), dann schoss der sehr gut Schütze vor dem sehr sehr gut Schützen.
Wenn man will - ein Messpfeil.


Offline Landbub

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Wenn sich 2 Compounder gut verstehen, dann ist die Skala nicht verdeckt. Manche kleben sogar eine extra Meter Scala auf, weil man sich so die Umrechnungstabelle spart. Nun, diese kann vom "Pflocknachbarn" leicht eingesehen werden. Darum kleben Ehrgeizlinge einen klappbaren Pappestreifen drüber. Aber wie gesagt, wenn sich 2 gut verstehen, schiesst der eine zuerst, dann "spickt" der andere und schiesst erst dann.. Die Zeitgrenze reicht dafür locker.
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Offline Landbub

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Danke Stöckchenschubser, ich dachte schon ich liege daneben und ein Full House ist nicht besonderes.

Es kommt natürlich sehr auf den Parcours an. Auf den eher weit gesteckten Tiroler Parcours gelingt das selten. Auf nach WA eher kurz gesteckten Parcours bekommen das sehr gute Compounder schon regelmäßig hin. Bin auch schon mal mir nur einer 16 durchgekommen. Darum präferieren Compounder oft die 11-10-8-5 Hunter oder Doppelhunterwertung. Da trennen sich dann massiv die Guten von den sehr guten.
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snoopy

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...... Und die werden auswendig gelernt. Und das macht wohl jeder so. Sowohl die SCoper, als auch die Blankbogner, die die Tiergröße brauchen, um anhand vom "Abdeckungsgrad" des Daumens die Entfernung zu bekommen.

Phew... ganz schon aufwändig, wenn man da oben mitspielen will. Vielleicht gut, dass ich dafür zu alt bin :-)

Also ich finde das Thema sehr interessant. Auch wenn das nix für mich its, es würde mir die Freude am Schießen nehmen, wenn ich mir da soviel Kopf machen müsste, aber das ist hier völlig egal und soll auch keine Bewertung sein.
Man sollte aufgeschlossen sein und sich zumindest informieren, was es alles so gibt. Ob man dann für sich selber etwas daraus umsetzt, ist ja eine ganz andere Sache. Wenn ich aber nicht mehr über den Tellerand schaue, dann schließe ich für mich jede weitere Entwicklung aus.

Auch auf Seminaren (z.B. Vorderegger) wird das Thema Systemschießen angesprochen. Ich denke, dass es gerade bei den großen Distanzen durchaus hilfreich ist. Und im Leistungsbereich geht es, wie hier schon mehrfach erwähnt, nicht ohne.


Offline Landbub

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Was hier evtl. nochmal DEUTLICH angesprochen werden muss:
Das ganze Systemschiessen baut auf einem Fundament auf, das da heisst: "gefestigte Technik".
Wer also bei jedem Schuss erneut seinen Anker sucht und den auch nur so ungefähr findet, für den ist das noch nix. Denn unser "Zielcomputer" gleicht sogar einen unsauberen Schuss ein wenig aus, da er den Zusammenhang zwischen Anstellwinkel und Auszug interpolieren kann.
Systemschützen blenden diese Hilfe aus, indem sie den Anstellwinkel mechanisieren, also bewusst bestimmen. Passt dann der Auszug nicht, geht der Schuss in die Binsen.

Das ist im übrigen der Grund, warum man mit kleineren Kindern, also so 8 bis 11 Jahre alt, eigentlich einen Bogen um das Systemschiessen machen sollte. ODER diese eben in die Fita Ausbildungsspur geben muss, wo ihnen von Anfang an das Visier und der Klicker beigebracht wird. Das geht, aber nur un ganz kleinen Gruppen. Du musst da echt bei jedem Schuss zuschauen.
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Offline puschel

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Was hier evtl. nochmal DEUTLICH angesprochen werden muss:
Das ganze Systemschiessen baut auf einem Fundament auf, das da heisst: "gefestigte Technik".
Wer also bei jedem Schuss erneut seinen Anker sucht und den auch nur so ungefähr findet, für den ist das noch nix.

 :agree:
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snoopy

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Was hier evtl. nochmal DEUTLICH angesprochen werden muss:
Das ganze Systemschiessen baut auf einem Fundament auf, das da heisst: "gefestigte Technik".
Wer also bei jedem Schuss erneut seinen Anker sucht und den auch nur so ungefähr findet, für den ist das noch nix.

 :agree:

jepp, ohne dass eine konstante Schießtechnik vorhanden ist, brauchen wir uns über Systeme keine Gedanken machen. Aber das war ja auch der Trand der Frage, wie es Spitzenschützen schaffen im oberen Bereich noch was raus zu kitzeln.


Offline Dünül

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Was hier evtl. nochmal DEUTLICH angesprochen werden muss:
Das ganze Systemschiessen baut auf einem Fundament auf, das da heisst: "gefestigte Technik".
Wer also bei jedem Schuss erneut seinen Anker sucht und den auch nur so ungefähr findet, für den ist das noch nix.

