Gerade auf Turnieren gelten Nahe Ziele immer gerne als Punktelieferanten. Solche Ziele "muss man machen" und man will nicht der einzige Trottel in der Gruppe sein, der das Teil versiebt.
Der Fokus wandert auf´s treffen wollen. Ich bin selbst nicht davor gefeit. Es gibt ja kaum Parabel und wenn man meint man hat es lässt man halt los ohne wirkliche Rückenspannung. Ich ärger mich jedes Mal wahnsinnig über mich selbst, wenn ich mich dabei erwische. Über die eingesackten Punkte kann ich mich nicht wirklich freuen.
Ich hämmere mir jedes Mal ein: achte auf dein besch**enen Bewegungsablauf! Löse nur dann wenn alles passt!
Für mich ist es besonders ein psychologischer Faktor. Der Schaden ist ungleich höher, wenn ich mit schlampiger Technik vorbei Semmel und weiß, ich habe alles verkehrt gemacht als wie mit sauberer Technik sich einfach mal zu verschätzen. Dieses ärgern bringt einen noch zusätzlich davon ab sich wieder aus einem Loch während eines Wettkampfes zu holen. Und wenn ich trotz schlampiger Technik treffe, hebt das auch nicht unbedingt mein Selbstbewusstsein. Es gibt nichts besseres als mit einer sauberen Technik sauber zu treffen. Das hat doch jeder schon erlebt, oder?
Auf Turnieren erlebt man immer wieder die merkwürdigsten Techniken mit denen die Schützen auch offensichtlich treffen. Das sollte auch mit fliegenden Anker funktionieren, wenn man sich BEWUSST diese Technik verinnerlicht. Es ist also wirklich eine Frage ob ich bewusst oder eher unbewusst (wie oben beschrieben) auf´s ankern verzichte. Bei ersterem finde ich eine einfach zu reproduzierende Technik immer effizienter. Bei letzteren halte ich sogar die Gefahr auf dem besten Weg eine Targetpanik zu entwickeln als durchaus gegeben. Besonders Anfänger würde ich solche "Experimente" auf keinen Fall empfehlen.
Aus dem Grund bin ich auch nicht der beste Freund des Spruches "wer trifft hat Recht". Sicher, es gibt viele Leute die über Jahre oder Jahrzehnte solide Ergebnisse liefern. Aber gerade mit dem 3D Hype gibt es das Phänomen, dass Schützen "auftauchen", ein paar Jahre oben mit schießen und dann plötzlich ins Mittelfeld oder tiefer abrutschen. Oft wechseln sie dann ein paar mal die Bogenklasse oder wechseln gar zu Compound. Bogenschießen ist nicht für umsonst eine Sportart mit enorm hoher mentaler und technischer Wechselwirkung. Haut das eine nicht hin, zieht es das andere mit runter.
Deswegen immer schöööön auf Rückenspannung achten und nieee den Spaß verlieren!