Archers Campfire

"Bogen-Springer"


Offline Sabiji

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Komischer Titel, nicht?
Aber so bezeichne ich Leute, die eine ordentliche Anzahl von Bögen besitzen, diese aber auch regelmäßig nutzen.
Es ist nicht abwertend gemeint, ich bin sogar eher neidisch auf diese Schützen. Ich kann es einfach nicht. Ich schieße hauptsächlich eine Hoyt HPX in voller BHR-Montur, so trete ich auch bei DFBV Turnieren an. Im krassen Gegensatz schieße ich eher seltener meine Black Widow PCH V. Selten deshalb, weil ich mich immer massiv umstellen muss. Einen Strider von Martin Isidor Schreiberhuber habe ich schlicht verkaufen müssen. Obwohl ein wirklich schöner Bogen habe ich ihn kaum benutzt. Ich war echt traurig. Ich dachte, ich lasse diesen Bogen bauen, um mal eine entspannte Alternative zu haben, wenn ich mal eine nette Parcoursrunde drehen möchte.
Aber so etwas funktioniert bei mir einfach nicht.
Ich weiß nicht woran es bei mir liegt. Geht das nur mir so?


Offline africanarcher

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Ich weiß zwar nicht ob das wirklich ins Training gehört, aber.
Ich denke, das gerade bei unserer Schießform das "Vertraut sein" mit dem Sportgerät entscheidend ist. Visierschützen oder Systemschützen werden da weniger Probleme haben!

africanarcher
Jeder will ein harter Kerl sein, aber keiner will den Preis dafür zahlen!
De oppresso liber!
Du weißt nie wie stark Du bist, bis stark sein die einzige Wahl ist, die Du hast!
oculus exercitus
Langsam ist präzise und präzise ist schnell!
les légionnaires à mo


Offline carpe noctem

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Der Großteil meiner Bögen ist bei meinem Auszug gleich stark. Also muss ich nur noch minimal die Unterschiede ausgleichen die Wurfleistung Shelf usw verursachen.
Das lässt sich meist mit unterschiedlichen Spitzengewichten bewerkstelligen. Das sind allerdings alles traditionelle Bögen

Bei dir ist das etwas anders. Dein Hoyt ist ein Hochleistungssportbogen. Die Widows ist ein amerikanischer Jagdrecurve, ausgelegt schwere Pfeile 20m weit auf jagdbares Wild zu bringen.
Der Strider ist ein Hybrid, die sind noch mal etwas anders im Verhalten. Ich denke die Umstellung von Widow auf Strider wäre nicht so schwer, nach ein paar Schüssen sollte das passen.
Aber der Unterschied von deinem Hoyt zu traditionellen Bögen ist schon größer, da fällt die Umstellung wesentlich schwerer
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline roscho

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Ich kann - um zu treffen - immer nur EINEN Bogen schiessen.
Ein Wechsel bringt mich wirklich durcheinander.

Nur mit meinem UR Kiowa funktioniert das - auf den kann ich immer wieder zurück.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline aged younger

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Ich glaube dass jeder irgendwann "seinen " Bogen findet, mit dem er sich einfach am wohlsten fühlt, nach dem er automatisch greift ...
Ich wechsele auch ab und an, was mir auffällt ist, das ich mit Bögen des gleichen Herstellers (egal ob Langbogen oder Recurve) nur wenig Unterschied spüre und - zumindest Distanzen bis 25 m - auch annähernd gleich treffe;
nicht auf Anhieb aber nach einer etwa einer viertelstündlichen Einschießphase.
Bei Bögen anderer Hersteller dauert es wesentlich länger und die Ergebnisse passen auch nur bis etwa 15 m, darüber hinaus muss ich dann "bewusst korrigieren" was mir eigentlich widerstrebt;
aus diesem Grund kommt auch nur "mein Bogen" mit auf den Parcours ...
Gruß,
younger


Offline Sabiji

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Danke für die Meinungen.
Ich fing damals mit Metall-Mittelteilen an, als beim DBSV bei Jagdbogen noch Mediterran vorgeschrieben war. Auf Grund eines Unfalls mit den Fingern an der Zughand griff ich aber unter Nock, deshalb musste ich immer bei den Blanken ran. Dann dachte ich, kannst Du auch gleich dich technisch anpassen, obwohl ich immer ein Holz-Fan bin und war. Mittlerweile bin ich verdammt in der "Metall-Schiene" eingefahren und habe im DFBV mit dem BHR eine passende Heimat gefunden.

