Archers Campfire

54574 Kopp/Eifel- 3D Parcours (Wolffhotel)


Offline Catwezel

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Hallo an die User
Möchte von euch wissen wer schonmal in der Eifel im Wolffhotel übernachtet hat und dort ev. Kurse besucht hat über bogensport, es gibt dort auch einen 3D Parcours
Kann man es empfehlen oder gibt es welche Kritikpunkte
Möchte dort meine Kenntnisse vertiefen und Kurse besuchen
Vielen Dank im Voraus
Gruß Catwezel

PLZ eingefügt.
« Letzte Änderung: Oktober 28, 2019, 07:51:05 Vormittag von Stringwistler »


Offline toddym

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besser spät als nie...

Urlaub in der Vulkaneifel im Wolffhotel mit Bogen-Parcours
Mitte Oktober hab ich meine Jungs und mich in o.g. Hotel für 5 Tage eingemietet, um auf dem angeschlossenen Waldparcours Gummitiere zu jagen.

Das Wolffhotel liegt in Kopp, einem kleinen 200-Seelen-Dorf in der Vulkaneifel.
Der Schwerpunkt des Hotels liegt neben dem Bogensport beim (Motorrad)wandern. Es bietet 20 Zimmer plus 4 kleine Appartements.
Das Haus habe ich als sehr sauber erlebt. In den vergangenen Jahren war ich in etlichen Hotels, in denen ich immer Bedenken hatte etwas anzufassen. Hier nicht! Selbst Flächen und Kanten, die nicht sofort ins Auge fallen, waren sauber.
Die Angestellten waren allesamt sehr nett und sehr freundlich. Wünsche der Gäste wurden schnell und mit einem Lächeln erfüllt; selbst, wenn es sich dabei um Sonderwünsche handelte.
Als begeisterter Esser muss ich die Küche loben. Die Halbpension bietet neben dem Frühstücksbuffet (übersichtlich, aber alles da) ein abendliches 3-Gänge-Menü, bei dem man den Hauptgang aus drei verschiedenen Gerichten wählen kann. Ich habe mich die 5 Tage wirklich jeden Abend auf das Essen gefreut und es mir voller Genuss schmecken lassen. Wer in der Gegend wohnt und "nur" mal Essen gehen möchte, klare Empfehlung. Unbedingt machen!
Besonders gefreut hat mich, dass Kinder bis 12 Jahre von der Kinderkarte (die Kinderklassiker: u.a. Fischstäbchen, Schnitzel, Hawaii Toast, Pfannkuchen etc.) KOSTENFREI mitessen.
Das Hotel ist rustikal eingerichtet, Holz dominiert überall. Alles war heil und funktionierte. Auch in diesem Punkt hab ich in den vergangenen Jahren in vielen anderen Hotels viel gesehen.... Hier war alles Tip Top. Man merkt, dass sich die Angestellten mit Ihrem Hotel identifizieren und sich kümmern.
Zusätzlich haben wir uns über ein Kinderzimmer mit Spielen und Büchern gefreut, in dem sich die kleinen Gäste die Zeit vertreiben können.