 :agree:

wenn du oben noich was rauskitzeln möchtest ist es einzig der kopf und das vertrauen in dich selbst.
lg
dünül
jepp, ohne dass eine konstante Schießtechnik vorhanden ist, brauchen wir uns über Systeme keine Gedanken machen. Aber das war ja auch der Trand der Frage, wie es Spitzenschützen schaffen im oberen Bereich noch was raus zu kitzeln.


Offline puschel

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Hi,

noch ein Nachtrag, weil wir hier auch kurz die Diskussion hatten, was erlaubt ist und was nicht. Ich grabe mich gerade durch die DSB-SpO und da fallen wir direkt 2 sehr relevante Unterschiede zum DFBV auf.
Der DSB hat zwei pauschale Ausschlußregeln drin, die es beim DFBV so nicht gibt:

"nicht zugelassen:
- jegliche Aufzeichnungen, die über die normalen Visiereinstellungen und die Notierung der laufenden Ergebnisse oder Auszüge aus den WA Regeln oder Sportordnung hinausgehen,..."

"Zubehör, das in diesen Regeln nicht erwähnt ist, jedoch einen persönlichen Vorteil gegenüber anderen verschaffen könnte oder gegen den Sinn dieser Regeln verstößt, ist nicht erlaubt."

Damit wären Referenzpunkte, Daumensprünge, detailierte Tiergrößen, etc verboten, beim Daumen als "Zubehör" :) :) kann man sich sicherlich vortrefflich micht dem Kampfrichter streiten, aber da würde ich selbst als streitfreudiger Mensch einsehen, dass dort der Nutzungszweck as Kriterium des Zubehörs erfüllt.

Ehrlich gesagt, auch wenn ich das durchaus intensiv nutze, würde es aus meiner Sicht doch Sinn machen, dies in die Regeln des DFBV zu übernehmen. Auch wenn die Grenze jeder Regel in deren Kontrollierbarkeit liegt...
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Offline Ralf_HH

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Wie andernorts bereits geschrieben: Letzten Sonntag LM 3D nach DSB-SpO mitgeschossen, kein Problem mit Daumensprung in Sichtweite eines KR, der sogar jemand anderem noch erklärt hat, was ich da mache.

Auf Youtube gibt es eine Aufzeichnung von einer WM 3D nach WA-Regelwerk, in der Schützen den Daumensprung verwenden.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

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Offline stöckchenschubser

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Zitat
- jegliche Aufzeichnungen, die über die normalen Visiereinstellungen und die Notierung der laufenden Ergebnisse oder Auszüge aus den WA Regeln oder Sportordnung hinausgehen,

Also wenn es da keine gravierende Änderung gegeben hat, ist das beim DFBV ebenso verboten.


Offline puschel

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Zitat
- jegliche Aufzeichnungen, die über die normalen Visiereinstellungen und die Notierung der laufenden Ergebnisse oder Auszüge aus den WA Regeln oder Sportordnung hinausgehen,

Also wenn es da keine gravierende Änderung gegeben hat, ist das beim DFBV ebenso verboten.

habe es in der SpO so nicht gefunden...
Es gibt:
"Ein Teilnehmer darf auf dem Veranstaltungsgelände seine persönlichen Aufzeichnungen z.B.
über Visiereinstellungen verwenden. Es ist aber streng verboten, über das
Veranstaltungsgelände hinausgehende Aufzeichnungen wie etwa über Wettkampfbedingungen
oder Entfernungen zu führen, die anderen Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung behilflich
sein könnten."

Wobei die Begriffe "über das Veranstaltungsgelände hinausgehende Aufzeichnungen" und "die anderen Teilnehmern" schon sehr weich sind. Was ist eine Aufzeichnung "über das Gelände" hinaus? Was ist eine Aufzeichnung, die "einem anderen" helfen könnte?

Ich denke der Sinn dahinter ist der, dass nicht ein Schütze die Entfernungen ausschiesst und diese dann seinem Mannschaftskollegen gibt, der dann "abräumt". Aber die Auslegung nach Wortlaut ist schwer. Daumensprung ist ok, Liste der Tiere nicht, Auswendiglernen ist ok, Kontrolle dieser Regel nahezu unmöglich.

Für mich ist es aber egal in welcher Auslegung raus - ich habe jetzt 3 Wochen mit diesen Schätzverfahren und Systemen verbracht und im Endeffekt ist es bei mir nicht genauer als das einfache Schätzen. Da sind so viele Fehlerquellen drin, dass es keine sichtbare Verbesserung bringt. Von daher wird es bei mir darauf hinauslaufen, das einfache Schätzen zu verbessern - üben-üben-üben

Sehr lästig - wieder keinen einfachen Weg gefunden, das Üben zu umgehen ;)
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