Archers Campfire

Getaperte Schäfte: Veränderung von Spine und Gewicht


Offline Cayuga

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Heute habe ich aus 30 Pfeilschäften (Fichte 11/32 in 70-75# gewogen) zwei Sätze à 12 bzw. 13 Pfeile sortiert und die ersten 12 getapert. Nocktaper über 12 Zoll auf 5/16. Hier für die Gemeinde mein Vorgehen und die gewonnenen Erkenntnisse im Detail.

Vorgehen
Wie immer Rundlauf geprüft, ein paar Pfeile aussortiert, Lage von Nocke und Spitze bestimmt und dann alle Pfeile mittels Arrow Analyzer "vermessen". Ich notierte mit Bleistift sowohl das Gewicht als auch den Spine auf jedem Schaft, im vorderen Teil, damit ich es beim Tapern nicht wegschleife (Bild 1). Dann habe ich die leichteren Pfeile nach links geschoben und die schwereren nach rechts (Bild 2). Die schwereren habe ich dann über 12 Zoll Länge auf 5/15 Nocktaper verjüngt, die Länge um etwas weniger als 1 Zoll gekürzt und dann nochmals "vermessen". Die zweiten Werte auch auf die Schäfte geschrieben (Bild 3)

Ausgangswerte der 12 Pfeile
- Spine war im Mittel bei 75# (Spanne von 74 bis 76#)
- Gewicht war im Mittel bei 426 grain (424 bis 430)

Endwerte der 12 getaperten Pfeile
- Spine lag im Mittel bei 71# (Spanne von 69 bis 72#)
- Gewicht lag im Mittel bei 396 gn (393 bis 399)
Hinweis: Das Gewicht des gekürzten knapp 1 Zoll Stücks betrug im Mittel 12 grain

Veränderung von Spine und Gewicht
- Spine sank um rund 4#
- Gewicht sank um rund 18 grain (Ausgangsschaft: 426 g - 12 g Kürzung wären 414 g für den gekürzten zylindrischen Schaft)
  414 g korrigierter Ausgangswert - 396 g Endwert ergibt 18 grain Gewichtsreduzierung durch den Taper

Die Details sind dann auf den Bildern zu erkennen.
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Offline Cayuga

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... und hier die Bilder
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Offline covertmicha

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Hallo cayuga alles im Rahmen
Und eben auch entsprechend zu meiner Erfahrung im
Tapern.
Ich liebe Zeder!

Gut gemacht
Micha
« Letzte Änderung: Oktober 31, 2019, 04:21:51 Nachmittag von covertmicha »
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testjan

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Wow, super Arbeit!

Sind das Schäfte von Arrowforge bzw Superschaft? Ich kaufe immer die gewogenen, habe sie aber noch nie überprüft und den Spine kann ich auch gar nicht messen. Das wäre ja wirklich genial, wenn die so exakt sortiert wären.

Nachteil: eine Ausrede für schlechte Ergebnisse weniger...😜


Offline H.B.

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Top  :yes: - somit sind zwei wesentliche Fragen, die mich beschäftigt haben, beantwortet.  :GoodJob:


Offline covertmicha

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Hallo cayuga was ist deine Ziel pfeillänge ?

Ich denke wenn du mit der taperlänge spielst,
12 Zoll auf 11 Zoll bzw. 10 Zoll, wirst du noch wenig er
Spine einbüßen. Dann schwächst du die spineerhebliche
Pfeilmitte bedeutend weniger. Wobei bei 4 pfund nur
Wenn man es will...

Sonnige Grüße
Micha
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Offline Cayuga

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Wow, super Arbeit!

Sind das Schäfte von Arrowforge bzw Superschaft? Ich kaufe immer die gewogenen, habe sie aber noch nie überprüft und den Spine kann ich auch gar nicht messen. Das wäre ja wirklich genial, wenn die so exakt sortiert wären.

Nachteil: eine Ausrede für schlechte Ergebnisse weniger...😜

Die Schäfte sind von Superschaft, meinem Lieblingslieferanten für Schäfte. Bei arrowforge kaufe ich auch viel und habe dort auch schon gewogene Schäfte bestellt. Die sind aber nur meine zweite Wahl. Waren nicht ganz so einheitlich lang und weniger schön geschliffen. 