Hotelier Tiemo Wolff, selbst Bogenschütze, bietet seinen Gästen die unentgeltliche Nutzung des hauseigenen 3d-Parcours an. Dieser besteht aus ungefähr 25 Stationen, die mit den unterschiedlichsten Gummitieren besetzt sind. Von Wildsau über Bär und Hirsch bis zum Wolpertinger ist alles dabei.
Da dies mein erster Parcours war, kann ich nicht sagen, ob die Schüsse besonders anspruchsvoll gestellt sind. Ich hab bei jedem Tier zumindest einen Pfeil versenken können (Kill lass ich mal außen vor...); meine Jungs ebenfalls; auch wenn sich die zwei nicht immer an die Abschusspflöcke gehalten haben. Hauptsache Spass gehabt!
Der Parcours verläuft um das Hotel herum durch ein schönes Waldgebiet und hat eine Länge von fast 2,5 km. Wir haben den Parcours an zwei Tagen in zwei Hälften bewältigt. Die Hälfte war für die Kleinen an einem Tag auch echt genug. Da waren die zwei durch. Das Verlassen des Parcours nach 10 Stationen war kein Problem. Man befindet sich dann genau hinter dem Hotel und kann dann einfach pausieren, einkehren usw.
Die erste Hälfte führt durch eine Bachau. Mehrere Stege sind zu überqueren. Je nach Witterung gelingt das nicht immer trockenen Fußes, da die Auwiesen teilweise gut "durchfeuchtet" sind. Ich hab meine alten Kampfstiefel, die mir in den Fingern auseinandergebrochen sind, schmerzlich vermisst. Turnschuhe waren definitiv die schlechtere Alternative.  ;D
Teil zwei ist hauptsächlich Waldgebiet und erfordert ebenfalls festes Schuhwerk, da hier einige Hänge zu bezwingen sind, die so steil bzw. rutschig sind, dass der Betreiber vorsorglich Seile zum Auf- und Abseilen angebracht hat.
Ansonsten war alles dabei: Schuss über einen oder am Bach, über eine "Schlucht", durch den Wald, bergauf oder -ab, alles da. Es gab allerdings kein bewegliches Ziel. Absolutes Highlight für meine Söhne: der Fischotter, der quer über den Ententeich geschossen wurde mit anschließender Floßfahrt, um die Pfeile zu bergen. Großartig!
Die Tiere waren in einem guten Zustand. Nur bei einer Wildsau waren im Laufe der Zeit die Beine durch steten Beschuss gekürzt worden.
Nahezu der gleiche Parcoursweg beherbergt auch den Feldscheibenparcours mit ungefähr 15 Zielen.

Angeschlossen an das Hotel ist die Bogensportschule Wolff. Wer mag und sportlichen Input braucht, kann hier Kurse oder Trainerstunden buchen. Bei Regenwetter findet der Unterricht überdacht unter einer Art großem "Carport" statt.

In diesem Bogensporthotel hat man als Gast die Möglichkeit kostenfrei Bögen der Marke Antur auszuprobieren und mit Rabatt von 10%(?) zu erwerben.

Preislich war das Hotel-Angebot für uns mehr als fair. Für die 5 Tage Shortweek in den Herbstferien hab ich für uns drei 350,- bezahlt. Dazu kamen Kurtaxe (zu vernachlässigen), Getränke für uns und der Aufpreis für die Halbpension.

Ich kann mich nur noch mal wiederholen: Klare Empfehlung!

Leute, fahrt da hin!  :klasse:

Infos unter:
archeryhotel.com
wolffhotel.de



testjan

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Schön geschrieben, danke für den ausführlichen Bericht. Das Wolff-Hotel steht schon seit Jahren auf meiner To-Do-Liste...


Offline Cayuga

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Danke für Deinen ausführlichen Bericht, toddym. Deine Beschreibung macht direkt Lust, dahin zu fahren. Ist gar nicht so weit von mir entfernt. Kommt direkt auf meine Liste.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline roscho

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Ich habs mal auf die Karte ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Karnickel

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Ich war 2016 mal da. Hatte einen Kurs beim Elmar gebucht. Man kann geteilter Meinung über ihn persöhnlich sein, schießen kann er und der Kurs (Schiessen im Gelände und Fehleranalyse) war schon sehr interessant. Das Hotel damals Top. Nach drei blöden Jahren mir Augenproblemen (grauer Star/Netzhautablösung) fange ich langsam an wieder Spaß am schiessen zu bekommen und habe es auch auf dem Plan da mal wieder ein WE zu verbringen.


Offline toddym

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ich war schon wieder da......


