Archers Campfire

Frage an die Physikversteher: Auswirkung Stabi


Offline Sir Robin

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Moin Andi, exakt die gleichen Erfahrungen mache ich zurzeit mit dem 300 g Blankbogengewicht. Angeschraubt habe ich eine deutliche Linkslage. Allerdings auch kleinere Gruppen. Ich nehme heut Abend mal die Sehnendämpfer raus, evtl. gleicht sich das ja aus.


Offline Beschleunigung

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Der Stabi ist lang und träge, daher kann keine schnelle auf oder ab Bewegung stattfinden, bzw ein entsprechender Impuls, egal in welche Richtung wird stark abgemildert.
Bow and Error.


Offline aurelium

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Zitat
Nochmal schematisch dargestellt zu Verdeutlichung X sind die Befiederten, O sind die Rohen, ich schieße mit rechts.
ganz ohne Stabi:
X------0

mit dem leichteren Stabi:
X---0

mit dem schwereren Stabi:
X-0

Ich gehe davon aus, dass auch X das Ziel ist. Ich denke der Stabi sorgt einfach für besseren center shot und weniger seitliche Ablenkung. Das kann auch an den Xcurves liegen, die wegen ihrer stark gekrümmten Form sehr von einem ruhigen Bogen profitieren. Der Stabi hält den ganzen Bogen, also auch die tendenziell instabilien WA tips, "auf Linie".

Mich wundert das überhaupt nicht. Meine Xcurves zeigen mir gnadenlos wenn ich schludrig bin. Mein Trefferbild hängt fast ausschließlich von innerer Ruhe ab. Auf einem leichten Holz MT schieße ich miserabel mit den Xcurces. Auf einem schweren Metall MT mit Stabi dagegen meist gut.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Sabiji

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Sehe das so wie Aurelium. Nicht nur das Lösen, auch der Druckpunkt kann eine minimale seitliche Auslenkung forcieren, welche die zusätzliche Trägheit des Stabis "beruhigt".


Offline aquadrat

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Ich gehe davon aus, dass auch X das Ziel ist. Ich denke der Stabi sorgt einfach für besseren center shot und weniger seitliche Ablenkung. Das kann auch an den Xcurves liegen, die wegen ihrer stark gekrümmten Form sehr von einem ruhigen Bogen profitieren. Der Stabi hält den ganzen Bogen, also auch die tendenziell instabilien WA tips, "auf Linie".

Mich wundert das überhaupt nicht. Meine Xcurves zeigen mir gnadenlos wenn ich schludrig bin. Mein Trefferbild hängt fast ausschließlich von innerer Ruhe ab. Auf einem leichten Holz MT schieße ich miserabel mit den Xcurces. Auf einem schweren Metall MT mit Stabi dagegen meist gut.

Ja, das X ist das Ziel, die Mitte der Scheibe. Der Bogen bzw. die Pfeilauflage ist nicht auf Center gestellt, ich habe konstantere Ergebnisse wenn der Pfeil leicht nach links off center ist. Die XCurves sind die gleichen die ich schon seit über einem Jahr schieße. Für den Test ist alles Konstant bis auf kein Stabi, leichter kurzer Stabi, schwerer langer Stabi. Ein bisschen wundert es mich schon, weil das hieße ja dass man ohne Stabi härtere Pfeile bräuchte als mit. Aber egal, ich will es in erster Linie verstehen, und wenn die Pfeile mit annähernd gleicher Geschwindigkeit durch den Chroni gehen habt ihr recht und wir das Rätsel gelöst. Wenn nicht, wird es wieder interessant  :)

Meine bessere Hälfte schießt seit ein paar Wochen die XCurves auf einem Holz MT, und es ist erschreckend wie gut sie damit klar kommt. Manchmal bin ich fast versucht ihr den Bogen wieder weg zu nehmen...

@Sir Robin: bitte berichte deine Beobachtung! Würde mich interessieren, bei meinen Tests haben die Sehnendämpfer und die Einstellung des Centershots / Seitenlage des Pfeils so ziemlich die größten Auswirkungen auf ein Setup. Damit kann man / ich locker ein bis zwei Spinegruppen ausgleichen.

Danke für die vielen Antworten, das Bogenschießen bleibt auch nach Jahren immer noch spannend  ;D

Gruß, Andi
Heavy Metal Archery
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Offline aurelium

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Meine bessere Hälfte schießt seit ein paar Wochen die XCurves auf einem Holz MT
Welches?
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Offline aquadrat

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Siehe Signatur, WildMountain Latitude in 19'', VX1000 in Short, passt bei ihrem Auszug nahezu perfekt.

Gruß, Andi
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Offline aurelium

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Super. Hab ich mit dem White Feather Lark und Irbis (Long) nicht hinbekommen. Siehe Thread "The Untuneables"
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Offline Ralf_HH

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Noch ein anderer Aspekt: Es ist ja untersucht worden, dass ein halbwegs normaler Bogen bei zunehmendem Pfeilgewicht bis hin zu weit über 1000 gn einen immer besseren Wirkungsgrad hat, d. h. es geht immer mehr von der eingebrachten Energie in den Pfeil und immer weniger verbleibt im Bogen. Wenn man sich die Energieübertragung des Bogens an den Pfeil als eine Durchmischung von elastischem und inelastischem Stoß vorstellt, wäre es plausibel, dass umgekehrt der Wirkungsgrad des Bogens schlechter wird, wenn ich ihn relativ zum Pfeil schwerer mache. Dadurch müsste der Pfeil härter reagieren, er bekommt ja weniger Energie.

