Archers Campfire

Shabby Look für Holzpfeile


Offline ravenheart

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 366
...also den Tipp, die rohen Schäfte mal im Matsch zu wälzen, finde ich gar nicht so abwegig..
Als Oberflächen-Versiegelung bevorzuge ich Acryl-Lack, und den kann man ja nach belieben einfärben...

Rabe


Steff

  • Gast
Das Ganze ist auch nicht so ganz ernst zu nehmen. Die Acetatbeize ist ein Nebenprodukt aus einem anderen Hobby von mir und der Used-Look ist mehr was fürs Ego. Neue, saubere Schäfte sehen nach "Der kann nix, der braucht ja ständig neue Pfeile" aus.  Eine etwas verranzte Optik steht da eher für " Boa, schau mal was der für alte Pfeile hat - der muss gut sein"  :bow: :bow: :bow:.   Sooooo sieht's nämlich aus.  ;) ;) ;) ;)

Ich mag deinen Humor.
Bin gespannt, wie und wie gut du es letztlich hinbekommst.





Offline stöckchenschubser

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1330
  • Widerstand ist zwecklos.
Zitat
Der Versuch von HB ist halt ohne chemische Keule, das kann ich gut verstehen, daß er das so versucht.


Naja, ob Acetat (Essigsäure) so unchemisch ist?


Was das Verziehen angeht, weder Beize noch Wasserlack bringen genug Feuchte ins Holz.
Beize kann zudem gleichmäßig abtrocknen,
Was dem Verziehen entgegen wirkt.
Holz verzieht sich, weil ein Teil schneller trocknet und schrumpft wie ein anderer.
Der Schaft wurde aber schon getrocknet.

Von daher kein Problem.


Im Matsch wälzen wäre eventuell kontraproduktiv wegen
Anhaftender aber nicht haltbarer Schmutzpartikel.
Hier gäbe es aber die Möglichkeit Erden in Wasser zu lösen
Und dann mit feuchten Händen oder Lappen den Schaft abzugrabbeln.


Wobei schmutzige Schäfte zeugen von
versteckten Pfeilen, saubere Schäfte mit
zerranzten Federn zeugen von Treffern. ;) 


Ein Nitrolack sollte immer gehen, Wasserbasierend müsste man testen.


« Letzte Änderung: Februar 11, 2019, 09:40:38 Vormittag von stöckchenschubser »


Offline 66er

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 410
  • Stöcklestreuer
Na zumindest für nen guten Eindruck am Bogenständer beim Pausenstand sollte so ein Look doch taugen.
Wegen Tauchen in Wasserlack - keine Ahnung. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Schäfte sich verziehen/verbiegen, wenn sie zu feucht werden. Deshalb habe ich die Beize dünn mit einem Pinsel aufgetragen. Aber versuchen kann man es ja mal.

Verziehen ist nicht das Problem, sie werden nur wenige Sekunden komplett getaucht und der Lack trocknet extrem schnell.
Bei wässrigen Beizen hatte ich bislang das Problem, dass der Wasserlack nicht abgeschieden wurde ... der Schaft also keinen Lack angenommen hat, weshalb ich zur Zeit ungebeizt lackiere.
Viele Grüße
Andreas


Offline stöckchenschubser

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1330
  • Widerstand ist zwecklos.
Zitat
Bei wässrigen Beizen hatte ich bislang das Problem, dass der Wasserlack nicht abgeschieden wurde ... der Schaft also keinen Lack angenommen hat,


Könntest du das näher erläutern?
Mir fällt grade kein Grund ein, warum ein Schaft mit wasser basierender Beize ,durchgetrocknet natürlich, keinen Lack annimmt.


Offline H.B.

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 754
Wie gesagt, von der Beizerei her bin ich zufrieden. Die Färbung ist ausreichend und für die Versiegelung habe ich noch ein paar Sachen in der Tüte. Mehr dazu, wenn ich Ergebnisse vorweisen kann. Nicht dass mir da die Spekulationen in den Himmel schießen.

Achso, beim in den Matsch legen, könnte der Schütze ja auch gleich mitmachen. Dann wäre die leidige Camo-Diskussion auch erledigt.  8)
« Letzte Änderung: Februar 11, 2019, 11:01:06 Vormittag von H.B. »


Offline Ralf_HH

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 467
  • Bogenschießen lernen und neue Freunde treffen!
Mit Essigessenz wäre ich vorsichtig.

Holzschäfte enthalten Cellulose. Diese wird durch Säuren in wasserlösliche Verbindungen (Zucker) aufgespalten. Ich weiß nicht, ob Essigsäure dafür ausreicht (sie ist eine sogenannte "schwache Säure", d. h. auch konzentrierte Essigsäure enthält nur eine geringe Konzentration an Protonen), aber ich würde es nicht auf einen Versuch ankommen lassen.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
Greenhorn Super Comet (ca. 1988), 38#@26"


Offline 66er

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 410
  • Stöcklestreuer
Zitat
Bei wässrigen Beizen hatte ich bislang das Problem, dass der Wasserlack nicht abgeschieden wurde ... der Schaft also keinen Lack angenommen hat,


Könntest du das näher erläutern?
Mir fällt grade kein Grund ein, warum ein Schaft mit wasser basierender Beize ,durchgetrocknet natürlich, keinen Lack annimmt.

