Guten Morgen,
Ich hol mir mal Popcorn
Ich kann mir vorstellen, dass man mit solch einer Frage schnell ins Wespennest sticht, aber vllt ist eine sachliche Diskussion möglich (bisher scheint es gut zu gehen
).
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Kannst Du darauf mal ein wenig näher eingehen? Das würde jemanden in meiner Trainingsgruppe sehr helfen, der mit 3under nicht zurechtkommt. Die allgemeine Meinung (auch meine) ist, dass das Zielen über die Pfeilspitze unterstützt wird dadurch, dass der Pfeil mögichst nah unterm Auge ist. Und da ist er mit 3under nun mal einen Finger näher als mit Splitfinger.
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Da kommts drauf an, welche Klasse und welchen Verband Du schießt. Nach WA, das durch die 2-Pfeil-Wertung und den grossen Ringwert-Abstufungen sowohl Präzision als auch die Korrektur des 2. Pfeiles unterstützt, hat jemand, der den 2. Pfeil dann bewusst (!) korrigieren kann, enorme Vorteile. Steckt der erste Pfeil in der 8 oder gar nur in der 5, ist der 2. meist in der 10 oder 11. Persönliche Unfähigkeit ist dabei natürlich immer der Bremser. Aber vom System her würde es genau so funktionieren.
Vergessen: Du musst natürlich Abstände schätzen lernen. Denn man kann gut gezielt daneben schiessen. Bei WA gehts aber nur auf 30m in der IB Klasse und das klappt dann schon mit dem Schätzen. Ob aber auf einem freien Turnier der Hirsch auf 45 oder 50m steht ist nicht so einfach, macht aber in der Höhe bei mir 20cm aus. Da bist dann aus der 8 raus.
Vorab: Ich bin Rechtshänder und mein dominantes Augen ist ebenfalls rechts.
Ich habe mit 3U eigentlich nur angefangen, weil ich es cool finde
und weil es sich erstmal natürlicher anfühlte. Meinen Ankerpunkt war so gewählt, dass mein Daumen am Kieferknochen "einrastete" und die Sehne zwischen Schläfe und Augenbraun anlag. Den Bogen ist dabei leicht gekippt aber der Kopf war kaum eingedreht. So habe ich intuitiv geschossen. POA habe ich auch getestet und festgestellt, dass (logischerweise) neben der vertikalen Korrektur auch eine horizontale dazukommt. Also zwei Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Daher habe ich das Thema auch nicht wirklich weiter verfolgt. Nun bin ich aber dabei das Buch "Instinktives Schießen II" durchzuarbeiten und dort wird der mediterrane Griff empfohlen. Auf Seite 43 ist ein Bild zu sehen auf dem Schütze mediterran ankert und zwar mit dem Mittelfinger am Mundwinkel. Der Kopf ist leicht eingedreht, so dass Auge über dem Pfeil (der nicht angebildet ist) liegt. Im Prinzip habe ich diesen Stil kopiert. Bei mir ist es nur so, dass die Sehne meine Augenbraun berührt (bei dem Mann auf dem Bild scheinbar nicht). Ergebnis ist, dass der Pfeil zwar tiefer als bei meinem alten Anker liegt, ABER das Auge weiter über dem Pfeil liegt. So bin ich auf die Idee gekommen POA noch mal zu versuchen. Ziemlich schnell habe ich dann auch meinen Referenzpunkt an der Scheibe gefunden. Eine horizontale Korrektur musste ich bewusst nicht vornehmen; im Prinzip gehe ich vom Ziel im Lot runter (wobei mich das selber etwas wundert, weil man auch dort theoretisch eine kleine seitliche Korrektur vornehmen müsste, wenn man es ganz genau nimmt. Aber auf etwa 10-12m scheint der Winkelfehler noch nicht so einflussreich zu sein). Das Ergebnis ist recht gut. Wie gesagt treffe ich den Tennisball mit jedem zweiten - dritten Pfeil und die anderen verfehlen nur knapp (zwei Pfeile sind auch schon Schrott). Wenn man bedenkt, dass ich gerade anfange ist da noch einiges an Potential.
Mir ist natürlich auch bewusst, dass ich nur die Präzision habe, wenn ich auch die Entfernung zum Ziel kenne (aber hier gibt es auf youtube einpaar gute Videos, wie man lernt diese abschätzen kann). Jedenfalls habe ich nun schon einen Referenzpunkt. Über die Daumenmethode kann ich den Punkt auch auf andere Stände übertragen bzw. habe ich eine Basis.
Abgesehen davon kommt mir POA entgegen, weil ich als Pistolenschütze trainiert bin im Nahbereich zu fokussieren.
Nun schaue ich einiges auf Youtube an. ZB. ist Thomas Brugger POA'er oder Thomas Sillmann sagt in seinen Videos, dass für Turnierschützen ein "hartes" Zielsystem das Mittel der Wahl ist.
Aber zurück zur Ursprungsfrage. Bei den Deutschen Meistern in der Jagdrecurveklasse (mit den Verbänden und den Klasse muss ich mich noch genauer informieren, bisher fehlt mir das Wissen bzgl. der Unterschiede, also verzeiht mir wenn ich da etwas oberflächlich bin). Gibt es überhaupt welche die intuitiv schiessen und oben auf dem Treppchen stehen?