Archers Campfire

Wie mit optischen Täuschungen im Parcours umgehen?


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Welche optischen Täuschungen gibt es, und wie geht man dagegen vor? Welche Strategien machen Sinn?

Wäre super, wenn wir hier eine Liste möglicher Täuscher und Abhilfen hinbekommen. Ich fange mal an, und zwar immer nach dem Motto:

PROBLEM  /  GEFAHR  /  STRATEGIE

Ziel im Dunklen / Ziel erscheint weiter weg / tiefer zielen
Ziel hell angestrahlt / Ziel erscheint näher / höher zielen
Senke oder Schlucht vor dem Ziel / Ziel erscheint weiter / tiefer zielen
Hügel vor dem Ziel / Ziel erscheint näher / höher zielen
Ziel schräg zum Hang / Tendenz hangabwärts zu schießen / stark konzentrieren, ggf. etwas hangaufwärts korrigieren

Was gibt es noch?
Wie ist es, wenn zwischen mir und Ziel eine glatte Fläche ist wie beispielsweise ein See?
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Ari

  • globaler Moderator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3723
  • Hang me in the Tulsa County Stars
Interessante Frage!  :klasse:

Nur ich würde noch etwas weiter davor damit anfangen:

Wie erkenne ich, dass es sich um eine optische Täuschung handelt?

Passen die genannten Hinweise mit tiefer/höher zielen generell auf die
geschilderten Situationen?

Inwiefern muss dann auch die Entfernung zum Ziel berücksichtigt werden?
Bspl.: Ziel hell angestrahlt / Ziel erscheint näher / höher zielen
(Aber doch nicht bei sehr kurzen Entfernungen)

Bin jetzt mal auf den Input gespannt!  ;)


Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline BAK

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 168
  • Nullus liber homo sine arcu.
Riesenvieh / Ziel scheint näher / höher schießen
Winzvieh / Ziel scheint weiter weg / tiefer schießen

Dass die Helligkeit Einfluss hat ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Allerdings schieße ich in der Regel auch nicht bei Dunkelheit.


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Dass die Helligkeit Einfluss hat ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Allerdings schieße ich in der Regel auch nicht bei Dunkelheit.

Dann schieß mal aus dem dunklen Wald auf eine helle Lichtung oder von einer sonnigen Wiese in einen dunklen Wald, in eine „Höhle“ oder in einen dunklen Fleck. Das irritiert schon
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Interessante Frage!  :klasse:

Nur ich würde noch etwas weiter davor damit anfangen:

Wie erkenne ich, dass es sich um eine optische Täuschung handelt?

Passen die genannten Hinweise mit tiefer/höher zielen generell auf die
geschilderten Situationen?

Inwiefern muss dann auch die Entfernung zum Ziel berücksichtigt werden?
Bspl.: Ziel hell angestrahlt / Ziel erscheint näher / höher zielen
(Aber doch nicht bei sehr kurzen Entfernungen)

Bin jetzt mal auf den Input gespannt!  ;)

Absolut richtig. Die fiesen, oder eigentlich richtig guten, Parcoursbauer kombinieren gleich mehrere Täuscher. Insofern ist das schon richtig, Ari, dass die Strategie zwar grundsätzlich gilt, aber noch ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl dazugehört.

Ich hoffe es kommt noch mehr Kritik und Diskussion und auch noch ein paar Strategien, auch wenn sie nicht in jeder Situation uneingeschränkt anwendbar sind.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline nsb

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 417
Hier ist ein schönes Beispiel für einen solchen Täuscher. Man sieht einen Wolf und rechnet natürlich mit einer bestimmten  Größe. Wie die Größenverhältnisse aber dann täuschen können, sieht man an dem davorgestellten 35-l-Rucksack.
(Das Foto ist schlecht, aber ich hoffe, man kann es erkennen.)
Gutgeh'n!
Rudi Weick Cobra
DerBow SIRI
DerBow LOVA


testjan

  • Gast
Unterschiedlich große Tiere als gestaffelte Gruppe, dabei die großen nach hinten. Wenn die Parcoursbauer das geschickt machen, weiß man als Schütze nicht mehr was los ist...

Ziel entlang einer Schneise oder eines Weges gestellt - Tunneleffekt. Ob die Entfernung jetzt weiter oder näher erscheint habe ich vergessen. Es wirkt weiter, glaube ich.

Ein besonderes Schmankerl sind dicke Äste, die quer oberhalb des Zieles verlaufen, so dass man darüber schießen muss. Die Bedenken, IN den Ast zu schießen, machen das Treffen fast unmöglich.


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233

Ziel entlang einer Schneise oder eines Weges gestellt - Tunneleffekt. Ob die Entfernung jetzt weiter oder näher erscheint habe ich vergessen. Es wirkt weiter, glaube ich.


