Hier zeige ich mal in chronologischer Reihenfolge meinen Weg, einen technisch sauberen - getaperten - Holzpfeil zu bauen (es geht mir nicht um hübsche Pfeile sondern gut fliegende sauber gearbeitete Pfeile). Vielleicht hilft dies den Anfängern unter uns (die auch den einen oder anderen Schritt auslassen können).
Von den Erfahrenen würde ich mich freuen, wenn Verbesserungsvorschläge kommen würden (vielleicht so nach dem Motto: mach doch Schritt 6 schon an vierter Stelle oder mach doch bei Schritt xx es so oder so).
Ich würde mich über Anregungen, Fragen, Diskussion freuen.
Zunächst kaufe ich gespinte und gewogene Pfeile. Wenn die dann da sind und ich Zeit habe (oder das nächste Turnier mich dazu zwingt
) geht es los.
Vorbereitung: 1. Ich prüfe bei allen Schäften nochmals den Rundlauf und sortiere gegebenenfalls aus
2. Ich wiege und teile in zwei Gewichtsgruppen
3. Durch Sichtprüfung bestimme ich, an welche Seite die Nocke kommt
Jetzt geht’s mit dem Schaft los:4. Nocktaper mittels Schleiflade herstellen (Reine Kür, kann entfallen, wenn man einen normalen, zylindrischen Pfeil schießen will)
5. Schaft direkt für Nocke anspitzen (dazu habe ich mir eine Vorrichtung an die Schleiflade gebaut). Wer nich tapert, der sollte diesen Schritt vor die Nummer 18 stellen
6. Schaft am dicken Ende auf die passende Länge kürzen (die Abdrücke vom Bohrfutter sind dann weg). Zum Kürzen habe ich mir eine Säge-Vorrichtung gebaut, bei der ich einen Anschlag versetzen kann (Länge von mir und meinen beiden Kindern)
7. Mit 180er Schleifpapier von Hand schleifen, insbesondere am Taper
8. Schäfte mit sehr feuchtem Lappen abreiben, damit Schleifstaub entfernt ist und sich die feinen Fasern aufstellen
9. Nach Trocknung mit 240er Schleifpapier fein schleifen
10. Mit trockenem Tuch abreiben
Nun für die Optik (bessere Wahrnehmung des Pfeilflugs)11. Am Schaftende nach 7 - 8 Zoll kleines Stück Malerkrepp drumwickeln
12. Hinteres Ende mit kleinem Pinsel weiß lackieren und trocknen lassen.
13. Kiele runterschleifen (während der Trocknungszeit der Schäfte)
14. Wenn Schäfte trocken sind Zwischenschliff mit 400er Schleifpapier
15. Zweite Lackschicht mit Pinsel auftragen und trocknen lassen
16. Malerkrepp entfernen
17. Kurzer Endschliff mit 400er Schleifpapier
Spitze, Nocken18. Je nach Flammenbild mit Bleistift markieren, wo später die Markierung (Indexer) der Nocke zum Liegen kommt (Flamme zeigt oben zur Spitze)
19. Parallele Schraubspitze aufschrauben. So aufschrauben, dass das Gewinde nicht überdreht wird, aber im Inneren auch keine Luft mehr zwischen Schaft und Spitze verbleibt)
20. Alle Schäfte hochkant stellen und Länge prüfen, um sicherzustellen, dass alle Spitzen richtig aufgeschraubt sind; ggf. nachziehen
21. Nocken ankleben (bei mir hat das am besten mit Uhu Kraft funktioniert)
22. Schäfte mit aufgeschraubter Spitze auf die Nocke stellen, bis Kleber getrocknet ist
Befiederung23. Die zuvor geschliffenen Kiele (Punkt 13) von Schleifstaub entfernen. Dazu nehme ich etwas Alkohol (trocknet schnell)
24. Feder in Klammer einsetzen und mit Kleber (bei mir Fletching-Tape) versehen
25. Klammer (ich befiedere mit gewundener Klammer) in Befiederungsgerät und ab auf den Pfeil, andrücken (ggf. trocknen lassen). Weiter mit Feder 2 und 3 (bei Dreifach-Befiederung)
26. Klebepunkt vorne und hinten zur Sicherung der Federn bzw. Frontwicklung vorne und Klebepunkt hinten (für Selfbow)
Finishing27. Den vorderen Teil der Pfeile öle ich bis zur Lackierung
FERTIG