Ich bin der Meinung, es ist nicht nur eine emotionale Frage oder wie es hier schon so schön ausgedrückt wurde - Kopfkino -, nein es gibt auch handfeste Gründe für die Länge (die wurden ja auch schon genannt). Ich würde mal sagen, es gibt so etwas wie eine optimale Bogenlänge, von der aber wiederum individuell abgewichen werden kann und ja auch wird. Ich kann mehr oder minder nur für Holzbogen und Langbogen sprechen. Beim Holzbogen überfordere ich das Holz, wenn ich einen zu kurzen Bogen schieße und auch beim modernen Langbogen sind Grenzen gesetzt, wie kurz das Ding sein darf.
Ein Beispiel:
Ich hatte dankenswerterweise zeitweise von Henry einen Langbogen (Raven mit 64“). Ich bin rund 1,92 groß (meine Frau würde lang sagen) und habe rund 31,5“ Auszug. Der Bogen verkraftet das schon und auch hinsichtlich Stacking hatte ich keine Probleme. Aber die Sehne klemmte mir schon die Finger, was ich beim Schießen/Lösen nicht so toll fand. Henry wollte mir auch keinen 64 oder 66 Zoll Bogen verkaufen. Jetzt habe ich einen in 70 Zoll und komme damit super klar. Und ganz ehrlich, bei 3D ist es egal, ob ich mit 64 Zoll oder mit 70 Zoll an die Äste komme. Wir reden hier ungefähr über 7 cm, die mein neuer Bogen damit oben länger ist als der geliehene Raven.
Insofern sind die individuellen Abweichungen, die möglich sind dann tatsächlich Geschmacksache. Aber auch die ist wichtig. Nicht lachen: ich schieße mit dunklen Bögen besser als mit Bögen aus hellem Holz. Mein Fazit: An der Optimallänge orientieren und individuelle Abweichungen nach Geschmack. Man schießt einfach besser, mit einem Bogen, der einem gefällt.