Archers Campfire

Wer schießt rein intuitiv, wer anders?

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Ulrich

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Ich kann mir wirklich nicht erklären warum gerade im deutschsprachigen Raum das so unterschiedlich gesehen wird - it‘s Archery !



Vorneweg: Bin auch Kugelschütze und habe sehr wohl Verständnis fürs Präzisionsschießen.

Nach meinen Beobachtungen wird die 'Fehde' bei den Bognern von den Visier- und Systemschützen geschürt. Siehe z.B. weiter oben die Bemerkung "Und mit Instinktiven habe ich Mitgefühl." Im Verein habe ich bei der Interessenten-Beratung durch einen Olympic-Schützen schon gehört: "Du kannst mit Visier schießen oder nur so zum Spaß ohne treffen zu wollen, wie der XY hier."
Könnte eine Liste mit solchen Sprüchen erstellen.

Und halte hin und wieder dagegen und schmunzle gelegentlich wenn sich eine Schraube verstellt hat oder das neue Pfeilset gekommen ist oder 'der Wind weht' ... und die Pfeile dann meterweit danebengehen  ;D

Zu Landbubens Ehrenrettung: Er hat sich da über einen Schreibfehler mokiert. Das sieht man, wenn man genauer hinguckt... na ja... vielleicht nicht nur...

Was sich liebt, das neckt sich.

Nur keine Komplexe deswegen. :trink:


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Ich trainiere das intuitive Schießen, wie es Tom Eibel in seinem Buch "Straight on the line" beschreibt.

...und der gute Tom heißt Eibl... in der Oberpfalz verschluckt man nämlich gern mal die "e"...und auch andere Buchstaben ....wie Bow... wow... dow... sow :Achtung:
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline Landbub

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Nach meinen Beobachtungen wird die 'Fehde' bei den Bognern von den Visier- und Systemschützen geschürt. Siehe z.B. weiter oben die Bemerkung "Und mit Instinktiven habe ich Mitgefühl." Im Verein habe ich bei der Interessenten-Beratung durch einen Olympic-Schützen schon gehört: "Du kannst mit Visier schießen oder nur so zum Spaß ohne treffen zu wollen, wie der XY hier."
Könnte eine Liste mit solchen Sprüchen erstellen.

Und halte hin und wieder dagegen und schmunzle gelegentlich wenn sich eine Schraube verstellt hat oder das neue Pfeilset gekommen ist oder 'der Wind weht' ... und die Pfeile dann meterweit danebengehen  ;D

Also wenn Deine Präzision beim Schiessen der Deiner Argumente hier im Thread entspricht, dann bist Du ja nur noch am Pfeile suchen. Insofern kannst Du das von Dir ursprünglich falsch verstandene "Mitleid" dann durchaus auf Dich als Instinktivschütze beziehen.

Also
Olympic-Schützen != Systemschützen. Es ist eine Teilmenge. Viele Blank- oder generell: visierlose Systemschützen, v.a. die auch jagen, sind sehr wohl in der Lage, Tiere wie Vögel rein aus Erfahrung, ohne über ein POA nachzudenken, zu treffen. Die gilt genauso für bewegte Ziele auf dem Parcours. Man greift die Entfernung, also die Vertikale an der Sehne ab und trifft das Ziel dann in der Horizontalen instinktiv. Und sie sind in der Lage, mit dem Blankbogen 8.xer Schnitte auf eine 80er Scheibe auf 40m zu schiessen. Das geht ganz wunderbar gemeinsam, da schließt sich rein GAR NIX gegenseitig aus.

nehmen wir mal die gefühlte olympische Elite der Bogenschützen aus, wo Verachtung anderer Bogenklassen teilweise Teil der Ausbildung ist, so sind es die systemlosen Lang- und Holzrecurvebogenschützen, die sich oft als die einzig wahren Bogenschützen im eigentlichen Sinn verstehen. Dein Post muss man nicht mal zwischen den Zeilen lesen, um genau das bestätigt zu bekommen.
Meine "Liste" an Bullshit Bingo tauglichen Bemerkungen seitens der Oly-Schützen ist nicht länger oder kürzer als die von mit von Instinktiv-Schützen, welche die Bogenschiess-weisheit mit der Schöpfkelle fressen oder aus dem Met-Horn am Gürtel saufen.
"kannst ned zu fuss gehen, oder warum kommst mit dem Fahrrad"?
"schraubst du noch oder schiesst du schon"?
"mit so einem Ding (Compound) trifft doch jeder - wann lernst denn mal RICHTIG Bogenschiessen"?
das alles kann durchaus humorig gemeint sein und man sollte da nicht zuviel hinein interpretieren. Dann gibts leider auch Situationen, wo man als Visierschütze jemanden bittet, mit dem mitgebrachten kleinen Regenschirm die Sonne vom Scope abzuhalten (man kann sonst nicht schiessen, da man nix sieht). Sowas ist selbstverständlich auch unter Konkurrenten (!), selbst wenn es um höheres Preisgeld geht, aber auf einem DFBV Freizeit-Turnier sagt doch da glatt einer einer mit Langbogen "Nah, da schau mal wiest mit deinem modernen Geraffel alleine zurecht kommst". Lässt tief blicken!

