Archers Campfire

Welchen Schaden richten 40 Pfund an (Theorie)


Offline spiesheimer

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Also, ich hatte bei meinen europäischen Rothirsch einen Durchschuß auf 12 Meter Distanz mit 68# auf den Fingern und einem Pfeilgewicht von  knapp 900 grains, der Hirsch hatte ein Gewicht von 160 Kg aufgebrochen, Treffer hoch Blatt, also durch beide Lungenflügel, Fluchtdistanz = 0 Meter.

Ich möchte euch bitten mit den Mutmaßungen aufzuhören, mit traditionellem Setup sind an 25 und mehr Meter nicht zu denken.
Mit 40 # auf den Fingern hätte ich nie auf diesen Hirsch geschossen, bei einem Damhirsch der nicht mal die Hälfte wiegt sieht es anders aus,  12m bis max. 18 Meter ja, weitere Entfernung nein.

Hallo Hans-Jürgen,

aus Dir spricht der Bogenjäger, aber darum ging es - meiner Meinung nach - dem Beitragersteller überhaupt nicht, er schrieb:
"
Ich bin kein Jäger und hab auch nicht vor, aber nehmen wir an es wäre ein Notfall. Du bist kurz vorm verhungern und 30 Meter vor dir steht ein Hirsch. Du hältst mit deinem 40 Pfünder drauf und triffst direkt ins Kill. Schüttelt der Hirsch das ab oder hast du an dem Tag was zu essen?
"
Also nicht nach irgendeinem Jagdgesetz, sondern aus der Not heraus Hunger zu stillen. Und, sind wir mal ehrlich, wer würde in dem Moment eine Notfalles, warum auch immer, an Jagdgesetze denken?
Ich nicht, ich wollte den Hunger meiner Familie und mir selber stillen.
Freundliche Grüße von Ralf aus Unterspiesheim!


Wolverine

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Hallo Ralf,

ich habe dabei nicht an die Gesetze gedacht, an die Möglichkeit, dass der Hirsch nur schwer verletzt über mehrere Tage dahin siechen muss, Rotwild lauscht und äugt sehr gut, daher wird es nicht warten bis der Pfeil ankommt ( Sehnenschlag ) und somit ist der Erfolg auf diese Distanz mehr als fragwürdig.

Gruß

H.-J.

Sorry, ich habe da eine etwas andere Sichtweise, denn  es ist ein Lebewesen um das es hier geht.


Offline ravenheart

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Ausgehend von 150 km/h Pfeilgeschwindigkeit schafft ein Pfeil 12 m in knapp 0,29 sec...
Da reagiert höchstens noch ne Libelle schnell genug...

Bei 30 m sind es allerdings schon gut 0,7 sec...
Das kann sogar ein reaktionsschneller Mensch schaffen...

Rabe



Offline aurelium

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Ich finde die Diskussion etwas merkwürdig, weil die Prämisse einfach praxisfern ist. Ein "Notfall" mit Hirsch? Einmal in die Hände klatschen und der ist weg! Die allermeisten Tiere fühlen sich nicht besonders wohl in menschlicher Gesellschaft. Das sprichwörtliche Wildschwein, das auf einen zurennt dürfte dem Normalsterblichen eher selten begegnen.

Interessanter fände ich die Frage, wie die Chancen für einen Mensch stehen, im Falle eines Unfalls zu überleben. Also: Einen Treffer mit einem ganz normalen Sport- oder 3D-Pfeil (z.B. Querschläger). Bei den äußeren Gliedmaßen mag das noch halbwegs gut ausgehen (schlimm genug, aber in den meisten Fällen wohl nicht tödlich). An Rumpf oder Kopf sieht es schon schlechter aus. Streifschüsse mögen noch unter die Kategorie "Glück gehabt" fallen (Ohr, Nase, Bauchspeck perforiert, ...). Aber sobald Innere Organe verletzt werden ... also, das ist schon extrem unappetitlich. Möge das bloß NIEMALS jemandem passieren. Habe bisher nicht davon gehört.

Trotzdem: Pfeile mit normal Sport-Spitzen richten weniger Schaden an als z.B. Feuerwaffen. Sie sind relativ langsam und zerreißen/zerschneiden das Gewebe nicht. Wenn man sie stecken lässt, verhindern sie evtl. sogar stärkere Blutungen bis Hilfe kommt.

