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Fragen zu ELB

TK · 26 · 11395

Offline TK

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Wie an anderer Stelle erwähnt habe ich meiner Frau versprochen, dieses Jahr keinen Recurve mehr zu kaufen.
Deswegen möchte ich mir jetzt einen ELB bauen lassen.  :unschuldig:

Er soll #50@31" stark werden, haltbar sein und der DFBV-Sportordnung für Bogenklasse A (Primitivbogen) gerecht werden.
Dazu hebe ich ein paar Fragen, hier die wichtigsten:

1. Wo liegen die Unterschiede in Bezug auf Auszugs-/Schußverhalten und Haltbarkeit zwischen laminierten und aus einem Stück gerfertigten ELBs?
    Schließt die DFBV-Sportordnung mit:
   
     "2.8.3           Der Bogen ist entweder ein aus einem Stück gefertigter Holzbogen oder ein Kompositbogen."

    laminierte Bögen aus?   

2. Reichen #50@31" umd bei sicherlich recht schweren Pfeilen "vernünftiges" Flugverhalten zu erzielen?

3. Die DFBV-Sportordnung sagt zu Sehenmaterial in Klasse A:
           
     "2.8.5            Als Sehnenmaterial ist Polyester vorgeschrieben. Historisches Material (wie Flachs oder Sehnen)
                         und moderne Fasern (wie Kevlar) sind nicht zulässig."
     
    Viele Bogenbauer bieten ihre ELBs mit gespleissten FF-Sehnen an. Fällt FF hier raus? Welche Materialen sind möglich?

4. Welchen, idealerweise deutsch(sprachigen) oder englischen Bogenbauer würdet ihr aus Erfahrung empfehlen?
    Habe natürlich jede Menge gefunden, kenne mich im Prim-Bereich aber nicht aus. Ich bin auf der Suche nach solider
    Qualität, nicht nach Highend Haste-nicht-gesehen.

 :thankyou: for your  :help:
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testjan

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Komposit heißt laminiert, das geht also. Laminierte sind zunächst mal preiswerter als welche aus Eibe. Ob Selfbows oder laminierte Bögen besser sind....hm, ich erlaube mir da lieber kein Urteil.

Die Regelementierung des Sehnenmaterials lese ich zum ersten Mal! Was geht nur in manchen Köpfen vor?!

ELB-Bogenbauer kann ich mangels Erfahrung nicht empfehlen, Richard Head (England) ist aber ein Name, der immer wieder fällt. Bickerstaffe auch, allerdings nicht immer im positiven Zusammenhang.


Online Grombard

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Ein gut gebauter 50# Elb macht schon Laune.
Handschock hat sowas wenn es gut gebaut nur sehr gering.
Die Flugbahn wird aber deutlich ballistischer ausfallen, als bei einem glasbelegtem Bogen.

Das Sehnenmaterial ist halt B50.
Je nach Art und Strenge der Bogenkontrolle kommt man aber mit anderen Sehnen auch durch.

Bei Eibe wäre Empfehlung Nummer 1 Blacksmith77k.
Ich weiß nur nicht, ob er so "schwache" Elbs baut.

Ansonsten schau mal im FC vorbei https://www.fletchers-corner.net/phpbb/.
Dort fallen mir z.B. der Rotzenklotz oder Hieronymus ein, die dir sowas sicher gerne bauen würden.
irgendwas is ja immer


Polaris

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Na... dann wollen wir mal...

Die Bögen müssen so gebaut sein, dass sie einem Entwicklungsstand - vor 1900 - entsprechen... somit fallen sämtliche "modernen" Materialien wie Karbon- und Glasfaser (überhaupt Kunststoffe) raus

Der Bogen ist entweder aus einem Stück (Dehnbarer Begriff), wobei Backings und Facings aus natürlichen Materialien (z. B. Rohhaut) erlaubt sind... ebenso Overlays auch natürlichen Materialien... (Holz, Geweih, Knochen, Horn)... Laminierte Bögen (wenn aus natürlichen Materialien) dürften genauso erlaubt sein, wie die sog. Kompositbögen (Holz, mit Horn und Sehnen)...

Was die Sehnen betrifft... natürlich wären Sehen aus Hanf, Leinen, Brennnessel, Bast usw. historisch korrekter ... aber sie neigen (wie auch Kevlar) zum frühzeitigen und plötzlichen reißen... das dürfte somit eher ein Sicherheitsrelevanter Aspekt sein.. Bei FF Sehnen sehe ich kein Problem...

Ein "ELB" (aus Eibe?) in der Länge und bei dem Zuggewicht wird eine ziemliche "Stricknadel" werden.. ansonsten muss der Pfeil halt zum Bogen passen... sprich Spine und Gewicht... Weniger Zuggewicht = Leichterer Pfeil..

