Hi,
wie ihr vielleicht meiner Vorstellung entnommen habt, bin ich neu hier im Forum und auch im Bogenschießen. Ich versuche mich ins Thema reinzufuchsen aber es gibt genug Fragen, wo Erfahrung wichtiger ist als alle Theorie.
Aus BSW Videos auf youtube habe ich die Aussage, "Für 3D sollte die Pfeilgeschwindigkeit nicht unter 180fps liegen". Begründet wird das mit den zu erwartenden Schussdistanzen und der Ballistik.
(Was haltet ihr denn von dieser Aussage?)
Ich habe also den 68"/32# Polaris mitsamt den Carbonpfeilen, der hier rumliegt (und ohne jegliches Wissen vor 10 Jahren gekauft wurde) über den Chrono geschossen um zu sehen was Sache ist.
Das Ergebnis hat mich etwas ernüchtert. Grade mal 137fps ergaben die 10 Schuss gemittelt. Nachdem ich in der Tasche auch noch einen zweiten Typ Pfeile fand, der einen deutlich dünneren Schaft aufwies, versuchte ich es auch damit. Das ergab schon mal den ersten Hinweis. Die zweite Sorte war mit gemittelten 164fps schon deutlich näher an meinem Ziel dran.
Ich begab mich auf die Suche nach der Ursache für das geringe Tempo. Ich fragte mich, wieviel der Energie die ich in den Auszug stecke als Bewegungsenergie im Pfeil landet? Hat der Bogen überhaupt seine 32# und wenn ja, erreiche ich die mit meinem Auszug? Fragen über Fragen....
Die nächsten Abende verbrachte ich mit recherchieren, messen und rechnen. Ich kam zu dem Schluss, je schwerer ein Pfeil ist, desto besser überträgt der Bogen seine potenzielle Energie, also umso höher ist der Wirkungsgrad. Ich fürchte, dafür bekomme ich wohl nicht den Physiknobelpreis. Da sind schon andere vor mir draufgekommen aber es beruhigt mich, dass sich meine Ergebnisse einigermaßen mit dem deckt, was ich im Internet gefunden habe.
Ergebnis: Mein Auszug misst 27,5" und das mittels Federwaage gemessene Zuggewicht liegt dort bei 31#.
Mein Polaris hat bei einer Standhöhe von 21,5cm mit den 36g Pfeilen einen Wirkungsgrad von 78%, mit den 21g Pfeilen einen Wirkungsgrad von nur noch 68%.
Wenn ich damit also tatsächlich auf eine v0 von min. 180fps kommen möchte, dann dürfte der Pfeil maximal 16g wiegen, was bei einer Länge von 29" und einer 60gn Spitze einem GPP von 8 entspräche.
Der Wirkungsgrad läge dann rechnerisch nur noch bei 61%. Der Spine Wert sollte irgendwo um die 900 liegen?
Wäre so ein Pfeil ein "Sonderling" oder ist das von den Werten etwas, was durchaus häufiger verwendet wird?
Danke für Eure Einschätzung.
Lg. Nudnik