Hallo Absinth,
ohjeohje, ich versuche dann mal tatsächlich den Artikel zu kommentieren, in erster Linie stehen da unbegründete Behauptungen drin die sich quer durchs Internet ziehen und wohl immer mal wieder wiederholt werden. Davon werden sie nicht wahrer...
Und ja, ich widerspreche dem Artikel.
Warum soll der Schwerpunkt vorne liegen? Es würde zu weit führen, hier allzu detailliert auf alle physikalischen Gegebenheiten einzugehen und so ist zunächst nur festzuhalten:...
Sehr geile Einleitung, da steht "das Problem ist zu komplex, ich kann es auch nicht erklären und ihr versteht es eh nicht".
Der folgende Satz wird noch besser:
Ein Pfeil mit einem weiter vorne liegenden Schwerpunkt fliegt präziser, dafür kürzer, der gleiche Pfeil mit einem weiter hinten liegenden Schwerpunkt fliegt weiter, dafür aber unpräziser.
Das ist erst mal nur eine Behauptung, ich finde in dem ganzen Artikel keine Begründung warum das so sein sollte.
Eine leichte „Nase“ hält den Pfeil gerader in der Luft, der sich somit auf einer flacheren Flugkurve bewegt. Eine schwere Nase zieht ihn vorne mehr nach unten, aber in einer gerader ausgerichteten Bahn
Auch hier: keine Begründung. Dazu müsste der Schaft einen gewissen Auftrieb haben. Warum sollte der sich durch das Gewicht der Spitze ändern? Eine Spitze kann einen Pfeil niemals ziehen! Es wird einmalig eine Kraft hinten in den Pfeil eingeleitet, dadurch wird er beschleunigt und hat in dem Moment seine maximale kinetische Energie. Im weiteren Flug wird die immer weniger bis der Pfeil herunterfällt, da zieht nix!
Dann kommt ein bisschen BlaBla das nicht komplett falsch ist aber nichts mit dem Thema zu tun hat. Völlig wirr ist dann dieser Absatz:
Die auf den Pfeil wirkenden Luftkräfte konzentrieren sich auf den Druckpunkt und erzeugen ein Drehmoment, das den Pfeil in Flugrichtung zurückstellt, vorausgesetzt, der Schwerpunkt des Pfeils liegt vor diesem Druck -punkt. Je weiter der Schwerpunkt vor dem Druckpunkt liegt, umso größer ist diese
Was soll denn dieser ominöse Druckpunkt sein? Und was sind Luftkräfte? Meine Meinung: wir haben einen Pfeil, der den Bogen verlassen hat, die Schwerkraft zieht ihn zurück zur Erde, vereinfacht greift die Schwerkraft im Schwerpunkt. Dann haben wir Federn an denen (mehr) Reibung mit der Umgebungsluft auftritt (als am Rest des Pfeils). Die dabei entstehenden Kräfte bringen die Nocke immer wieder hinter die Spitze, vereinfacht, je schräger der Pfeil steht desto mehr Reibung desto größer die Kräfte. Diese Kraft wird am Ende des Schafts eingeleitet und erzeugt ein Drehmoment um den Schwerpunkt, dem Entgegen wirkt das Gewicht der Spitze. Jetzt sind die Mathematiker gefragt, was wirkt sich stärker aus? Verlängerung des Hebels oder kleineres Gegengewicht, Hebelgesetz und so. Oder hebt sich das vielleicht sogar komplett auf? Und selbst wenn nicht, welche Auswirkung sollte das denn auf die Energie (und damit Reichweite, Geschwindigkeit...) des Pfeils haben? Wenn ich den Pfeil nur so krum aus dem Bogen bekomme dass er eiert wie wild habe ich eigentlich ein ganz anderes Problem, und ob der Pfeil 3° steiler oder flacher im Ziel steckt ist (für unsere Art des Schießens) irrelevant.
Falls du noch eine Frage zu einer konkreten Stelle in dem Artikel hast, bitte immer her damit ansonsten erspare ich mir den Rest...
Danke & Gruß,
Andi
Nachtrag: hier gibt es eine weitere theoretische Erklärung warum der FOC bei uns keine Rolle spielt:
https://cnentwig.home.ktk.de/11_05_17_FOC.htmlVon dem herablassenden Schreibstil des Autors distanziere ich mich in aller Deutlichkeit!
Der experimentelle Beweis bleibt jedem selbst überlassen.