Archers Campfire

Bodnik Black Kiowa

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Daniel124

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Nachtrag zum Thema Griff.

Habe nach einiger Zeit mit dem Griff gehadert. Es gab die Tendenz dass es mir die Hand seitlich aus dem Griff geschoben hat. Das lag zum einen an dem rutschigen Bodnik-Lack, zum anderen daran dass der Griff für meine M-Hand zu bullig war und weiters an einem uneindeutigen, eher seitlichen Druckpunkt.
Um dem Problem zu entgehen hatte ich die Tendenz die Hand flach vorzustrecken - mit den Auswirkungen Auszugsstreuung, Druckpunktstreuung und zunehmender Unsicherheit.

Also hab ich die Raspel angesetzt.
Vorbild für die neue Griffgeometrie war der 70er Jahre K-Mag, welcher mit einem deutlich zierlicheren Griff und zentrischem Druckpunkt wie angegossen in der (meiner) Hand liegt.

Seit der Nacharbeit liegt der Bogen satt in der Hand, es gibt nur noch eine Möglichkeit zu greifen, und der Druckpunkt ist eindeutig mittig in Richtung Unterarm.
Und mit dem neuen glatten Lack gibts auch mehr Grip.

Seht selbst ...
« Letzte Änderung: Oktober 09, 2019, 10:47:31 Nachmittag von Daniel124 »



Online BowLaw

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Gratulation - ich würde mich ja nie im Leben trauen an einem Bogen "herumzuraspeln" - da gehört schon Mut dazu!


Offline Absinth

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Klasse, super geworden...  :GoodJob:

Was hast du denn für einen Lack genommen und, so wie es ja ausschaut, hast du ja die Teillackierung ansatzlos hin bekommen.!?



Daniel124

  • Gast
@ BowLaw

Jaaa ... hab schon ein- zweimal drüber geschlafen bevors losging. Aber das 'Original', der K-Mag, hat Sicherheit gegeben.

Und die Griffbearbeitung kenn ich vom Pistolenschießen ... in den Präzisionsdisziplinen ist Abtragen und Auftragen normal, 'der Griff trifft' sagt man da, und es macht tatsächlich einiges aus. Nur kann man hier notfalls nen neuen Griff kaufen wenn man das Ding totgebastelt haben sollte  ;D


Daniel124

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@ Absinth:

Das ist Nitrokombinationsharz-Lack von Super Nova in matt aus dem Baumarkt.

Die Teillackierung ging leicht. Die Seitenflächen hab ich komplett überschliffen incl. Bogenfenster bis zum Fadeout.
Dann einfach die Wurfarme mit glattem Abklebeband übergeklebt und mit einer neuen Klinge unter 45 Grad beigeschnitten, so dass das Glas nen halben mm sichtbar war.
Ein paar Minuten nach dem Spritzen das Klebeband gleich entfernt und mit einem acetongetränkten Papiertuch die Lackkante auf dem Glas 'eingeebnet'.
« Letzte Änderung: Oktober 09, 2019, 10:17:46 Nachmittag von Daniel124 »


Offline Absinth

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Danke für deine Beschreibung, das sollte machbar sein mit 2/3 Tests vor dem Finale... Hätte da nämlich eine Baustelle an die ich mich bisher noch nicht herangetraut habe.



Daniel124

  • Gast
Ne gute Halbrundraspel ist das Werkzeug der Wahl. Dann noch irgend ne Halbrund Stahlfeile zum Glätten.
Zum Vor-Finisch Gewebe-Schleifpapier, z.B. von einem Bandschleifer in 80, dann 120, als lange Streifen in 1,5 cm Breite, kann man dann an den Enden packen und über die Radien hinundherziehen. Wenn nötig noch 200er Holzschleifpapier (war jetzt bei dem Phenol-Griff nicht nötig).

Wenn Holz: Gut feucht abwischen, nach dem Trocknen nochmal fein schleifen und leicht feucht entstauben. Dünn vorspritzen und nachschleifen und wieder entstauben.
Dann drei dünne Schichten Lack im Abstand von 2 Minuten.

Zum WA abkleben glattes Papier-Abklebeband (also kein 'Krepp') und gut andrücken, so dass der Lack nicht drunterfließt.
« Letzte Änderung: Oktober 09, 2019, 11:09:37 Nachmittag von Daniel124 »


Offline Absinth

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Offline africanarcher

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  • ha Jechida
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Super geworden, aber ich hätte mich das auch nicht getraut! Auswechselbare Griffschalen zu modifizieren, kein Problem, aber einteilige Jagdbogengriffe ....

africanarcher
Jeder will ein harter Kerl sein, aber keiner will den Preis dafür zahlen!
De oppresso liber!
Du weißt nie wie stark Du bist, bis stark sein die einzige Wahl ist, die Du hast!
oculus exercitus
Langsam ist präzise und präzise ist schnell!
les légionnaires à mo


Offline Ari

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Respekt!!
Super toll geworden und wenn es dann auch noch perfekt passt!!  :klasse:

Ich hätte vermutlich bei Chris Unger angefragt, was da möglich ist...
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline Sir Robin

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Ich bin schwer beeindruckt und ziehe meinen virtuellen Hut vor deiner sauberen Arbeit.


Offline DaiSho

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Respekt  :)
Viele Grüße Gerd
Lebet lang und in Frieden.


Daniel124

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Danke für die Blumen.
Aber so schwer ist das nicht: Ein gutes Muster hilft enorm, hieran mit einem Messchieber die relevanten Maße ermitteln, Bearbeitungsflächen schrittweise anzeichnen und dann abtragen. Ein mm mehr oder weniger macht nix aus. Und wenns mit dem Finish nicht gleich klappen sollte, das kannn man beliebig oft nacharbeiten.


Offline DaiSho

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  • Défiant à la mort
Ich finde das schon schwer. Bei mir wäre der Bogen danach in zwei Teile  :(
Sieht super aus.
Viele Grüße Gerd
Lebet lang und in Frieden.