oder, viel interessanter, vielleicht weil nicht so offensichtlich in der Instinctive Bow Klasse (man darf da nicht abgreifen und das Mittelteil muss aus Holz sein). Nach ein paar ruhigen Stationen auf dem Parcours mit einem dicken Delta in den Punkteständen kommt dann (ich stehe gerade im Anker...) ein vollkommen entrüstetes "AHA! DU ZIELST! I häbsch genau gesäha! Däsch därf ma ned, däsch sog I da Ausrichta! Unschbortlich is däsch!" Keine Ahnung von nix, aber ansagen, wie es geht. Als ein anderer Langbogenschütze dann sagte "hab dich ned so, freili derf ma zielen, ich ziele auch über die Pfeilspitze". ist ersterer dann vom Glauben abgefallen und hat noch weniger getroffen als vorher.

Diese Anekdoten nur als Gegengewicht zu deinem Post. Mir liegt es fern, irgendeinen Stil zu diffamieren, da es immer ein Schuss ins Knie wäre, weil ich nun mal alle Klassen und Stile schiesse.

Zum Thema "Schraube ab und mehrere Meter daneben". Klar ist das so, Du kennst das vom Gewehr. Wenn man sein System dann eingestellt hat, dann geht man mal auf einen Feldparcours und freut sich über einen 16er Schnitt.

Feldbogen ist im Übrigen jene Disziplin, wo instinktivschützen auch olympisch werden: Dabei sein ist alles!
 




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Online Cayuga

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Offline roscho

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@Landbub: danke für Deinen Post !
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

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Offline Waldemar

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Ist das schon immer so gewesen in der bogenszene?
Bin jetzt 1 Jahr am schießen, diese 2 Lager Geschichte bemerkte ich aber schon nach 3 Monaten, tradis vs modern
Ein Mann  der mit seinem eigenen Bogen nicht schießen kann ist kein Bogenschütze, sondern einfach ein Bogen Besitzer.


Ulrich

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Ist das schon immer so gewesen in der bogenszene?
Bin jetzt 1 Jahr am schießen, diese 2 Lager Geschichte bemerkte ich aber schon nach 3 Monaten, tradis vs modern

Bogenschiessen ist halt nicht nur Sport, sondern auch Lifestyle. Das trägt zur Bandenbildung bei. Und A.......... gibt`s überall, unter Bogenschützen immerhin eher weniger als anderswo.

Alles halb so schlimm, so lange man sich gemeinsam über die manchenorts grassierende esoterische Verbrämung des Bogenschiessen lustig machen kann :Achtung:


Offline Landbub

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Ist das schon immer so gewesen in der bogenszene?
Bin jetzt 1 Jahr am schießen, diese 2 Lager Geschichte bemerkte ich aber schon nach 3 Monaten, tradis vs modern

Nein, war nicht.
Das liegt daran, das früher, sagen wir mal so vor gut 5 Jaren, vieleicht etwas länger, aber nicht mehr als 10, das 3D schiessen noch ganz anders war. Es war wie es in den USA war, eben komplett auf Jagd abgestimmt. Nicht nur die Entfernungen und das Schiessen aus der Deckung (also eher "tricky"), sondern auch das Drumrum. Da gehörte das Zelten und das Lagerfeuer vor dem Turnier dazu, man hat über Kanufahrten auf dem Klondyke gesprochen und über die Bären, die man mit der Hand erwürgt hat. Die Bögen waren Langbögen oder die typschen Holz-recurves, ein oder dreiteilig. Die Pfeile daumendick,  tein Treffer war gut, wenn der Einschlag gestimmt hat. Also auch der gespaltene Ast sorgte für Anerkennung. Man war jagdlichg ausgetattet. Also Kleidung und Equipment.

So und was ist heute? heute ist daraus ein Sport geworden. Man vermeidet die Nähe zur Jagd, distanziert sich sogar davon. Viele Sportler in seltamen farbig/bunten Klamotten machen mit, denen das Lagerfeuer und die erwürgten Bären ziemlich egal sind. Die nicht durch Astgabeln schiessen wollen, sondern Punkte sammeln und das mit Stricknadeln, die nie und nimmer ein Vieh töten würden. Die haben gemerkt, dass FITA / ILF Bögen besser funktionieren dank der modernen Materialien und Tarnfarben ja eh verboten sind, drum machts auch nix, wenn da fett UUKHA in knallgelb draufsteht.
Mit diesem Trend kommen viele der alten Garde nicht zurecht und fangen wie ein in die Enge getriebener Fuchs an zu beissen.