Ich weiß zwar nicht ob das wirklich ins Training gehört, aber.
Ich denke, das gerade bei unserer Schießform das "Vertraut sein" mit dem Sportgerät entscheidend ist. Visierschützen oder Systemschützen werden da weniger Probleme haben!

africanarcher

Es geht ja noch weiter. Dieses Jahr experimentierte ich mit Tillereinstellungen und anderen WA und schwankte so zwischen  etwa 46 und 55 lbs. Mein Standart-Zuggewicht seit Jahren ist 50 lbs auf den Fingern.
Die Schwankungen hören sich nicht so dramatisch an, dennoch hatte mich das ordentlich aus dem Konzept gebracht. Mit der minimal größeren Parabel bei 46 lbs und der minimal geringeren gestreckten Flugbahn bei 55 lbs hatte ich schon meine Probleme, mich darauf einzustellen. Es waren nicht nur ein paar Tage, sondern wirklich Wochen und ich schoss auch so Turniere mit. Von den Ergebnissen nicht schlecht, aber der Kampf in mir bekam ja keiner mit. Hört sich albern an, aber genau das nervte mich total. Ich stand am Pflock und hatte den Kopf nicht frei. Das alte "auf das Ziel schauen und einfach machen" war weg. Als ob meine "Eichung" weg war. Wie ein Anfänger fing ich an zu überlegen. Richtig gruselig. Wenn dann noch der Schuss schief ging, war das wie so eine negative Verstärkung. Das ging so weit, dass ich einen Tag vor der Bowhunter DM schlagartig auf von 55 lbs auf meine alten 50 lbs wechselte. Eine wirklich blöde Idee vor einem Wettkampf, aber ich konnte nicht anders...
Mit Training hat es zu mindestens so viel zu tun, als dass es mich massiv verunsichert (ich glaube das ist wirklich der richtige Begriff), dass ich mich so sehr schwer tue, mich auf neue Bedingungen einzustellen - selbst bei kleinen Veränderungen am gleichen Bogen.
Als ob sich mein Inneres - von mir aus die Intuition - bei mir hartnäckig weigert, mal etwas kreativer zu sein. Dach macht mich schon etwas traurig.


Offline Waldgeist

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Moin zusammen,
ich habe mich ja schon an anderer Stelle (Thema: max. Zugkraft etc.) geoutet, dass ich schon mal zwischen Bögen unterschiedlicher Zugstärke und Baugröße wechsele. Allerdings bleibe ich dabei stets im Bereich LB bzw. trad. Bögen.
Ich glaube nicht, das es "verkehrt ist". Klar, da gibt es Umstellungen, was aber nicht heißt Umstellungsprobleme! Die Umstellung und Umgewöhnung an die veränderte Zugkraft tut meinem Muskel- und Bänderapparat gut. Das mag bei einem Leistungssportler der olymp. Recurve schießt durchaus ganz anders aussehen. Da mögen sich die Experten streiten ...
so long
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Tom der Badner

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  • Ist Sie es wert? Wert für Sie zu sterben ?.... Ja
Hi Sabiji,

ich bin so ein Bogen- Springer.

Sprich ich habe zig Bögen zuhause und wechsel die nach Lust und Laune. Von Primitiv bis LB, Recurve, eben alles mögliche. Neuere Bögen, ältere Bögen.......

Aber:

ich schieße die Bögen weil ich Spass daran habe. Ich erhebe hier nicht den Anspruch an mich und Material (sehe das mal bitte als Einheit, nur mal theoretisch) das Optimum rauszuholen.

und genau da, liegt glaube ich der Punkt an dem Du scheiterst. Wenn du das Optimum herausholen willst, kann und wird es nur einen Bogen geben, wechselst Du das System, wirst Du wieder eine gewisse Zeit brauchen um diese Optimum zu erreichen.

Bsp. Motorradfahren

wechsle die Maschine und du wirst eine Zeit brauchen um die neue Maschine so zu beherrschen wie Du das mit deiner alten getan hast. (Fähst Du nicht auch Motorrad? Hab da irgenwas in Erinnerung)

Gruß Tom
Ich mag Menschen. Sie sind sehr unterhaltsam. Ich lach nur meistens über andere Dinge, als sie.
Jim Carrey


Offline Sabiji

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Hatte ich das mal erwähnt? Kann mich gar nicht mehr erinnern.

Leider nicht mehr. Bin mehr als 20 Jahre Motorrad gefahren und es vor etwa 5 Jahren aufgegeben. Hatte Unterschiedlichste Modelle wie Honda Dominator, BMW R 100 GS, aber auch Klassiker wie die Kawa Z1 von 1974 oder eine Royal Enfield (ohne was im Auspuff  ;D).

Komischerweise hatte ich da weniger Probleme.