Ich fange jetzt zum Herbst wieder an "leichtere"ELB aus Vogelbeere zu bauen... die sehen dann wenigstens auch wie ein ELB aus... ;-)

Bei "Eibe" fällt mir auch der Blacky ein.. wobei er tatsächlich eher stärkere Bögen baut... Fragen kostet ja nichts...

Falls Interesse an Vogelbeere besteht... einfach mal ne PN schicken...
« Letzte Änderung: August 28, 2018, 06:34:01 Nachmittag von Polaris »


Offline stoned

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Was sagste zu selber bauen (unter Anleitung)?
Grüße, Heiko


Offline TK

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Danke für den Input bisher!  :youRock:.

Ein gut gebauter 50# Elb macht schon Laune.
[...]
Bei Eibe wäre Empfehlung Nummer 1 Blacksmith77k.
Ich weiß nur nicht, ob er so "schwache" Elbs baut.

Ich konnte im Verein ein paar mal länger mit einem #65@28" ELB in Eibe schießen. Hat Mörder Spaß gemacht, war aber deutlich zu viel. Schieße im Moment #43otf und will den zu bauenden Bogen auch in absehbarer Zeit über eine 28er-Runde im Parcour bringen können.
Blacksmith77k habe ich im Blick, Danke für den Tip!


Was die Sehnen betrifft... natürlich wären Sehen aus Hanf, Leinen, Brennnessel, Bast usw. historisch korrekter ... aber sie neigen (wie auch Kevlar) zum frühzeitigen und plötzlichen reißen... das dürfte somit eher ein Sicherheitsrelevanter Aspekt sein.. Bei FF Sehnen sehe ich kein Problem...

Ein "ELB" (aus Eibe?) in der Länge und bei dem Zuggewicht wird eine ziemliche "Stricknadel" werden.. ansonsten muss der Pfeil halt zum Bogen passen... sprich Spine und Gewicht... Weniger Zuggewicht = Leichterer Pfeil..


Wegen dem Sehenmaterial widersprechen sich die Aussagen hier im Thread schon ein bischen. Kann ich ja letztlich mit dem boywer besprechen, der ihn bauen wird.
Möchte wenn es hinhaut gerne nächste Saison auch Turniere in A1 schießen, deswegen die Frage.

Verstehe das mit de Stircknadel so, dass bei meinem relativen langen Auszug und dem "geringen" Zuggewicht ein langes Stöckchen rauskommt. Spricht denn aus konstruktiver Sicht etwas eher für (odergegen) eine Kompositbauweise? Befürchte einen stärkeren Handschock wenn er so arg leicht wird.

Was sagste zu selber bauen (unter Anleitung)?

Das kommt nicht in Frage.
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Polaris

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... das verstehst du richtig... ein Eibe ELB... in der von dir gewünschten Dimension, wird schon eher etwas dünner aussehen... Richtig krass wird es dann, wenn an so dünne Bögen noch Hornnocken gesetzt werden..

.. wieso möchtest du denn unbedingt einen ELB? Für "gezieltes" schießen finde ich die Teile eher suboptimal.. Historisch gesehen wurden solche Bögen nicht fürs Schießen auf Zielscheiben, oder die Jagd gebaut... ELB's sollten sich in großer Stückzahl, quasi standardisiert herstellen lassen... um damit eine große Menge Pfeile, von hohem Gewicht auf den Gegner nieder prasseln zu lassen... Deshalb auch die hohen Zuggewichte... Ich sehe so einen ELB eher beim Cloutschießen... und würde für die Parcoursrunde eher nach einem Flatbow schauen... aber das ist kein Gesetz, sondern meine persönliche Erfahrung und Meinung...


Offline ravenheart

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Jeder Vollholzbogen mit Holzpfeilen ist weniger präzise als ein Glasbogen mit Schussfenster und Carbonpfeilen.
Wer sich dennoch dafür entscheidet, hat NICHT den Anspruch, ein Turnier besser zu schießen als die High-Tech-Garde!

Darum gibt es ja die verschiedenen Klassen!

Vergleichen kann man nur, was vergleichbar ist, und guter Schuss mit dem ELB ist genau so befriedigend wie guter Schuss mit dem Glasbogen - man muss halt nur den Anspruch REALISTISCH setzen!

Ich besitze alle Bogentypen (bis auf nen Yumi und ein paar Extremtypen wie Krabbenbogen) und finde dennoch mit dem ganz schlichten Holzbogen den größten Spaß! Das ist das "Pure"! Holz, Schnur und Mann. Und dennoch treffen. Das hat schon was!

Ein ELB mit 50# lässt sich, wenn er gut gebaut ist, anständig schießen. (Wabbelig wird's erst unter 40#...)
Er sollte nur nicht zu lang sein! Kein Zoll länger als nötig!
"Nötig" hängt davon ab, wo man mitschießen will. Manche Veranstalter oder Gesellschaften haben ein Mindestmaß für einen Bogen, der als "ELB" gelten darf. Wenn es nur um die pauschale "Primitivbogen-Klasse" geht, sollten bei normaler Auszugweite (28") 180 cm Länge genügen.

