Nur mal kurz ein paar Erfahrungen, von denen man denkt „das gips doch gar nicht...“
Mir sind für einen Bogen so langsam die Pfeile ausgegangen, ich hatte aber noch ein ganzes Bündel alter Pfeile, die sehr ähnlich waren und so habe ich einstweilen diese genommen und im Wechsel geschosen. Dabei fiel mir auf, dass sie sogar besser fliegen und ich wollte wissen warum.
Pfeil 1: Spine 800, 28“, X2 Blazer Vanes, kurze Wraps, Pins und Pinnocken, 70 gn Spitze
Pfeil 2: Spine 800, 29 1/4“, Arizona EP Vanes, 12/1 Stecknocken, keine Wraps, 70gn Spitze
Mit Pfeil 1 schieße ich schon ewig und hatte sie damals auch penibel gerohschaftet, es gab sogar noch zwei Rohschäfte.
Gefühlt flog die Nr.2 gerader, Pfeil 1 kam mir zu steif vor und traf tendenziell auch eher links. Also Rohschäfte geschossen und Überraschung: einen Ticken zu weich! Die Schäfte landeten auf 25m etwa 20cm rechts der Gruppe mit den Befiederten.
Zu Hause habe ich dann mal alles durchgewogen. Die Blazer und Arizona Fletchen wiegen dasselbe. Aber der Wrap bringt gut 5 Grain auf die Waage und bei Pin+Nocke und Stecknocke beträgt der Unterschied 8 Grain, macht zusammen 13 gn mehr am Heck.
Offensichtlich reicht das aus, um einen leicht zu weichen Schaft zu steif werden zu lassen, das hätte ich nicht gedacht. Bei insgesamt schwereren Pfeilen macht das natürlich nicht so viel aus wie bei den dünnen Spaghettis. Die paar Grains hinten machen jedenfalls mehr aus als die 1,25 Zoll mehr Länge.
Und: Pfeil 2 dürfte (weil deutlich länger) eigentlich dynamisch viel zu weich sein, fliegt aber signifikant besser als ein halbwegs passender Pfeil. Diese Erfahrung haben ja andere auch schon gemacht, ich nicht. Ich bin immer mit zu steifen Schäften besser klargekommen als mit zu weichen. Von den längeren habe ich leider keine Rohschäfte mehr zum Verifizieren aber ich treffe ohnehin lieber mit einem nicht passenden Pfeil als dass ich mit einem optimal abgestimmtem danebenschieße.
Die Ersatzpfeile werde ich jedenfalls nach den weichen Pfeil 2 bauen auch wenn das eigentlich „falsch“ ist.