Ich fasse mal zusammen und ergänze noch um ein paar neue Punkte. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, woran es liegen kann, dass Du nach der Pause schlechter schießt als vorher:
1. Mentales Problem
Hier können einige Dinge helfen, die auch schon angesprochen wurden und die ich der Übersichtlichkeit nochmals wiederholen möchte
- Die Pause als positive Sache (Erholung) ansehen (lässt sich programmieren)
- Positive Schusserlebnisse Revue passieren lassen
- Den Schussablauf im Kopf durchgehen (also mental gar keine Pause machen) und von mir noch ein Tipp:
- Die Pause nutzen und damit mental gar keine Pause machen sondern mental Roven. Die Methode stammt nicht von mir sondern von Jay Kidwell (aus dem Buch Einblicke ins instinktive Bogenschießen). Also die Pause nutzen, etwas anvisieren und im Kopf (nur im Kopf, keine Auszugspose, sonst ziehst Du die Blicke auf Dich) einen Schuss darauf ausführen. Ist sozusagen die Fortsetzung von dem zuvor genannten Punkt "Schussablauf im Kopf durchgehen". Ist aber noch wirkungsvoller. Es gibt Studien mit Vergleichsgruppen (allerdings aus dem Basketball), nachdem sich die Trefferquote bei der Gruppe signifikant verbessert hat, die neben dem normalen Training die Würfe auch im Kopf durchgegangen ist. Hier könnte es helfen, dass Du Dein Pausensyndrom überwindest.
2. Physisches Problem
- Magen voll und schon funzt es nicht mehr richtig; dann halt nur eine Kleinigkeit oder nichts zu Dir nehmen. Keiner zwingt uns, in den Pausen zu futtern, auch wenn ich persönlich dem Turnierausrichter gerne damit die Kassen fülle. Aber mittlerweile hinterher und weniger dazwischen.
- Dein Körper fährt in der Pause runter und die Muskulatur wird kalt? Dann am Besten nicht setzen, sondern stehen bleiben. Als kleine Übungen vor dem nächsten Schießen empfehle ich die Teetassenübung zur Mobilisierung der Schultern und der Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur mache ich zusätzlich vor dem ersten Schuss nach der Pause auch wieder warm. Entweder mit Armkreisen vor und zurück oder noch effektiver: Arme zur Seite ausstrecken (90 Grad zum Körper), den Unterarm 90 Grad nach oben und dann die Hände mit dem Handrücken vor dem Gesicht zusammenführen und anschließend nach hinten öffnen und die Handinnenflächen nach vorne zeigen lassen. Beim Zurückgehen auch wirklich kräftig die Rückenmuskulatur zusammenziehen und darauf achten, dass der Oberarm im 90 Grad Winkel zum Körper bleibt. Damit werden die Muskeln warm und Du programmierst Dich schon für die Rückenspannung bei den nächsten Schüssen.
Und ganz wichtig: immer locker bleiben, auch im Kopf. Die Pause tut mir gut, die Pause tut mir gut, die Pause tut mir gut.