Die Puschel wirken sich zumindet bei meinem OR kaum aus, was den dynamischen Spine des Pfeils angeht. Was dramatisch wirkt, ist die Centerlage des Buttons (weniger die Härte seiner Feder). Ich kann mit keiner anderen Tuningmaßnahme den dynamischen Spine meiner Pfeile so stark beeinflussen wie mit der Buttonposition. Wenn ich mich recht erinnere, hat dieser Parameter auch im Rechner von Stu Miller einen massiven Einfluss auf den dynamischen Spine.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

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Offline Sir Robin

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Als Ergebnis konnte ich heute Abend feststellen, dass die Sehnendämpfer keine entscheidende Auswirkung haben. Nachdem ich meinen Schreck über die metallischen Klang überwunden hatte, lagen die Pfeile mit angeschraubtem Gewicht immer noch links.

Als nächstes habe ich durch eine halbe Drehung der NAP Centerrest meinen Pfeil fast auf Center Shot gebracht. Ich war bisher immer davon überzeugt, dass der Pfeil etwas links der Sehne liegen sollte, was ohne das Gewicht auch passte.
Hierdurch lagen die Pfeile am Ende mit Blankbogengewicht jedoch wieder auf der Mittelachse. Hierzu das Bild:


Offline Beschleunigung

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Nach meinem Verständnis müssten Pfeile durch einen Stabi härter erscheinen als ohne, weil der Pfeil ja nicht nur vom Bogen "weg gedrückt" wird, sondern auch umgekehrt. Da der Bogen durch den Stabi aber stabiler also unverrückbarer wird, muss der Pfeil mehr Umweg machen. Da der Pfeil aber der selbe bleibt erscheint er härter.... So meine Theorie. Ich habe aber wohl 100 Faktoren nicht beachtet :D
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Offline nsb

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Hier gibt's einen umfassenden Artikel über die Physikalisch-Technische Aspekte des Bogenschießens,
die Stabilisation des Bogens:
http://www.koblenzer-sg.de/Pages/bogen_artikel_stabilisation.html
Gutgeh'n!
Rudi Weick Cobra
DerBow SIRI
DerBow LOVA


Offline aquadrat

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@Ralf_HH:
Danke für deinen Beitrag, wenigstens einer der eine andere Meinung hat  :) Auch dieser Ansatz klingt  plausibel und wäre eine mögliche Erklärung.

@Sir Robin:
Interessant, was verwendest du als Sehendämpfer? Bei mir kommt relativ schwere Filzwolle zum Einsatz, hat deutlich mehr Gewicht als z.B. die üblichen Fellstreifen. Wenn ich bei meinem Bogen Centershot einstelle ist es fast egal welchen Spine ich verwende, solange ich keine Fehler mache fliegt da von 500 bis 700 alles. Allerdings sind die Gruppen deutlich größer.

@nsb:
Danke für den Link, die Artikel von Christian Nentwig sind hervorragend, über die bin ich früher schon mal gestolpert. Leider bringt er mein mathematisches Verständnis an seine Grenzen. Und ich kann leider auch keine Antwort auf meine Frage aus seinen Berechnungen ableiten, vielleicht kann mir jemand dabei helfen?

@Beschleunigung:
stimmt schon, ohne Stabi erscheint der 600er für den Bogen viel zu weich, mit dem großen schweren Stabi scheint er zu passen.

Danke & Gruß,
Andi
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Offline stöckchenschubser

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Zitat
Nach meinem Verständnis müssten Pfeile durch einen Stabi härter erscheinen als ohne, weil der Pfeil ja nicht nur vom Bogen "weg gedrückt" wird, sondern auch umgekehrt. Da der Bogen durch den Stabi aber stabiler also unverrückbarer wird, muss der Pfeil mehr Umweg machen. Da der Pfeil aber der selbe bleibt erscheint er härter.... So meine Theorie. Ich habe aber wohl 100 Faktoren nicht beachtet :D

Das sollte auch eine Theorie bleiben.
Der Bogenarm/Bogen bleibt immer stehen, der Pfeil drückt ihn nicht weg.
Ergo der Pfeil muss immer gleich um den Bogen, egal ob mit oder ohne Stabi.

Wenn es sichtbare Unterschiede gibt, liegt es in der Regel am Schützen.

Wenn die Sehne gelöst ist, sollte der Stabi keine Rolle mehr spielen.
Er dient in erster Linie der Ruhe beim Zielvorgang und soll ein Verreißen verhindern.


Offline Sir Robin

  • Robin auf der Hut
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@aquadrat: ich habe aus optischen Gründen Nutriafell in der Sehne. Die sind wahrscheinlich leichter als deine Filzwolle, naja zumindest bis zum ersten Regenschauer 😉