Bericht Vulkanparcours in der Eifel, Juni 20

Der Parcours für eilige Leser:
• unmittelbar um das Wolffhotel herum gelegen
• für Gäste kostenfrei, sonst 12,-
• Ziele liegen hauptsächlich im Wald
• 28 3D- Tiere unterschiedlichster Art
• Parcours bietet die Möglichkeit an mehreren Stellen auszusteigen und ins Hotel zurückzukehren
• landschaftlich sehr schön (Bachau und Mischwald)
• Dauer der Parcousrunde ca. 3 Stunden bei einem Schützen
• festes Schuhwerk zwingend erforderlich; sei es, um am Bach keine nassen Füße zu kriegen oder, um die Kletterpartien zu einigen Zielen zu bewältigen
• Ziele sind abwechslungsreich gestellt (bergauf, bergab, quer über den Bach, quer über den Fischteich) und gut in die Landschaft integriert
• bisher keine Tiergruppen
• bisher kein bewegliches Ziel
• gepflegter Parcours, kaum Pfeilschrott, beschädigtes Tier war am nächsten Tag ersetzt
• Compound erlaubt, Armbrust nicht
• nahezu paralleler Feldscheiben- Parcour mit 14 Zielen
• bei etlichen Zielen besteht aufgrund des felsigen Unter- bzw. Hintergrunds verstärkte Pfeilbruchgefahr
• Einschiesswiese mit unterschiedlichen Entfernungen vorhanden

Schon zum dritten Mal zieht es mich in das kleine Eifeldörfchen Kopp ins Hotel der Familie Wolff. Im letzten Jahr durch Internetrecherche zum Thema Bogenurlaub entdeckt und bisher zweimal mit meinen Jungs den hoteleigenen Parcours gemeistert.
Diesmal bin ich für's Wochenende allein angereist. Ich will in Ruhe auf den Parcours und Pfeile schießen, ohne das ständige Gequengel: „Ich hab Hunger! Ich muss mal! Ich bin aber dran! Der hat mich gehauen!“ Und meine Kinder sind keinen Deut besser....

