Ich nehme an, dass es unter guten geübten Schützen nur sehr wenige gibt, die eine ideologische Ausprägung haben. Der Instinktivschütze versucht, mit einfachen und archaischen Mitteln etwas zu erreichen, andere vertrauen mehr auf neue Erkenntnisse und setzen menschlichen Schwächen technische Neuerungen entgegen. Ich orientiere mich hauptsächlich im englischen Sprachraum, der einen stark jagdlich-traditionellen Bezug hat und finde niemanden, der sich abfällig über andere Spielarten des Bogenschiessens äussern würde. Was sie gemeinsam haben, ist der visierlose Bogen. Und da finden sich dann unterschiedliche Systeme, instinktiv, Gap, Point of Aim, Split Vison, wobei sich die Instinktiven auf die jagdliche Distanz beschränken.
Wir Mitteleuropäer betreiben das Bogenschiessen als Sport, und da ist eine gewisse Offenheit gegenüber Visiersystemen auf grössere Distanzen alles andere als verwunderlich.
Wenn ich mir noch eine Bemerkung erlauben darf: "Instinktiv" bezieht sich nur auf den Abschusswinkel, nicht aber auf die Richtung. Da ist es interessant, zwei Meistern ihres Fachs über die Schulter zu gucken und zu schauen, wie sie ihren Pfeil in Richtung bringen.
https://www.youtube.com/watch?v=4s8IkYonu_QAb 3:00
https://www.youtube.com/watch?v=4s8IkYonu_Q