Wie alles begann
Vor drei oder vier Jahren, also fast noch in meiner Anfangszeit als Langbogenschütze war ich bei einem Turnier in meiner Gegend mit einer Schützin in der Gruppe, die einen sehr schönen Langbogen schoss. Ich erinnere mich noch gut, gefiel mir doch der Bogen sehr gut. Wie der Zufall es so will, war die Schützin die Frau von Matthias Klein (DerBow) und ihre Eltern stammen aus meiner Region. Na ja, damals war es noch zu früh für einen individuellen Bogen, schoss ich doch bestenfalls mittelmäßig und konnte noch nicht einmal die Performance meines damaligen Bogens ausreizen. Aber irgendwann, das wusste ich schon damals, wollte ich mal meinen persönlichen, individuell für mich gefertigten Bogen haben. Es gab ja auch so viele schöne und gute Langbögen. Aber, es war einfach noch zu früh. Nach reichlich üben, vielen Parcoursbesuchen, mehreren Bogenseminaren bei Henry Bodnik sowie zusammen mit einigen hier aus dem Forum bei Dietmar Vorderegger, wurde ich besser und besser und konnte bei einigen Turnieren auf dem Treppchen stehen. Im letzten Jahr fiel dann im September die Entscheidung und ich sagte mir, jetzt belohne ich mich selbst mit einem individuellen Langbogen. Ich wusste auch schon recht genau, wie der Bogen von der technischen Seite werden soll.
Was bisher geschah
Nun stellte sich die Frage, wer sollte meinen neuen Bogen bauen. Hier im Forum gibt es dankenswerterweise eine Liste mit Bogenbauern. Im Kopf hatte ich auch einige, von denen ich schon Bögen in den Händen halten durfte: Achim Stegmeyer, Thomas Müller (TFK), Carsten Friedrich, um nur einige zu nennen. Und natürlich kam mir auch wieder Matthias Klein in den Sinn. Nach viel Recherche und Austausch unter Schützen, auch hier im Forum (an dieser Stelle vielen Dank dafür) kristallisierte sich immer mehr Matthias Klein für mich heraus. Da viele Bogenbauer auf Augenhöhe liegen, kam für Matthias noch die räumliche Präferenz dazu. Er ist weniger als zwei Autostunden von mir entfernt. Ach ja, das Erlebnis ganz zu Beginn mit dem Bogen seiner Frau war mir auch noch in Erinnerung. Mehrere E-Mails mit ihm, die immer sehr schnell und professionell beantwortet wurden sowie schlussendlich ein ausführliches Telefonat mit ihm, gaben mir das Gefühl: er ist es!
Ich hatte eine konkrete Anforderungsliste und nun stellte sich die Frage: in einem Bogenbaukurs (bietet Matthias auch an) selbst bauen oder doch lieber bauen lassen.
Mein Lastenheft sieht so aus:
- IFAA-konformer, einteiliger Langbogen
- Für Turniere und den sportlich orientierten Einsatz
- Leistungsstarker, schneller Bogen, auch bei schweren Pfeilen
- Schwerer Bogen (hohes Gewicht im Griffstück, evtl. mit Zusatzgewichten)
- Deutlich ausgeformter und an mich angepasster Pistolengriff
- Schmale Wurfarme mit schlanken Tipps
- Tendenziell dunkle Hölzer (eher natürliche Optik als farblicher Schnickschnack)
- Möglichst geölt
- Geeignet für einen Auszug bis 32 Zoll
- Zuggewicht etwa 45# bei meinem Auszug von 31 Zoll
Matthias sagte direkt: bauen lassen und so gab ich ihm Anfang Oktober den Auftrag, den Bogen für mich zu bauen. Damit sicherte ich mir schon mal einen Platz auf der Warteliste (in unserem AC-Wartezimmer, für alle, die auf etwas warten, sitze ich auch seitdem) und den Liefertermin ca. August 2019. Das wird er wohl auch einhalten.