Dass natürlich die Leute mit ihren modernen Bögen da nicht die klappe halten können, lässt das ganze dann eskalieren.

Wie sinnlos das ganze ist, sieht man, wenn man mal in den USA gelebt hat. Da werden Leute mit "Traditional Bows" eher anerkennend gegrüßt, weil man damit mit Übung ja auch ganz gut treffen kann. Und Jagen gehen dann eh alle mit dem Compound.
« Letzte Änderung: September 04, 2020, 04:23:20 Nachmittag von Landbub »
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Offline Archer

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Ich, für mein Teil, bezeichne mich als "modernen traditionellen" Bogenschützen. Ja, ich bin so jemand der mit Uukha Wurfarmen ( nur nicht mit knallgelber Schrift ;)) und ILF Bogen auf den Parcours geht. Aufgrund meiner Kreuzdominanz schieße ich rein intuitiv, also traditionell wenn man das so sagen kann.
Ich habe zum Glück positive Erfahrungen gemacht. So war es ein Parcoursbetreiber der mich fragte, ob er meinen Satori mit den Uukha WA einmal schießen dürfte und voller Begeisterung für die Performance war und mich mit seinem 25 Jahre alten Fred Bear Jagdbogen schiessen ließ, der auch bei mir ein Glänzen in der Augen erzeugte.
Ich glaube es ist oft so, sobald der sportliche Wettkampf im Vordergrund steht und nicht mehr die reine Sache an sich ( einfach Bogenschießen, ne gute Zeit haben) geht zwar nicht bei allen, aber doch bei einigen Menschen die Toleranz und der Gedanke an das " Gemeinsame"verloren.
Das kann man in anderen Bereichen des Lebens auch beobachten.
Ich, als ehemaliger Compoundschütze der nur auf Scheiben geschossen hat, kenne beide Welten und kann damit gut leben. Ich finde Compoundbögen noch immer geil, habe für mich aber entschieden einen Schritt näher zum "Traditionellen" zu machen. Und wer weiß, vielleicht hol ich mir nächstes Jahr nen Langbogen.....
« Letzte Änderung: September 04, 2020, 05:29:04 Nachmittag von Archer »
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Offline roscho

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Abgesehen davon das auch in den. USA nicht alle mit Compound jagen gehen (auch da gibts Tradis, und nicht wenige) hast du mit deiner Analyse nicht unrecht, Landbub.

Das Bogenschiessen ist in den letzten Jahren wirklich explodiert, und bei uns in DACH (da die Jagd eben keine Rolle spielt) weg von dem ursprünglichen Jagdbogenschiessen zum modernen 3D Sport „mutiert“.

Ich persönlich hab damit keine Probleme (bleib aber beim Jagdbogen) - aber manche damit natürlich schon.

Andersrum ist es aber ähnlich: die klassischen FITA/WA Vereine haben olympisch Probleme Mitglieder zu finden weil plötzlich jeder 3D schießen will - auch hier kommt Neid auf .

Erschwerend kommt dazu das es für Traditionelles Schießen bei uns eben keine klare Trainerausbildung und kein Konzept gibt ( mag in Ö anders sein - in D ist es so.
Bei uns herrscht eher die Polarisierung.

Interessanterweise ist es in Dänemark anders (dort ist auch die Jagd erlaubt) - dort ist die Akzeptanz eine andere.

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Waldemar

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Also merkt ihr in euren Vereinen an den Mitglied zahlen schon das es mehr ist/wird wie sagen wir mal vor 5-10+ Jahren?
Ein Mann  der mit seinem eigenen Bogen nicht schießen kann ist kein Bogenschütze, sondern einfach ein Bogen Besitzer.


Daniel124

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Ist das schon immer so gewesen in der bogenszene?
Bin jetzt 1 Jahr am schießen, diese 2 Lager Geschichte bemerkte ich aber schon nach 3 Monaten, tradis vs modern

Nein, war nicht.


Doch.
Vor 20 Jahren war ich der erste offenkundige 3D-ler im Verein. Als ich mal ins offizielle Training ging um mich vorzustellen, ging's nach den ersten Schüssen los: Was machst du denn da? Wieso schießt du Telefonmasten? 60 Pfund, kommst du zum Bodybuilding? Ah, ein Robin Hood. Usw.
Als man gemerkt hat dass ich auf 40 Meter nicht so arg viel größere Gruppen schieße als mancher Visierschütze, wurde ich gefragt wie ich ziele. Die Antwort 'gar nicht' war inakzeptabel, die meisten hielten mich wohl für einen Aufschneider oder gar Lügner.