Ich auch nicht. Daher hätte ich gerne mal eine vollständige Liste, die man sich vor einem Turnier nochmals anschauen kann. Sozusagen mit Strategie zum Erfolg
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8093
Ich spiel ja ungern den Spaßverderber, aber so eine Liste kann es wohl nicht geben.
Zusätzlich zu den optischen Tricks (die du schon gut erfasst hast - siehe auch D Vordereggers Buch) brauchst du auch noch eine Liste mit allen bekannten und unbekannten Tieren deren Größe du ja in Relation setzen musst.
Bei offiziellen Turnieren mit Tieren eines Markenherstellers mag das gehen, sobald aber selbstgebastelte Tiere dabei sind hilft nur ein Ranging Pfeil ;)

Schau mal auf meinen Avatar  - bergab auf offener Wiese .. voll versemmelt auf ca 90m ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Waldgeist

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4932
  • Nordlicht
Eigentlich gehört mein Beitrag in den Bereich "Medien/Bücher". Wegen des unmittelbaren Zusammenhangs zu der hier laufenden beratung bringe ich hier folgende Empfehlung unter:
Reinhard Heusing: "Wie weit ist das? Entfernungen schätzen im Bogensport" erschienen im Verlag von Angelika Hörnig,  8,80 €
In diesem Büchlein findet ihr auf 40 Seiten gute Erklärungen und Tipps mit zahlreichen Fotos und Grafiken gerade für das Bogenschießen im Gelände. Wirklich empfehlenswert!
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Stringwistler

  • Foren-Schatz
  • Meister Feuerholznachleger
  • ******
    • Beiträge: 9976
  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Also ich finde dafür gibt es auch kein Patentrezept.
Für mich sowieso nicht, denn ich bin kein Systemler und lasse das alles mein Unterbewustsein tun, das mich aber auch manchmal gscheid verarscht...  ;D
Ich schau mir bei solchen tricki Schüssen lediglich mehr das Umfeld (Senke, Bäumchen davor, Lichtverhältnisse) länger an und lass das Bild länger auf mich wirken. Oft hilft das. Und so ist dann so ein Schuss nur ein weiteres Bild im Speicher meiner 1Mio. Schüsse die mein Instinkt dann abrufen kann... sofern er es findet...  :klasse:

(und jetzt bitte nicht wieder die leidige Diskussion mit Intuitiv und instinktiv... >:(.)
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Offline BärTiger

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1984
Sehe ich so wie G....äh Stringwistler.
Heute sehe ich das Tier am Vormittag vom gelben Pflock,
morgen kann ich das selbe Tier am Nachmittag von einem anderen Pflock schießen.
Unterschiedliche Helligkeit/Schatten, manchmal sogar mit Nebel/Regen/Schnee.
Die ganzen Situationen kann man sich nicht merken oder aktiv abrufen.
Volle Konzentration auf das tier und dann....hoffen und hoffen und plopp


Offline Ampsivar

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 447
Ich sehe es auch so... das Stichwort lautet wohl "Erfahrung". Diese zu sammeln und die Fähigkeit zu entwickeln darauf zurückgreifen zu können, wird Teil einer großartigen Kunst sein.
Sicherlich kann man viele Dinge durch akribische wissenschafliche Herangehensweise entzaubern, in diesem Fall jedoch ist das Spektrum von Umständen und Eventuallitäten zu groß, als das es praktikabel am Pflock umgesetzt werden könnte - so meine persönliche Meinung.
Vielleicht (ganz bestimmt sogar... ;)) ist meine Meinung aber auch meiner Laune geschuldet... ich habe nämlich absolut null Bock erstmal eine Litanei aus dem Rucksack zu kramen (oder das Handy) und alle Abwägbarkeiten zu analysieren.
Man hat ja schließlich nicht nur einen Pfeil im Köcher der die Resonanz für den folgenden Schuß bildet...wenn ich damit nicht treffe, gewinne ich halt an Erfahrung. ;D


Offline aged younger

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1020
  • FYL - Das Leben ist schön
Volle Konzentration auf das Tier und dann....hoffen und hoffen und plopp
:agree:

... und wenn´s dann mit dem ersten Schuss nicht geklappt hat, auch kein Beinbruch -meistens habe ich noch einen 2. Pfeil dabei ... ::)


Offline BärTiger

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1984
Volle Konzentration auf das Tier und dann....hoffen und hoffen und plopp
:agree:

... und wenn´s dann mit dem ersten Schuss nicht geklappt hat, auch kein Beinbruch -meistens habe ich noch einen 2. Pfeil dabei ... ::)

Aber nur für den echten Notfall  ;)