Wir können es ja mal versuchen.
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africanarcher
Vielleicht denke ich inzwischen hier zu negativ, aber ich mag noch eine andere Anregung reinwerfen. Muss der "Trainer" hier unbedingt einen "Trainerschein" haben. Die Diskussion ist inzwischen ein wenig zur Beschreibung der Trainerausbildungen geworden, vielleicht wäre ein anderer Begriff besser? Coach? Mentor? Pate? Nur diesmal halt nicht für den Anfänger, sondern für den Fortgeschrittenen. Das ist etwas, was ich aus vielen Posts oben rausgelesen habe - wir machen einen Kurs zu zweit und coachen uns gegenseitig. Auch rausgelesen: Es ist schwer einen solchen zweiten zu finden.
Auf mich bezogen ist es mir eigentlich völlig egal, ob mein "Trainer" einen "Schein" hat, er qualifiziert sich sicher nicht über ein Stück Papier mit einem Stempel. Mein erster "Trainer" war ein guter Turnierschütze ohne Schein, ein absoluter Glücksgriff, der mir sicherlich Jahre der Fehlerkorrektur erspart hat. Der nächste war ein besserer Turnierschütze - auch ohne Schein. Inzwischen merke ich aber, dass es vielleicht gut gewesen wäre zwischendrin mal einen Trainer mit FITA-Erfahrung zu haben, damit ich mir manche Fehler nicht angewöhnt hätte - und mir vielleicht mal jemand vor ein paar Jahren erklärt hätte, wie wichtig der Druckpunkt in der Bogenhand ist oder wie ein Transfer in eine ordentliche Rückenspannun funktioniert, in welche Richtung man seine Bogenschulter "verriegelt" oder dass es nicht cool ist, wenn die Schulter am Kinn anliegt oder oder oder...
Der ein oder andere hat vielleicht in den meinen Posts rausgelesen, dass ich absolut kein Freund der Verbandsvielfalt bin. Eine Folge dieser Vielfalt ist auch die Vielfalt in der Trainerausbildung, viele Kurse, die sch gegenseitig nicht anerkennen - auch wenn sie doch eigentlich auf das Gleiche aufbauen. Dazu leben wir in Deutschland und haben irgendwie den Anspruch, dass alles komplett, richtig, umfassend und endgültig sein muss. Kombiniert man das haben wir die Situation wie sie jetzt ist: Verschiedene Ausbildungen von 2 Tages-Kursen über 2 Wochen über 90ÜE im halben Jahr bis zur kompletten Berufsausbildung über mehrere Jahre. Kombiniert mit wenig "Suchenden", wenigen "Freiwilligen" heißt das das ein beliebter kurzer Kurs bei der AA lange, lange im Vorraus ausgebucht ist. Ein Übungsleiterkurs DSB in der Pfalz vielleicht nur alle 2 Jahre überhaupt zustande kommt. Folge sind wenige Trainer, noch weniger wirklich qualifizierte Trainer. In meiner kleinen idealen Welt sitzen Verbände zusammen und respektieren sich gegenseitig, akzeptieren die Bogenklassen der anderen und gleichen sich dort an, wo Klassen wirklich angleichbar sind - und akzeptieren auch eine Trainerausbildung eines anderen Verbands - oder auch der IAA. Solange wir ein Land voller "Einzelkämpfer und Separatisten" sind, laufend neue Verbände, Abteilungen oder eigene kleine Firmen eröffnet werden, bleiben solche Diskussionen doch reine Frustveranstaltungen (sorry für diesen Ausdruck). Wie soll man einem Bogensportanfänger, der voller Begeisterung vor einem steht, noch in die Augen schauen - während man ihm das Konzept der verschiedenen Klassen bei Verbandsturnieren erklärt. Und jetzt nimmt man wieder die Trainer dazu - eigentlich ja "Multiplikatoren" aber mit einem bestimmten Verbandsstempel draufgedrückt. Es gibt Ausnahmen (siehe Max) aber wenn ich die Geschichte oben lese "wir haben die IAA gegründet weil wir etwas vergleichbares zum DSB für Tradis haben wollten" frage ich mich, warum es als Privatunternehmung gelaufen ist. Nächster Frage ist die Trainerausbildung des DFBV als Vergleichbares zur IAA? mit der Dauer der DSB-Kurse? Warum? Warum gibts da kein gemeinsames Konzept? Breitensport beim DFBV, Leistungssport bei DSB, Basis bei allen und wenn es kompakt an einem Wochenede sein soll bei der IAA - aber untereinander offen. Ich kann Weiterbildungen als IAA Trainer beim DSB machen, Ich kann mit einem Trainer1 vom DFBV einen Trainer C beim DSB anfangen...
Naja - meine kleine ideale Welt
Bis dahin wäre ich auch zufrieden, wenn ich alle 8 Wochen mal einen guten Trainer sehe (dafür fahre ich auch 3 Stunden und zahle meinen Obulus) und dazwischen habe ich einen oder zwei "Gleichgesinnte" mit denen man pro Woche eine Stunde trainiert.