Servus Leude,
ich habe inzwischen die Bibeln des trad. Bogenbaus und begonnen darin zu schmökern.
Sie enthalten sehr interessante Informationen, die meinen Horizont was Leistung im Bogenbau angeht erweitern aber sie behandeln den Bau glasbelegter Bögen nicht wirklich. Das bedeuted ich muß die Grundlagen, die ich dort vermittelt bekomme anpassen.
Wenn ich nun einen Glasbelegten Bogen konzipieren möchte bestimmt das Material die ideale Form, da seine Stärken ausgenutzt und seine Schwächen kompensiert werden sollten,
Daher meine Fragen an die Bogenbaufraktion:
1.Was ändert sich an einem Flachbogen aus Holz/Bambus Laminaten, sobald ich auf Bauch und Rücken Glaslaminat aufbringe?
Bezüglich
Biegeraden / Materialbelastungsgrenzen
Set / Stringfollow
2. Wenn ich einen ca. 60 Zoll langen, kerzengeraden Bogenrohling aus, sagen wir mal 3 schichten gekauftem Bambuslaminat zusammenklebe und mit Powerglas belege und diesen dann biege bis er bricht, kolabiert, dann erst der Bogenbauch oder reißt erst der Rücken? Anders gefragt: Was ist bei Powerglas eher de Schwachpunkt: Druck- oder Zug- Festigkeit?
Und dazu folgende Frage: Warum gibt es keine 2 unterschiedlichen Glaslaminate, deren Stärke angepasst ist an Druck- und Zug- Seite: Gewichtsersparnis wäre doch die Folge?!
Was ich rückwirkend zu dem Thema hier noch beitragen kann ist folgende Information aus den Büchern: Stacking hat laut dem Autor nur etwas mit dem Sehnenwinkel also dem Hebel zu tun, nicht mit belastungsgrenzen des Materials.
Daraus lässt sich schließen, dass static recurves dafür sorgen, dass das Material zwischen ihnen und dem Griff stärker belastet wird, da die Recurves selbst kein Holz arbeiten lassen, aber sie verlängern die Strecke, die man den Bogen ohne Stacking ausziehen kann, indem sie den Sehnenwinkel möglichst lang stumpf halten. In anderen Worten: Die Sehne auf Abstand halten, da sie nicht nachgeben.
Auch interessant ist folgende Aussage: Die Geschwindigkeit eines Bogens ist nur abhängig von gespeicherter Energie pro Zoll auszug und dem Wirkungsgrad, indem die Energie wieder abgegeben wird. Sonst nichts. Die Form des Bogens muss also möglichst viel Muskelkraft erfordern um ihn zu spannen und dabei so wenig wie möglich Energieverluste nach dem Release verbuchen. Da ein Langbogen bei den ersten Zoll nur langsam sein Zuggewicht steigert braucht man weniger Gesamtarbeit um sein gewünschtes Zuggewicht zu erreichen. Bei einem Recurve / Hybrid muss man von Anfang an mehr arbeiten um zu Ziehen, daher wird mehr Energie gespeichert.
Beste Grüße,
Beschleunigung.