Hallo Tobi,
Bin zwar kein Bogenbauer, aber mit Holz hab ich schon einiges gewerkelt. Ich denke nicht, dass Eiche soo ungeeignet ist für den Griff. Ist immerhin sehr hart, dadurch druckstabil (den Zug nimmt bei Deiner Konstruktion ja das Glas auf), und auch eher langfasrig, also schon generell ein sehr festes Holz. Sicher ist Esche zäher, aber der Griff soll sich ja gar nicht erst biegen...
Die Idee mit dem Wiederverwerteten Holz ist sehr reizvoll. Auch in meinem Griffstück steckt so etwas, die Eiche einer Armlehne eines Sessels, den meine Eltern vorüber zwanzig Jahren ausgemustert haben.
Bei so alten Hölzern kann aber schon mal was spröde sein, am besten Du schneidest mal eine Leiste her, die dem kleinsten Querschnitt nahekommt (Daumenbereich) und belastest den mal mit der gewüschten Pfundlast plus etwas Aufschlag.
Bei 50# ergibt sich ein Biegemoment von ca. 250N * 0,75m (halbe Bogenlänge im Vollauszug) = 190Nm. Du solltest also an eine einseitig eingespannte Testleiste mit 50cm freier Länge etwa 40 kg hängen können, besser mehr.
Wenn es das ohne nennenswerte Verformung abkann (und natürlich auch unbeschadet bleibt), dann würde ich in meinem blauäugigem Leichtsinn davon ausgehen, dass es mit der geplanten Glasverstärkung auf alle Fälle hält ;-)
Bei meinem Mittelstück ist auf die Eichenmittellage beidseitig Nusbaum drauf und außen die zähe Esche, vor allem vorne um den Zug abzufangen. Ich habe also auch bewusst das sprödeste Holz mit zäherem "verstärkt". Bisher hält das locker bei meinem 36 Pfünder.
VG Ralf