Hatte Offtopic eine paar Diskussionen zu dem Thema, so langsam schließt sich für mich der Kreis
Wir haben 5 Verbände in Deutschland (haben wir genug bei anderen Themen diskutiert), plus die AA
Jeder hat eine Trainerausbildung, jede ist anders und bei den anderen nicht anerkannt.
Jeder jammert über zu wenig Kandidaten zur Ausbildung, dass die Termine nicht voll werden, daher gibt's nur wenige, die dafür überlaufen sind.
Die ausgebildeten Trainer tauchen nicht unbedingt in Vereinen auf, oft sind es "normale" Schützen, die sich so ihr Training holen.
Die ausgebildeten Trainer findet man nur schwer. Ausnahme AA und DFBV, wobei da die Listen veraltet (AA) und unvollständig (DFBV) sind - sorry für die Wortwahl: Ich habe mir die Trainer bei mir in der Gegend auf diesen Listen angesehen, manche haben den Bogensport seit Jahren aufgegeben, manche machen nur ihre eigenen (kostenpflichtigen) Einsteigerkurse, ... - DFBV-Liste finde ich gut, aber dadurch das die DFBV-Ausbildung relativ neu ist, gibt es wenige Trainer.
Ausgebildete Trainer, die Trainer ausbilden können sind richtig selten. Ich habe mich vor 3 Jahren mal eine Weile mit Martin Koini darüber unterhalten...
Aber genug gejammert...
Was ist denn die Folge?
Wir müssen eigentlich saugute Trainer in Deutschland haben, dazu haben wir auch saugute Schützen - aktuell sind zB die deutschen Feldbogenherren Mannschaftsweltmeister (und haben im Finale die USA geschlagen) - aber wer weiß das? Irgendwas müssen "wir" wohl zumindest da an der Spitze gerade richtig machen. Aber wie wird dieses Wissen und auch die Begeisterung für den Sport dann "nach unten" verbreitet/weitergegeben?
Ich bin jetzt mal böse: Mein Wissen übers Bogenschießen kommt nicht von (m)einem Trainer
Auch wenn ich mir derzeit den Spaß "gönne" und von Zeit zu Zeit auf einen DSB-A-Trainer zugreife, im Verein 2 C-Trainer habe, in meinem bisherigen Verein 4 AA-Trainer waren - und auch immer fleissig ins angebotene Training gehe (obwohl ich dafür von den "alten" Schützen belächelt werde), so kommt doch fast alles aus dem Internet (da sei mal dieses Forum genannt, Facebook-Gruppen, andere Bogen-Foren, sogar YouTube), witzigerweise bekomme ich wesentlich mehr Feedback und Diskussionen mit amerikanischen Trainern zustande als mit den hiesigen.
Erstaunlicherweise meckern alle darüber, dass man per Internetanalyse doch kein Problem lösen kann, trotzdem ist zB mein letztes Problem mit den vereinzelten Ausreißern genau getroffen (klar gab es auch viele Meinungen drumherum) und mit den richtigen Lösungsansätzen versehen worden (u.a. hier von Max)
Warum teilen wir unser Wissen nicht deutlich mehr? Oder andersrum, warum gibt es so viele, die es nicht haben wollen?
Teilen: Ich sehe ein, dass es Zeit kostet - allein diesen Post zu lesen dauert schon ne ganze Weile... - und wenn man dann immer wiederkehrende Fragen beantworten soll...alleine ist das kaum zu schaffen.
Bekommen:
Klar, nicht jeder ist ein Arbeitstier. Nicht jeder will geschliffen werden, aber es kann mir keiner erzählen, dass es mehr Spaß macht, wenn man Dinge nicht! richtig macht - und das auch weiß. Ich sehe bei uns im Verein die Anfänger mit Riesenmotivation, die jedes Fitzelchen aufsaugen wie ein Schwamm und dann sehe ich sie später mit den ersten Macken in der Technik, weil sie kein Training haben und sich dann "Hilfe" bei anderen erfahrenen Schützen holen. Was wir hier treiben ist doch keine geheime Raketenwissenschaft. Zirkelschluß nach oben: Warum kriegen wir keine einheitliche Trainerausbildung hin? Ich akzeptiere ja schweren Herzens, dass sich unsere Verbände nie auf gemeinsame Klassen einigen werden - ok. Damit auch keine gemeinsamen Turniere - ok. Jeder macht da seine eigene Suppe - ok.
Aber bei der Technikausbildung? Das ist nun wirklich nichts verbandsspezifisches. Beim DFBV und DSB hab ich zumindest mal die gemeinsam erarbeitete Anforderungsliste an Bogenparcoure und Schießplätze gesehen - siehe da, einen Pfeil interessiert es wohl nicht, ob er nach DFBV oder DSB abprallt oder daneben geht
Und wie ist es bei einem Anfänger? Ich glaube für den ist es auch egal, ob sein Streukreis nach DFBV oder DSB auf 10m langsam kleiner wird.
Und für einen Trainer ist es vmtl. auch egal, ob der Bogenarm nach DFBV oder DSB zu früh fällt.
Manchmal glaube ich, ich verstehe Don Quixote
Verd.... - Wen muss man denn da ordentlich treten, damit gemeinsame Ausbildungen laufen?
Kann doch nicht sein, dass nur Henry Bodnik weiß, wie man Trainer ausbildet und Begeisterung für Bogensport weitergibt...
Menno...