Die Sehne rechts vom Auge und somit auch die Nocke, ist keineswegs falsch, wird sogar von vielen Systemschüzen praktiziert.
Allerdings muss man dann wirklich unten rechts anhalten und sich den entsprechenden Haltepunkt suchen.
Ich möchte mir keinesfalls anmaßen hier zum Bogenschießen etwas zu sagen.
Und wenn Leute so Titel gewonnen haben, dann ist das so.
Deshalb möchte ich aus meinem Verständnis als Sposchü antworten (mit dem Risiko hier voll daneben zu liegen).
Ja, es gibt Präzisionsdisziplinen bei denen der Haltepunkt vom Zielpunkt abweicht - ABER:
Dabei handelt es sich durchweg um Disziplinen die statisch geschossen werden, und bei denen die Haltung des Schützen sowie Entfernung zum Ziel immer genau gleich ist.
D.h. es werden keine Visierkorrekturen durch unterschiedliche Entfernungen nötig, der Haltepunkt bleibt immer gleich.
(Zu Deinem Beispiel von Meisterbogenschützen: Das untere rechte Scheibeneck ist imho ein viel genauerer Visierpunkt als die Mitte der Scheibe, aber eben nur auf eine einzige fixe Entfernung.)
Und:
Wenn man Mehrdistanzdisziplinen schießt, dann schießt man seine Waffe auf eine mittlere Entfernung ein und korrigiert die Visierhöhe entsprechend.
Aber Niemand würde auf die Idee kommen den Haltepunkt auch seitlich zu verändern.
Das beim Bogenschießen eine Höhenkorrektur bei verschiedenen Entfernungen unabdingbar ist, grade weil die Pfeile auch langsamer fliegen als Geschosse, ist mir klar.
Aber wenn zum Höhenversatz auch noch ein seitlicher Versatz bei unterschiedlichen Entfernungen hinzu käme, dann wird es ja ein totales Ratespiel.
Ich müsste dann ja bei wechselnden Entfernungen den Haltepunkt in der Höhe und seitlich wechseln.
Warum sollte man sich das ohne Not antun?
Oder bin ich da gerade voll auf dem Holzweg, weil ich das aus der Sicht des Sposchü betrachte?