Auf meinen 50#-LB / ELB schieße ich übrigens (je nach Bogen) als Pfeile:

40/45 (seltener 45/50)# Spine, 11/32, mit 100 oder 125er Spitzen.

Rabe
« Letzte Änderung: August 29, 2018, 02:56:39 Nachmittag von ravenheart »


Offline Dünül

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was spricht gegen osage statt eibe?
was möchtest du in etwa auslegen für deinen historischen bogen, damit fallen dann ja einige namhafte bogenbauer bereits weg denk ich mir.

gruß dünül


Online Grombard

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Ein Osage Elb wäre völlig ineffizient und hätte ziemlich sicher einen unangenehmen Handschock.
Osage ist ein sehr schweres dichtes Holz, dass am besten in möglichst kurzen Flachbögen verbaut wird.
irgendwas is ja immer


Polaris

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Ein Osage Elb wäre völlig ineffizient und hätte ziemlich sicher einen unangenehmen Handschock.
Osage ist ein sehr schweres dichtes Holz, dass am besten in möglichst kurzen Flachbögen verbaut wird.

Genau... bei "ELB" und Alternativen zu Eibe wäre Osage auch das Letzte woran ich denken würde.. Osage sehe ich auch eher bei kurzen Flatbows und noch mehr bei Recurves... Ulme, Eberesche, Esche (bei guter Qualität) dürften da wohl die besseren Alternativen sein... Wobei der TE ja nüscht von Alternativen geschrieben hat... Es bleibt ja auch noch die Frage offen - ob es nun ein historisch "korrekter" OELB (Typ "Mary Rose") sein soll - also ein Stabbogen mit sog. tiefen "D" Profil, rundem Bauch und "historischer" Länge von um die 6 Fuß... oder eher ein späterer sog. Viktorianischer Longbow.. mit flacherem Bauch... Oder geht es nur um einen Bogen, der in der Primitiv Klasse geschossen werden darf...


Offline TK

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Danke für die weiteren Antworten!
Historische, epochengerechte Authentizität ist mir nicht wichtig. Es geht um das Spaß haben.

...und finde dennoch mit dem ganz schlichten Holzbogen den größten Spaß! Das ist das "Pure"! Holz, Schnur und Mann. Und dennoch treffen. Das hat schon was!

Das trifft es ziemlich genau.
Schon klar das man mit so einem Gerät nicht die BBler nass macht. Klassenkonform (DFBV A) soll er werden, damit ich Gelegenheit habe, ihn mal auf DFBV-Turnieren schießen zu können.

Wobei der TE ja nüscht von Alternativen geschrieben hat [...] Oder geht es nur um einen Bogen, der in der Primitiv Klasse geschossen werden darf...

Ja, darum geht es.  Bin nicht.auf Eibe festgelegt! Wenn für einen "schwachen" #50er ander Hölzer ein stimmigeres System ergeben, wunderbar. Du nennst ja schon einige Alternativen.
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Online Grombard

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Für einen Elb ist Eibe schon das Optimum.
Falls es auch ein anderer Bogentyp sein darf, wäre ein Osage mit Recurves mein Favorit.
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Polaris

  • Gast
Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe (im Eingangs Post), dann wurde - der besten aller Ehefrauen - versprochen, dass kein Recurve angeschafft werden sollte...  ;)

und ob Eibe nun das Optimum darstellt... hm? Wenn die Qualität stimmt und der Bogenbauer gut getillert hat OK... Ich habe einiges an  vermurksten Eiben und vermürksten Bögen aus Eibe gesehen... Seit Urzeiten (und auch im mittelalterlichen England) wurden Bögen aus hochwertigen Alternativen (wie eben Eberesche und Ulme) gebaut... Wenn das Holz "passt"  und sorgsam gearbeitet wird, lässt sich sogar aus Hasel ein starker und belastbarer "D" Profil Bogen bauen... aber...

... darum geht es hier ja auch gar nicht....

Überlege dir in Ruhe was dir liegt und was dir gefallen würde... und versuche noch mehr "Primitive" zu schießen... egal ob nun "D" Profil, Recurve, oder Flatbow...

.


Offline Dünül

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nun ich hab die primäre aussage auf einen historischen selfbow gelegt  der verbandskonform ist.
ich habe osage bis 72" in verwendung und finde effizient ist eine frage des bauens, des tillerns.....
nur weil eibe verwendet wird ist noch lange kein guter selfbow gemacht.
wenn es rein um den bogen querschnitt geht in der D form. gibt es auch andere hölzer. eibe ist eben schon sehr selten und ich finde sie zu schade für diverse versuche.
gruß
dünül