Also ich verstehe das diffuse Hin- und Her nicht:
Zum einen:
Die "modernen Design-Reiterbogen" mit dem Pistolengriff mögen Versuche sein - tauglich sind sie zum Gebrauch wie die Bogen, die sich relativ exakt an den historischen Vorbildern der Reflexbogen nicht. Schon der Griff verhindert dieses. Der gedanke des versuches von schießen in bewegung mit diesen Dingern verursacht starke Kopfschmerzen.
Zum anderen:
Bevor man über Halsschmerzen - Katarhh, huch...nee, sorry....Kathra
, den Daumenring, das beidseitige Schießen, Ankerpunkte etc. philosophiert, sollte man den sich meines Erachtens Gedanken darüber machen, was man vom Historischen und somit auch vom persönlichen Erscheinungsbild her möchte. Wer sich vom Inneren her nicht mit seinem Equipement anfreunden kann, wird damit nie klarkommen, wie simpel es auch sein mag. Wer sich begeistern kann, überwindet auch Schwierigkeiten.
Ist die Vor-Aus-Wahl gefallen, sollte man sich mit der anzuwendenden Technik in Anbetracht der Bauweise des Objektes und den dahingehenden Überlieferungen beschäftigen:
Ansatzpunkte -
Türken sind kurz, haben oft knüppelharte Auszüge, kurze Auszugslängen und sehr schnelle Pfeilgeschwindigkeiten, schießen "giftig", teilweise Handschock, Rausdrehen bauartbedingt möglich und teilweise auch überliefert, mittelmäßig fehlerverzeiend.
Koreaner sind, wenn man die Originale betrachtet, nur marginal länger und langsamer, haben längere, 2weichere" Auszüge, weniger Handschock (auch wenn man die Zylinderkorkenummantelung weglässt), schießen giftig, bauartbedingt Rausdrehen nicht unbedingt möglich/geeignet/übeliefert, wenig feherverzeiend.
Chinesen - es kommt auf die Epoche an: Mingdynastische Bogen sind den koreanischen historienbedingt vergleichbar, ansonsten haben sie lange, bis sehr lange, "weiche" Auszüge, nicht ganz so hohe Pfeilgeschwindigkeit, sind meist fehlerverzeiend, Handschock hängt ab vom Bogendesign der jeweiligen Periode (von keiner (Yuan) bis heftig (Mandschu)).
Darauf sollte man sehen, welches Modell mit den persönlichen Vorlieben sowie den persönlichen Voraussetzungen wie "Wohlfühlauszugslänge" (wichtig !!!) überienstimmt bzw. ob die Hersteller vielleicht auch Kompromisslösungen anbieten - z. B. "Koreaner" mit überlangem (historisch nicht unbedingt überliefertem) Auszug.
Sicher wird man selbst auch Zugeständnisse machen müssen. Wenn aber ein Faktor, wie der persönliche Wohlfühlauszug, extrem aus der Bahn schlägt, will heißen mit dem Bogendesign nicht in Einklang zu bringen ist, wird man sich mit dem Bogen nie wohlfühlen/gute Ergebnisse erreichen. Dann sollte man den Bogen besser wechseln (Zurückgeben etc.)
Erst zum Schluß sollte man sich bzgl. des Herstellers unddes preises einen Kopf machen (flaggela Dei etc. sind i. ü. "Larpbogen" - rausgeschmissenes Geld).
Bei Alibow steht die Auszugslänge dabei - gemessen wird sie vom Bogenbauch her (machen fast alle chinesischen Hersteller so).