hmmm, vielleicht ist der Ansatz anders herum einfacher
Wenn ich einen Bogen sehe, ist es sicher zu einem Großteil erstmal Optik, Haptik und Daten, die zur Entscheidung führen, ob ich "den mal schiessen will".
Aber wenn ich im Anker bin, dann sind mir Optik und Daten egal. Direkt nach dem ersten Schuß fällt sofort eine zweite Entscheidung: Weglegen oder 2. Pfeil.
Diese Entscheidung zum Weglegen wird bei mir getriggert durch:
Handschock, Griffform, Geräusch, Vibration, danach durch Pfeilflug, Geschwindigkeit und Trefferbild - und nach ein paar Pfeilen weiß ich, ob der Bogen zu mir passt oder umgekehrt. Und selbst dann kann noch das Gefühl da sein, dass da noch etwas Luft nach oben ist (im Zusammenspiel)
Kennt ihr das?
Bei den Langbögen war es bei mir auch eine Kette von Bögen, die zum Ziel geführt hat:
- ein selbstgebauter Bogen von einem Freund hat mich Blut lecken lassen
- ein Ragim Wolf war dann so die ersten drei Monate ok
- ein TFK Basismodell war dann schon eine 80% Lösung
- danach kamen 3 Custom-TFK's (verschiedene Zuggewichte, aber immer höheres Bogeneigengewicht)
- bis ich mit dem derzeitigen Custom Wildfire eine 95%-Lösung habe.
- ok, zwischendrin war mal sehr kurz ein Falkenholz-LB mit Carbon-Wurfarmen, dass wäre sicher ein weiterer Schritt nach vorn, aber da hat mich einfach der Preis abgeschreckt
Bei den Recurves geht der Weg über
- TFK-Recurves, aber das zählt nicht, die sind wie Langbögen
- verschiedene Weick Spirits und Weick Caiman
- Blumhofer Custom Wizard
- SF mit Carbon/Wood-Armen
- W&W Inno CXT mit Inno Power
Die Holzbögen sind völlig anders als die Alu oder Carbon-Teile, kein Thema. Mit dem Inno CXT und den Inno Power-Armen denke ich, dass ich auch wieder bei einer 85%-Lösung für mich bin. Bei diesem Stand weiß ich, dass ich jetzt erst an mir arbeiten muss. Aber es entwickelt sich auch das Gespür/das Gefühl dafür, dass es Punkte gibt, die man wieder optimieren/nachstellen/neu einstellen/austauschen muss/kann/sollte. Ich denke das ist ein kontinuirlicher Prozess - bis zu einem Punkt an dem man merkt, dass der nächste Schritt absolut unverhältnismäßig viel Arbeit und/oder Geld bedeutet. Der mag bei jedem anders angesiedelt sein, abhängig von Zielen und Ansprüchen. Beim Langbogen war für mich der Punkt bei der EFAC erreicht, da kam die Erkenntnis, dass eine weitere Steigerung nur noch möglich ist, wenn ich mein Trainingspensum auf ein Maß erhöhe, dass ich nicht gehen kann/will. Die Jungs auf den Plätzen vor mir haben 3 Stunden täglich bis Vollzeit traininert - das kann ich nicht, da würden mir sowohl meine Familie als auch mein Chef die rote Karte zeigen.
Gut, im Prinzip ist es jetzt eine bekloppte Idee den Weg beim Blankbogen in der WA zu gehen, wo das Niveau oben noch eine deutliche Schippe höher liegt, aber zumindest will ich hier auch diesen Punkt finden, wo ich für mich sagen kann: Ok, du hast es begriffen und das Material passt, aber hier ist es "nur" noch Zeit und Wille.