Offline Tom der Badner

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  • Ist Sie es wert? Wert für Sie zu sterben ?.... Ja
Schade das Du nicht mehr fährst. Da waren ja tolle Mopeds dabei.

Aber vielleicht hast Du damals schon das Buch von Bernt Spiegel gelesen? Die obere Hälfte des Motorrads. Er beschreibt hier sehr gut die Einheit Mensch und Maschine. Das kann man aus meiner Sicht sehr gut auch das Thema Mensch und Bogen übertragen. Wenn du das Buch noch hast, stöber mal in den ersten 50 Seiten. Ist der Hammer, welche parallelen sich da finden.

Grüßle Tom
(aktuell R1150R, bin in einer Stunde wieder damit auf Tour. Hier ist strahlender Sonnenschein bei 14 Grad)
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Jim Carrey


testjan

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Ich wechsle auch, mir machen nicht nur verschiedene Bögen Spaß, auch die unterschiedlichen Stile: ganz traditionell, mit Visier und Rollen, Systemschiessen mit dem Blankbogen, asiatisch mit Daumenring.

Ein Weltmeister wird man so sicher nicht....obwohl, der Giuseppe Seimandi (hat als Blanbogenschütze einige Titel in der Tasche) schießt auch recht erfolgreich Compound. Ich sehe ihn aber eher als die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Wenn man konstante Ergebnisse haben will, sollte man auch mit konstantem Equipment trainieren.


Online BärTiger

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Ich wechsel mal zwischen meinen LBs,
Ersatzbogen und Standardbogen. Unterschiede sind gering.
Zum Techniktraining nehme ich meinen TD Recurve mit verschiedenen Wuirfarmen.


Steff

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Ich geh mit meinem alten Kodiak Magnum mit 63# zum Roven, weil ich mich sein Zuggewicht trainiert und ich sein Handling mag.

Mit dem 35# AC Kiowa schiesse ich auf Wurfscheiben, weil ich ihn schnell mit 2 Fingern spannen kann.

Den 50# Hawk nehme ich für alles, demnächst auch für die Werfübungen.
Aber vor allem für den Parcours.

Ich kann zwischen allen 3 Bögen hin und her springen, da die Distanzen, auf die ich schiesse so gering sind.

Wenn es Ernst wird nehm ich den Hawk.

Ciao Steff


Offline Brandy

  • Oh ein Pfeil
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Das ist ein schwieriges Thema, ich habe mehrere Bögen, mehrere MTBs, mehrere Schlagzeuge etc.. Bei den MTBs hat es einen gewissen Pragmatismus - um das edle Carbon-Teil zu schonen nimmt man das wesentlich robustere/günstigere Trainings/Schlechtwetterbike - das hab ich schon zu meiner aktiven Zeit so gemacht. Vor nem Rennen dann aber unbedingt die letzten paar Fahrten mit dem Wettkampf-Hobel! Das ist wie bei Toms Mopeds. Man muss eins sein mit dem Gerät um die volle Leistung zu erbringen.

Bei den Bögen hat man zB einfach Bock einen bestimmten zu schiessen - wenn der Bogen im Rucksack transportiert werden muss bleibt aber wieder eh nur der Take Down.. Bei den Drums bestimmt der Soundwunsch/der Einsatz die Wahl der Waffen.. nehme ich hingegen andere Sticks oder ne andere Fussmaschine (hier ist hin und her wechseln fast unmöglich) ist das wie mit den Bögen & Pfeilen - leichte/dünne Sticks spielen sich anders als schwere, langsam fliegende Pfeile :) In jedem Fall braucht es IMMER eine kleine Ein/Umgewöhnungszeit, manchmal ist das auch Tagesform-Abhängig. Umso besser man wird umso einfacher ist es meiner Meinung nach aber beliebiges Equipment zu nehmen und damit dann nach kurzer Eingewöhnung eine gute Leistung zu erbringen.

Bei den Bögen (um dem Thema wieder etwas mehr gerecht zu werden) hab ich mich schon oft gefragt: Warum nicht einfach alle verkaufen bis auf den einen?! Mit dem schiesst es sich doch eh am besten.. wenn ich konsequent mit diesem schiessen würde würde ich vermutlich auch viel besser/konstanter/ etc schiessen... Aber es ist doch einfach geil noch diesen und jenen Bogen zu haben.. Selbst aktuell wo ich nicht schiesse schaue ich gern meine Bögen an oder nehm mal einen in die Hand :-)


Offline sternengammler

  • Neuling
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Versteh ich irgendwie nicht, du schießt doch mit allen Bögen gleich....gleich schlecht... ;D.