Hallo zusammen,
mancherorts wird ja propagiert, nicht nur Federn, sondern auch Vanes helikal statt mit Offset anzubringen, also mit einer leichten axialen Biegung anstatt mit einer Schräglage. Hersteller entsprechender Geräte - z. B. des EZ Fletch von Arizona - werben mit schnellerer Pfeilrotation, dichteren Gruppen und einer höheren Trefferlage (im Sinne von "weiter oben", nicht "mehr Ringe") beim helikalen Anbringen von Vanes.
Nun sollte einigermaßen klar sein, dass ein Pfeil, der schneller rotiert als ein anderer, bei gleicher Anfangsenergie nicht auch noch schneller fliegen kann, es sei denn, bei dem mit Offset befiederten Pfeil würde ein erheblicher Teil der kinetischen Energie durch unerwünschte Effekte, z. B. Turbulenzen, aufgezehrt. Die Werbeaussage "Schnellere Rotation UND höhere Trefferlage" erscheint also in erster Näherung widersprüchlich.
Dass Rotation durch den Magnuseffekt Auftrieb erzeugen kann - z. B. die Rückwärtsrotation, beim geworfenen Ball, der dadurch flacher fliegt - ist unbestritten, funktioniert aber nur bei Rotation entgegen der anströmenden Luft und nicht bei Rotation quer dazu, wie sie beim Pfeil vorliegt. Außerdem geht auch der Auftrieb durch den Magnuseffekt auf Kosten der Geschwindigkeit, der Ball "sieht nur schneller aus", weil der Flugkurvenabfall geringer ausfällt.
Daher zweifle ich die Aussage "mehr Rotation bei höherer Trefferlage" an.
"Dichtere Gruppen" ist, wenn man keinen Hooter Shooter verwendet, auch nicht unbedingt objektivierbar. Und ein menschlicher Tester müsste schießen, ohne zu wissen, worum es geht (confirmation bias).
Schließlich gibt es noch das "sticht alles"-Argument: Wenn es was brächte, würden es schon längst alle machen, kost ja nix extra und eine gebogene Klammer für das Befiederungsgerät ist schnell gebaut. Wobei das Argument in Zeiten, in denen die Leistungsschützen überwiegend Spinwings verbauen (lassen), vielleicht etwas schwach ist.
Wie steht Ihr dazu, mit Vanes helikal zu befiedern?