Boah, wie langweilig, werden jetzt einige sagen. Ein Bogen der seit 60 Jahren gebaut wird, was soll daran aufregend sein?
Ok, habe ich vor Kurzem auch gesagt, kein überwältigendes Design, ne olle Kamelle irgendwie. Hat mich nie gejuckt. Ich bin ja auch eher Damon Howatt Fan.
Und dann ist mir einer kürzlich als Beiwerk ins Haus geflattert. Anfang der 80iger gebaut, ohne sichtbare Beschädigungen, die letzten 20 Jahre im Dornröschenschlaf, ohne passende Sehne, nur ne Pfeilauflage war reingeklebt.
Also erstmal geputzt, aufgehübscht, keine Macken entdeckt, aufs nicht abgerundete Shelf unter die Auflage nen Zahnstocher gelegt und den Guido mit ner neuen Sehne genervt. Sowohl mein Farbwunsch als auch die Ausführung (Dacron, nix Fastflight) optisch/technisch top.
Paar passende Pfeile dazu zurechtgebastelt (GT Trad. 500er mit 85 grain Spitze, 29" lang, ergibt ca. 8,5 GPP) . Der Bogen hat übrigens 45 lbs draufstehen... und ich hab auch 45 lbs gemessen.
Ich hab ihn dann mal im Garten geschossen, in der Halle auf 18 m... und war positiv überrascht, liegt mir gut in der Hand, läßt sich wirklich weich ausziehen. (Im Vergleich zu nem Redman, den ich kürzlich verkauft habe, zieht er sich wie Butter)
Heute auf unseren Mini-Vereins-Parcours. Ich kann nicht schimpfen, ich hatte selten zuvor sofort ein absolut vertrautes Gefühl mit nem Bogen. Nein, das ist untertrieben, ich hab mich extrem wohl gefühlt mit diesem eigentlich recht simplen 58" langen Teil.
Kein Geschwindigkeitsmonster, kein optischer Burner... eher so der Typ stiller, braver und (hoffentlich) zuverlässiger Arbeiter.
Könnte sein, dass der Grizzly für 2019 mein stetiger Parcours-Begleiter wird. Ich freu mich drüber.