So geschehen bei Clou-Holzbeize wasserlöslich + Clou-Universalschichtlack 9200.
Bei der Beize wird davor gewarnt, dass bei anschließender Verwendung von Wasserlacken sich die Farbpigmente lösen und an die Oberfläche migrieren können und es dann zu Verfärbungen durch die Oberfläche kommen kann.
Viele Grüße
Andreas


Offline H.B.

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 754
Mit Essigessenz wäre ich vorsichtig.

Holzschäfte enthalten Cellulose. Diese wird durch Säuren in wasserlösliche Verbindungen (Zucker) aufgespalten. Ich weiß nicht, ob Essigsäure dafür ausreicht (sie ist eine sogenannte "schwache Säure", d. h. auch konzentrierte Essigsäure enthält nur eine geringe Konzentration an Protonen), aber ich würde es nicht auf einen Versuch ankommen lassen.


Prima, wenn ich dann beim Turnier mal wieder unterzuckere, dann hab ich immer nen schnellen Snack dabei.  :GoodJob:
Im Ernst - ich glaube nicht, dass die von dir genannte Reaktion wesentlich zur Beschädigung eines Pfeilschaftes führen kann. Aber wie gesagt, ich berichte so es etwas zu berichten gibt.   


Offline stöckchenschubser

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1330
  • Widerstand ist zwecklos.
Zitat
So geschehen bei Clou-Holzbeize wasserlöslich + Clou-Universalschichtlack 9200.


Das könnte es sein.
Wasserlöslich und Wasserverdünnbar sind zwei verschiedene Dinge, da kann es zu Problemen kommen.
Also Wohl Nitrolack nehmen.


Offline H.B.

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 754
Shabby war gestern. Nachdem die Reaktion Holz/Acetat wohl abgeschlossen ist, zeigt sich der Schaft in einem richtig coolen und fast schon edel wirkenden Rotbraun.
Als nächstes werde nun verschiedene Versiegelungen damit testen. Bisher bin ich echt begeistert. Das Licht könnte nich besser sein.


Offline Uller

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 2350
  • hunting the X
Sieht doch schick aus !

 :GoodJob:

Und wird auch nicht so schnell "shabby" wie ein heller...... ;)


Offline Ari

  • globaler Moderator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3728
  • Hang me in the Tulsa County Stars
 :yes:
Zeig uns dann bitte auch noch Bild nach der Versiegelung.
Da wird bestimmt die Farbe auch noch etwas kräftiger wirken!
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline H.B.

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 754
Sodele, es gibt Ergebnisse. Ich habe den Schaft nach der Behandlung mit dem "Eisenessig" erst mal mit feiner Stahlwolle abgezogen und anschließend mit Klebeband in verschiedene Zonen aufgeteilt. Bild1 zeigt den Schaft in der Übersicht - ich hoffe, man erkennt überhaupt was. Der Bereich in Bild2 ist nochmals mit Eisenessig  und anschließend mit einem Antikwachs 2x  behandelt. Bild3 ist ein fehlgeschlagener Versuch mit PU-Leim. Bild4 und mein persönlicher Favorit ist die Methode, welche ich bisher verwende. Nach einem Tipp von User "Bowlaw" versiegele ich meine Schäfte mit Clou Aqua Parkettsiegel. Der Abschnitt in Bild5 wurde 2x mit Danish Oil behandelt - ich weiß nicht so recht. Bild6 ist nochmals ein Versuch mit PU-Leim - diesmal hab ich mir etwas mehr Mühe gegeben. Die Oberfläche wird dabei rel rau, so dass ich mal testen muss, ob sich das vielleicht positiv auf das Ziehen der Pfeile auswirken könnte. Ich hoffe auf weniger Haftreibung und somit leichteres Ziehen. Da die Methode auf der ganzen Schaftlänge allerdings nicht ganz einfach ist, könnte ich mir vorstellen, vielleicht nur das vordere Drittel oder Viertel auf diese Weise zu machen und den Rest mit dem Clou-Zeug. Womöglich liege ich aber falsch und die Pfeile gehen schwerer zu ziehen - wird getestet.
Damit werde ich vorerst mal keine weiteren Mittelchen mehr probieren und mich in Mannheim nach passenden Federn, Nocken und Spitzen umschauen. Wenn das finale Pfeilset dann fertig ist, würde ich mich nochmal melden.
« Letzte Änderung: Februar 15, 2019, 08:26:18 Nachmittag von H.B. »