Ich bevorzuge gleiches Pfeilgewicht und kaufe daher immer gewogene Schäfte. Die waren bei arrowforge auch immer +- 0,5 Gramm, wie auch bei Superschaft. Finespine habe ich mir bisher nicht gegönnt. Es war hier also eher Zufall, dass der Spine so eng zusammenlag, zumal es in Fichte nicht einfach ist, überhaupt etwas in der Spinegruppe zu bekommen.
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Offline Cayuga

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Hallo cayuga was ist deine Ziel pfeillänge ?

Ich denke wenn du mit der taperlänge spielst,
12 Zoll auf 11 Zoll bzw. 10 Zoll, wirst du noch wenig er
Spine einbüßen. Dann schwächst du die spineerhebliche
Pfeilmitte bedeutend weniger. Wobei bei 4 pfund nur
Wenn man es will...

Sonnige Grüße
Micha

Meine Ziellänge sind über alles, also mit Spitze 31,5“. Der Taper ist im goldenen Schnitt und ergibt damit die 12 Zoll. Der Spine, wo ich hin will ist 68 bis 70 Zoll. Da bin ich jetzt - zufällig- auch gelandet. Aber Dein Hinweis ist für mich wertvoll. Hätten die gelieferten Schäfte eher 70#, dann könnte ich mit einem kürzeren Taper etwas ausgleichen. 
:thankyou:
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Offline cweg

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Da ist die Falle! Ein Nocktaper macht zwar den statischen Spine weicher, aber durch die gewonnene Flexibilität kann der Pfeil auch härter reagieren. Probier's aus.


Offline Cayuga

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Stimmt cweg. Diese Erfahrung habe ich schon gemacht. Bei zylindrischen Schäften müsste ich tatsächlich vom Spine  noch höher gehen. In irgendeinem Thread von mir hatte ich das „Problem“ mal geschildert. Ich fragte mich, wie es zu diesem Paradoxon kommt und ich meine, sogar Du hast dort schon gesagt, dass das gar nicht paradox sei.
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Offline cweg

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Hab's gefunden, der gute Stöckchenschubser hatte es geschrieben und besser und kompakter hätte ich es nicht sczreiben können ;)

Zitat
Nicht wirklich paradox.
Weniger Masse, weniger Schwingungen.
Schneller stabilisiert, schein also steifer.


Offline H.B.

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Salve,
ich greif diesen Oldie mal kurz auf. Du hast ja die Stöckchen nun schon ne Weile am Start. Wie sind denn mittlerweile deine Erfahrungen? Lohnt sich die Arbeit? Gibt es einen spürbaren Unterschied zu "normalen" Pfeilen? Ich brauch noch etwas Motivation, um das  Thema selbst endlich anzugehen - oder eben auch nicht.  ;)


Offline Cayuga

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Nie wieder ohne Taper, reicht Dir das als  Motivation?
Spaß beiseite, mit unserem Einspanndings und der Taperlade geht das Tapern ruckzuck und die Pfeile fliegen wie auf Schienen. Mir macht das übrigens mit „Deinem Tool“ super Spaß.
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Offline H.B.

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Hör doch uff - das Tool ist der geringste Part an der Geschichte. Wenn ich das richtig verstanden habe, rätst du mir es zu versuchen. Also werde ich das in Angriff nehmen - besten Dank.  :klasse:


Offline Cayuga

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Ei, jetzd awwa. Stell Dich näd so droan.
Das Tool einmalig in Akkuschrauber einspannen, Schaft in Tool, mit Dreiviertel Umdrehung zudrehen, langsam in Taperlade führen und in etwa einer Minute ist der Schaft fertig. Ein 12er Satz hast Du locker in einer Viertelstunde gemacht. Dann noch ein paar Minuten, um mit Schleifpapier von Hand ganz fein zu schleifen, aber das habe ich auch bei zylindrischen Schäften gemacht.
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