Ich freu mich während der zweieinhalb Stunden Fahrt auf das Wochenende, das Hotel mit der hervorragenden Küche und hauptsächlich auf den idyllisch im Wald gelegenen Bogenparcours.
28 Gummitiere verschiedener Spezies warten darauf von mir mit Pfeilen gespickt zu werden.
Ich werfe schnell meine Tasche ins Zimmer und spanne den Bogen auf. Den Rückenköcher und die neuen Holzpfeile hab ich selbst gefertigt. Heute gibt's den Praxistest.
Wie geplant schieße ich mich eine Stunde lang auf der neuen Bogenwiese ein. Dann geht's los. Erstes Ziel ist eine liegende Hirschkuh im Wald. Die durch die Bäume fallenden Sonnenstrahlen zaubern ein Wechselspiel aus Licht und Schatten. Was mag das für eine Entfernung sein? 20 Meter? Schwer zu schätzen. Ich ziehe aus, ziele instinktiv, ohne Visier, nach alter Väter Sitte. Der Pfeil fliegt....und schlägt im Körper des Tieres ein. Treffer mit dem ersten Pfeil, könnte sogar das Kill sein. Ich gehe vor. Fingerbreit neben das Kill. Na ja, ok. Ich notiere meine Punkte, ziehe den Pfeil und gehe weiter.
Ein Trampelpfad führt durch Unterholz und Dickicht zu einem Dachs, der mir die Kehrseite zuwendet. Da unmittelbar hinter dem Ziel dichtes Dornengestrüpp beginnt, entscheide ich mich für einen meiner alten Billigpfeile. Wenn der darin verschwindet.... was solls? Wieder nur ein Körpertreffer. Punkte notieren, Pfeil ziehen und weiter. Ziel Nummer 3 ist ein Fischotter, der es sich zwischen dem Fischteich des Hotels und dem dahinter fließenden Bach bequem gemacht hat. Das Ziel lasse ich aus. Ich hab keine Lust unter den Augen der Gruppe Motorradfahrer auf der benachbarten Hotelterrasse eventuell fehlgegangene Pfeile mit dem kleinen Floß aus dem Fischteich zu retten.
Das nächste Ziel, ein Vielfraß, überfordert mich. Der Schuss ist hangabwärts gestellt, alle drei Pfeile schlagen knapp neben dem Tier ein. Ich glaub', es grinst schadenfroh. Mistvieh! Na, warte! Morgen komm ich wieder!
Die nächsten Ziele sind allesamt landschaftlich schön entlang des Baches gestellt, der Richtung Hotel fließt, und werden von mir mehr oder weniger gekonnt beschossen. Darunter ist ein Koyote, der mich schwer beeindruckt. Mein Pfeil prallt wirkungslos an ihm ab und wird ca. 2 Meter zurückgeschleudert. Unheimlich!
Mehr Erfolg hab ich bei einer Wildsau, die ich über ca. 15 Meter hinweg mit dem ersten Pfeil zur Strecke bringe. Volltreffer Innenkill! Man muss ja auch mal Glück haben.
Dann beginnt der schönste Teil des Parcours. Über nadelbedeckte Trampelpfade tauche ich tief in den Wald ein. Vögel zwitschern, Insekten summen und am Hang neben mir taucht ein Mufflon auf. Drei Pfeile später ziehe ich weiter. Nach einem weiteren Volltreffer ins Innenkill bei einem Panther treffe ich meinen ärgsten Widersacher: Eine Ente, die in 10 Meter Entfernung an einem Bachlauf hockt.
Wie auf dem Präsentierteller! Ich grinse abfällig....und ziehe scharf die Luft durch die Zähne, als meine guten Pfeile als Querschläger zwischen den Steinen des Bachbettes hin- und herknallen. Alle 3 Pfeile Fehlschüsse aus 10 Metern! Fuuuck!!!
Das spöttelnde Geschnatter der Ente verfolgt mich noch eine Weile, während ich mit hängendem Kopf weiter stapfe. Morgen....ist auch noch ein Tag.
Kurz darauf beginnt der Parcoursabschnitt mit den Klettertouren. Die meisten der folgenden Ziele werden bergauf oder bergab geschossen. Für einige muss ich über Geröllhänge klettern. Bequem ist anders. Aber verlangt bei Outdoorsport ja auch keiner. Die letzten Schüsse sind hart. Ich bin seit über zwei Stunden bei fast 30 Grad unterwegs. Meine Arme zittern beim Zielen, mein Wasservorrat ist zuende. Endlich! Das letzte Tier, eine Wildkatze, kann ich nochmal mit einem Blattschuss erlegen und ich stapfe erschöpft aber zufrieden zurück zum Hotel.
Morgen dreh ich die Runde nochmal. Ich will nochmal bei Vielfraß und Ente vorbei....


Offline Zebra

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Toll und Ausführlich beschrieben . Danke dafür . Da bekommt man schon Lust mal hin zu fahren .
Gruß Herbert
...an einem klaren , kalten Morgen einen Pfeil aus lauter Lust am Leben von der Sehne fliegen lassen....
aus TB7


Offline Cayuga

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Super schön geschriebener Bericht.  :GoodJob:   Das liest sich ja wie ein Roman (sozusagen der Eifelkrimi für Bogenschützen). Der Bericht macht richtig Laune auf einen Besuch von Hotel und Parcours und spätestens beim guten Essen hattest Du mich im Sack. Ich bin gebürtiger Saarländer, die bekanntermaßen den Wahlspruch haben: Hauptsach gudd gess (Hauptsache gut gegessen). Und die eine oder andere Trainingsstunde könnte ich nach der längeren Zwangspause auch gebrauchen.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Waldgeist

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  • Nordlicht
Schöner Reisebericht mit hohem Anteil an Details zum Parcours. Danke; liest sich gut.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero



Offline Tomas

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Du bist ja ein echter „ Bogenpoet“ . Klasse und vielen Dank.
Grüße Tomas


bacchus

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@ toddym

hast wahrscheinlich vor lauter begeisterung was verwechselt...der vulkanparcours liegt zwar auch in der eifel; aber eher richtung weibern


Offline toddym

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nee, sorry bacchus. Auf der Homepage des Betreibers ( archeryhotel.com) wird der Parcour Vulkanparcour genannt.
Aber begeistert bin ich. Da hast Du Recht.


Offline ede

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