Archers Campfire

Konzentration aufs Bogenschiessen


Offline Waldgeist

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Moin zusammen,
um Bettina gerecht zu werden: Ich meine es gibt da zwei Problemkreise, die auch unterschiedlich anzugehen sind.
Der eine betrifft die Ablenkung durch häusliche/berufliche o.dergl. Ereignisse, der andere betrifft das Geschehen beim Bogenschießen daselbst. Ich selber habe den Sport als Medium der Entspannung bewusst heran gezogen, um mich von den Ablenkungen, die ich sozusagen mit mir herum geschleppt habe, völlig zu lösen. Anmerkung dazu: Früher habe ich mich des Autogenen Trainings bedient, weil ich sehr damit zu kämpfen hatte, nicht Abschalten zu können.
Während des Bogenschießens bedine ich mich der bereits von anderen beschriebenen Hilfen und Methoden mentaler Techniken sowie des gezielten Atmenrhythmusses.
Ich wünsche Dir, Bettina, dass es auch Dir gelingt dem Bogenschießen den Stellenwert in Deinem Tageslauf zu geben, der Dir die Kraft gibt, die anderen Dich belastenden Dinge zu managen.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline roscho

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 :agree:
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline dediak

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Hi Bettina,

das "Mein Trainer hat mir mentales Training empfohlen“ wirkt – auf mich bezogen – irgendwie etwas seltsam. Seltsam deswegen, weil es für mich gerade das Bogenschiessen ist, was mich runterbringt. Es ist genau DAS, was mir die Entspannung, das Abschalten ermöglicht. Keine Ahnung, ob es an meiner Einstellung liegt. Ich geh mit dem Wissen zum Bogenschiessen: gleich hab ich Ruh, gleich bin ich raus aus allem, gleich bin ich im Grünen, gleich hab ich eine gute Zeit. Irgendwie funktioniert das für mich. Spätestens nach dem zweiten Ziel ist die Rübe frei. Und ich trainiere auch nicht – ich geh einfach nur Schiessen.
Vielleicht ist es dieses Unbedarfte, die fast naive Weise damit umzugehen, warum es bei mir klappt. Ist jetzt natürlich nicht verallgemeinerbar…

Dirk
AlpsBow Shadow Spezial 39# @ 29"


Offline Grizzly

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Kommt auf deine Motivation an.

Bogenschiessen zum Abschalten - Wozu mentales Training ?

Bogenschiessen um zu Gewinnen - Da brauchst du u.U. Hilfe zum Runterkommen im Wettkampfstress
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Offline epona

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Für mich ist das Bogenschießen draußen auf dem Parcours die beste Entspannung. Aber mir geht es auch manchmal so, dass ich dabei den Kopf nicht richtig frei bekomme und mir tausend Dinge einfallen, die mich ablenken.

Ich versuche dann, diese Gedanken einfach loszulassen und denke mir: das ist jetzt nicht wichtig, damit beschäftige ich mich später. Ich stelle mir dann vor, dass diese Probleme mit dem Pfeil zusammen wegfliegen. Klappt nicht immer, aber immer öfter  :)
 
"Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden."
Blaise Pascal


Offline Tabula

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Das Loslassen von Problemen oder Dingen, die einen beschäftigen ist schwierig.
Manche können das „Schubladen-Denken“ besser als andere. Meist gelingt es, meiner Erfahrung nach, Männern besser als Frauen. Da kann man/ Frau aber an sich arbeiten.
Beispiel: du must was für die Ausbildung/ Schule/ Weiterbildung und eine anstehende Prüfung lernen. Hattest heute aber einen anstrengenden Mega schlechten Tag. Wenn du dich dann abends an die Bücher setzt, nachdem du alles vorher aufgeräumt hast, was nicht aufgräumt werden will, um das leidige Thema noch lernen müssen noch weiter heraus zu schieben, wird das alles nix. Loslassen ist die Devise. Entspannen und das mit gutem Gewissen und nicht dauernd mit dem Gedanken im Hinterkopf: ich muss noch lernen.
Es gibt Dinge, die beschäftigen einen massiv. Nach einem Todesfall in der Familie war es mir wochenlang unmöglich irgendwas zu treffen.
Aber: ich kann nicht jedes Problem lösen, nicht jedes Problem ist wirklich meins, manches ist überhaupt nicht in meiner Zuständigkeit oder in meiner Verantwortung. Für manche Probleme gibt es auch keine Lösung, manche Dinge kann man nicht ändern. Sondern man muss lernen, sie zu akzeptieren und lernen mit Dingen umzugehen, die man nicht ändern kann.
Schublade auf - Problem rein - Schublade zu. Jetzt bin ich schießen und ich will Natur und das draußen sein genießen. Ohne schlechtes Gewissen, weil ich müsste noch.... jetzt muss ich grad gar nichts. Außer mich über jeden Treffer freuen, ohne Druck zu gewinnen oder super gut schießen zu müssen.
Bodnick Bows Kiowa 52“ 35#
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Offline bertholdbrecht

