Nach System, mit "Hilfsmittelchen" möchte ich nicht schießen. Mir gefällt mein Blankbogen. Ich möchte keine Visiere, Stabilisatoren vor den Augen haben - und ich habe auch nicht Anspruch, dass ich perfekt treffe.
Hallo
Systemschießen heißt nicht automatisch mit Visier und Stabi zu arbeiten. Du beschreibst deinen Schussablauf aber damit dich auf das Ziel zu konzentrieren und dann zu Lösen. Das ist also klassisches intuitives Schießen.
Ich stringwalke. Das heißt ich ziele über Die Pfeilspitze immer ins Gold. Wenn der Pfeil dann zu weit oben aufschlägt, so greife ich einige Milimeter tiefer unter den Pfeil, es ist also eine Lücke zwischen meinen Fingern und dem Pfeil. Je näher das Ziel ist, um so weiter greife ich nach unten. Beim Zielen bleibt die Pfeilspitze aber immer im Gold. Wie weit ich abgreifen muss habe ich ausgeschossen. Dazu habe ich alle 5m einige Pfeile auf die Scheibe abgegeben, bis ich zuverlässig im Gold war. Das kostet einige Zeit, ist es aber wert.
Beim Facewalking ändert man nicht den Abgriff an der Sehne, sondern wandert mit dem Ankerpunkt im Gesicht. Z.B. Zeigefinger im Mundwinkel für 40m, Mittelfinger für 30m etc. Ansonsten ist das Vorgehen wie oben. Man kann übrigens auch beides kombinieren.
Ein anderes System wäre es sich genau auszuschießen, wie viel höher oder Tiefer man mit der Pfeilspitze zielen muss um noch zu treffen, sog. Gapshooting.
Wie gesagt, mit Visier hat das nichts zu tun. Auch ich mag meinen Blankbogen, auch wenn er auf kurze Distanzen wegen des Abgreifens und der damit verbundenen "Vergewaltiugung" der Bogengeometrie ziemlich knallt.
Bei 35# Wurfarmen und 26" Auszug solltest Du immer noch so ca. 31# auf den Fingern haben. Damit solltest du eigentlich, die richtigen Pfeile vorrausgesetzt, Deinen Nullpunkt bei ca. 40m haben.
Wie gesagt, lass einen Trainer sich das mal anschauen. Auch deinen Bogen und deine Pfeile. Ferndiagnose ist da nicht wirklich zielführend.
Gruß Harald