(ok, ich höre jetzt auf damit)

Gibt es bezüglich Bogensportunfällen eigentlich ein spezielles Erste-Hilfe Training?
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Ari

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Die Ausgangsfrage von Grendel ist doch als sehr theoretisch zu betrachten!

Posts/Beiträg in dieser oder ähnlichen Form gab es ja wohl auch schon in anderen Bogen-Foren
bzw. finden sich in YT (Survial-Bogen etc.) wieder.

Es mag dabei ein gewisses "Was wäre wenn"-Interesse aufkommen, aber ich schließe mich da doch
dann lieber diesem Zitat an:

ich habe vor jedem Pfeil, der mit einem Broadhead/ Feldspitze/ Blunt usw. bestückt ist Respekt, egal aus welchem Bogen er abgelassen wird.
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline Grendel

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So, danke für die vielen Antworten, da war einiges interessantes dabei. Die 30 Meter waren aus der Luft gegriffen, ich seh schon dass diese Distanz unüblich ist.

Mir gings nur darum, ob in der Theorie in einer absoluten Notlage ein Tier dieser Größe mit 40 Pfund zu erlegen wäre.

Wie gesagt, ich bin kein Jäger aber das Thema Jagd mit Bögen ohne viel moderne Technik interessiert mich. Ich versuche auch mehr über die Jagd Ausrüstung der Indianer und unserer Vorfahren in der Steinzeit herauszufinden, hochinteressante Sache für mich.
Hoyt Satori, Uukha Gobi
Easton Axis
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Wolverine

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Ich versuche auch mehr über die Jagd Ausrüstung der Indianer und unserer Vorfahren in der Steinzeit herauszufinden, hochinteressante Sache für mich.

nicht nur für dich ;D


Offline Ari

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 :agree:
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Online roscho

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@Grendel (aus dem Urlaub): über die Steinzeit wirst du wenig finden, wenn überhaupt nur Studien aus der experimentellen Archäologie.
ich würde dir aber das kostenlose eBook „Hunting with Bow and Arrow“ von Saxton Pope nahe legen, der von seinen Erfahrungen mit Ishi -dem letzen „wilden“ Indianer berichtet.

Ishis Bögen hatten auch nur 40#, aber die Kunst des Bogenjägers ist nicht weit, sondern NAHE ran zu kommen und GENAU zu schießen.

5 bis 10 m waren Ishis Jagdentfernungen.
Beides (NAHE und GENAU) setzt große Übung vorraus.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Cayuga

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Beides (NAHE und GENAU) setzt große Übung vorraus.

Stimmt. Kann man immer wieder auf Turnieren sehen, wie schwer sich viele Schützen tun, wenn der Parcoursbauer mal ein Tier auf 3 oder 4 Meter hinstellt.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Online roscho

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@Cayuga: nicht nur das, im Gegensatz zu den eher statischen 3D Zielen kann Wild auch weg rennen ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline aponi

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40# auf 40 m womöglich auch noch mit Scheibenspitzen? Das arme Tier wird verletzt vor sich hin siechen und elend krepieren = kein Jagderfolg.
Jagd ist für mich Fleischbeschaffung und es ist mir egal, womit jemand jagt, immer vorausgesetzt, dass das Tier schnell stirbt.
Wenns nichts mehr zu kaufen gibt, dann Klingen und nah ran pirschen (bis dahin kannst schon verhungert sein).

Gruß vom Schmetterling


Offline Cayuga

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@Cayuga: nicht nur das, im Gegensatz zu den eher statischen 3D Zielen kann Wild auch weg rennen ;)

Ich glaube, bei mir machen das auch manchmal die 3D Tiere  ;)
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline ravenheart

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Interessanter fände ich die Frage, wie die Chancen für einen Mensch stehen, im Falle eines Unfalls zu überleben. Also: Einen Treffer mit einem ganz normalen Sport- oder 3D-Pfeil (z.B. Querschläger).

Infos dazu findest Du in der Dissertation von "MacBumm" Hubert Sudhues  (leider inzw. verstorben):
(sh. Anhang)

Rabe

PS: wg. Urheberrecht: MacBumm (Hubert) selber hatte sein Werk 2004 für Alle zur Kenntnis und zum Download bereitgestellt, daher gehe ich davon aus, dass es in seinem Sinne ist, wenn es weiterhin gelesen wird.
Bereitstellung siehe: https://www.fletchers-corner.net/phpbb/viewtopic.php?f=25&t=4021#p65906
« Letzte Änderung: September 17, 2018, 09:52:33 Vormittag von ravenheart »