Das machst du dauernd, jede Sekunde deines Lebens, jedesmal wenn du woanders hinschaust, was hörst usw.
beginnt dein Gehirn mit der Auswertung und steuert die Reaktion oder eben die Aktion.
Wenn du über eine Pfütze springst, rechnest du ja nicht wie weit du springen musst, du tust es einfach,
weil dein Gehirn schon lange bevor du ans hüpfen denkst die Gesamtsituation erfasst und ausgewertet hat.
Vollkommen richtig. Ich hatte es damals mal mit dem Laufen-Lernen verglichen, als es mal die leidige Diskussion um Instinktiv ja oder nein ging. Heute denkt keiner über den einfachen Akt von A nach B zu laufen nach, obwohl wir alle mal mühsam laufen lernen mussten. Und dennoch sind wir aufmerksamer beim Laufen, als es scheint: Bordsteinkanten, Treppen, Unebenheiten usw. Die Pfütze ist ein gutes Beispiel wie Komplex so etwas sein kann, bevor wir möglicherweise drüber springen. Grundsätzlich ist es ein Hindernis auf dem Weg. Wie groß ist die Pfütze? Umgehen oder einfach rüber oder durch? Bei Umgehen, links oder rechts günstiger? Könnte mir etwas beim umgehen gefährlich werden, weil direkt neben mir etwas läuft, radelt oder fährt, oder es das Gelände gar nicht zu lässt die Pfütze zu umgehen. Schaffe ich es überhaupt, die Pfütze zu überspringen (dazu muss ich meine Leistungsfähigkeit kennen) ? Könnte überspringen gefährlich werden, weil meine träge Masse beim Landen auf glatten, nassen Boden vielleicht ausrutscht oder Matsch meine Sachen versaut. Wenn ich springe, dann mit richtigen Absprungpunkt, Krafteinsatz, Balance und coolem Gesicht für die möglicherweise zuschauende Umwelt.
Hört sich hochtrabend an, aber unser Bordcomputer berechnet in Bruchteilen von Sekunden -zig Parameter, Alternativen und zeigt mögliche Ergebnisse auf um zu einer Entscheidung zu kommen. All das haben wir besonders in der Kindheit spielerisch gelernt und unsere Geschicklichkeit trainiert, ohne das uns das Bewusst war. Wer jemand fangen wollte, musste entweder schneller, oder eben mit Tricks geschickter sein, also Taktiken anwenden.
Typisches Erwachsenen-Lernen ist die Lehre eines Handwerks oder die obligatorische Fahrschule. Da ging nichts spontan Intuitiv.
Kaum geht es um ein Hobby, dass viele erst seit mehr oder weniger Jahren im meist ungünstigen Erwachsenenalter "lernen" wie das Bogenschießen, wabert die Mystik durch die Gefilde.
Das kann daran liegen, dass gerade im Traditionellen Bereich Wenige eine "akademische" Bogenausbildung erhalten, sondern eher über sich es vorzeigen lassen, abschauen, nachmachen, anpassen usw. selbst erarbeiten - mit mehr oder weniger Konzept. Menschen sind unterschiedlich und so hinterfragen Einige mehr als Andere und verändern sogar Konzepte und wenden gezielt Systeme an - je nach Anspruch.
Wir nehmen mehr war, als wir es selber oft wahrhaben wollen.