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Hallo Bettina,

ob meine Gedanken bei mir oder bei anderen Problemen hängen sehe ich spätestens wenn der Pfeil daneben geht.
Was bei mentalem Training hilft: Atemtechnik (Unruhe wegatmen), nicht auch noch durch Fehlschüsse beim Bogenschießen zusätzlich unter Druck setzen, positive Konditionierung (beim Schießen an den schönsten bisherigen Schuss denken).

Wünsche viele positive Gedanken und wenn Du nicht triffst ist das lediglich ein Zeichen dafür, dass Du noch nicht am Pflock angekommen bist mit Deinen Gedanken ;-)

Gruß
Berthold Brecht


Offline aurelium

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Die Auseinandersetzung mit dem "inneren Störfeuer" (danke Buersti) ist so ziemlich DER Grund, warum ich überhaupt beim Bogenschießen hängen geblieben bin. Jeder Sport hat eine mentale Ebene, aber beim Bogenschießen ist sie praktische Voraussetzung, ohne die es nicht mehr funktioniert. Eine super Therapie für Kontroll-Freaks.

In diesem "Sport" kann man mit Anstrengung und Kraft allein nichts erreichen, nur durch Vertrauen und Loslassen (im wörtlichen Sinne). Vertrauen darauf, dass der Körper selbst entscheidet, wann der Pfeil sich löst. Vertrauen darauf, dass der Moment vor dem Lösen bereits Vergangenheit ist und der Pfeil tatsächlich schon längst im Ziel steckt. Die richtig guten Schüsse sind bei mir wie ein kurzer Blackout, in dem die Zeit stillsteht.

Das funktioniert natürlich nur, wenn das innere Störfeuer vollständig weg ist (ein paradiesischer Zustand). Ich habe auch kein Patentrezept, wie man das am besten runterfährt. Langsame Rituale und frische Luft sind auf jeden Fall hilfreich. Das Verbeugen nach einem Fehlschuss - Demut und Hochachtung - finde ich absolut nachahmenswert.

Aber umgekehrt ist es ganz einfach: Falls man plötzlich total schlecht schießt obwohl man gut drauf ist und niemand am Bogen was verstellt hat, dann IST das Störfeuer dran schuld. Eigentlich ein super Indikator, um sich eine Pause zu verordnen.

Und manchmal ist das Störfeuer der Kollege neben einem, der nicht mit dem Reden aufhören kann ;-)
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Ari

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Es gibt Dinge, die beschäftigen einen massiv. Nach einem Todesfall in der Familie war es mir wochenlang unmöglich irgendwas zu treffen.
Aber: ich kann nicht jedes Problem lösen, nicht jedes Problem ist wirklich meins, manches ist überhaupt nicht in meiner Zuständigkeit oder in meiner Verantwortung. Für manche Probleme gibt es auch keine Lösung, manche Dinge kann man nicht ändern. Sondern man muss lernen, sie zu akzeptieren und lernen mit Dingen umzugehen, die man nicht ändern kann.
Schublade auf - Problem rein - Schublade zu. Jetzt bin ich schießen und ich will Natur und das draußen sein genießen. Ohne schlechtes Gewissen, weil ich müsste noch.... jetzt muss ich grad gar nichts. Außer mich über jeden Treffer freuen, ohne Druck zu gewinnen oder super gut schießen zu müssen.

Und genau ab da beginnt der Bogen seine eigene Magie zu entwickeln!
(zumindest bei mir)

 :agree:
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!