Es gab Ausnahmen. Und mit der Zeit hat sich das gegeben, einige haben sich geöffnet, andere sind ausgeschieden. Heute gibt es mehr aktive Schützen die 'einfach' und intuitiv schießen, und einige die beides machen.
Es gibt ein Feldschützentraining, hier haben Kreuz- und Quer-Schützen Vorrang, und manchmal werden vereinseigene 3D-Tiere aufgestellt.

Einige wenige der alten Garde schauen einen trad. Schützen aber immer noch nicht mit dem A.... an. Es wird sich biologisch lösen.


Offline kungsörn

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Bin ja auch ein Traddi mit einer überwiegend instinktiven Zieltechnik (Splitvision, wenn man so will).
Trotzdem kann ich Landbub voll zustimmen. Blöde Kommentare hab ich noch nie bekommen. Eher Staunen, was "damit" doch alles so möglich ist.
Je nach Region, sind es oft die CP- ler, die schräg angeguckt werden. Zu Unrecht, wie ich finde.
Schließlich sind die meisten Bogenjäger in der Welt so unterwegs und so mancher langbogenerfahrene Umsteiger würde sich wundern, wie leicht es ist, mit einem CP so richtig daneben zu semmeln.

Was mich nun stört, sind auch nicht die Schützen, die mit einem Ziel- oder Visiersystem und Scheibenbögen schießen.
Vielmehr ärgere ich mich darüber, dass immer mehr 3D-Parcours gnadenlos auf „sportlich und System“ ausgelegt sind.
Der Waldparcours in Abenberg ist ein schönes Beispiel dafür (Was nicht heißen soll, dass ich ihn beim nächsten Brombachsee-Urlaub meiden werde ;)).
Dazu kommt, dass es bei vielen kleinen Turnieren keine echte TRB- bzw. Jagdbogenklasse gibt (Warum eigentlich ?).
Schade, denn die alten Traddis sterben ja nicht so schnell aus, wie manche meinen. Sie bleiben halt nur den Turnieren fern.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Daniel124

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... immer mehr 3D-Parcours gnadenlos auf „sportlich und System“ ausgelegt sind.
Der Waldparcours in Abenberg ist ein schönes Beispiel dafür ...

 :agree: Ja, leider wurde hier ein abwechslungsreich und phantasievoll gesteckter 3D-Parcours zur Schießbahn ...


Offline tarwin

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So, das interessiert mich und deshalb auch ein völlig politisch inkorrekter Post. Als relativer Neuling mache ich mir überhaupt nichts aus Lagerbildung und einzelnen in der Tradition verhafteten Gruppen, weil ich es auch nicht checke und sowieso gerne anecke. Ich weigere mich, einem Verein beizutreten und außerdem mag ich ohnehin keine Ansammlungen von mehr als zwei Menschen und ja, ich ziehe grellgelbe T-Shirts auf dem Parcours an, damit mich kein wildgewordener fränkischer Ureinwohner umballert, weil er wieder mal seine Brille im anderen Tarnoverall vergessen hat....  8)

Aber meine Beobachtung vom letzten Wochenende wollte ich zum besten geben: Da steht man am Parkplatz und es kommt ein SUV vorgefahren, der jeden Leopard II vor Neid erblassen lassen würde. Es steigen aus, Graf Robin Hood in Kompletttarn und seine Trophy-Frau in Blond. Beide haben sich offensichtlich bei Frankonia Jagd eingekleidet. Nachdem der Jagdhund an die Leine genommen wurde, geht es auf dem Parcours zum Pfeileverstecken. Technik und Finesse sind eher so vom Typus „Style over Skill“ und man wundert sich - nachdem man auf jeder Station Ewigkeiten wartet, bis alle Pfeile eingesammelt sind -, was die eigentlich hier machen. Sir Robin macht schließlich die Becker-Faust und ruft „Chacka“ als er mal trifft. Mit einem Compound, für den ich eine Betriebsanleitung benötigen würde. Ach ja, man schießt auch nicht drei Pfeile, sondern „alle“ und egal, wenn das Tierchen dann aussieht wie ein Igel - Hauptsache man hatte fun, fun, fun.

Und das war ja nur die Spitze des Eisbergs und ich kann dann schon verstehen, wenn die alten Hasen einen leisen Groll hegen - auch wenn ich sicherlich eher einer bin, der die ganzen Tarnscheck-Rambos nur belächeln kann. Erwürgte Bären...? Nicht mal im Traum.... Lagerfeuer nur mit Autan....

Ach, ja... und mit Begrifflichkeiten habe ich auch Probleme: „Instinktiv“ schießt keiner von uns, denn Instinkte sind angeborene Reflexe, die unterbewusst verankert sind und zumeist auf einen „Trieb“ zurückgehen. Und ich würde mal unterstellen, dass keiner triebhaft zum Bogen greift... ;D
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"Nothing clears a troubled mind better than shooting a bow." (Fred Bear)