Erstaunlich und faszinierend finde ich dabei die Lösung der Manchu in der damaligen Zeit die Pfeile sicher im Köcher zu fassen. Durch den dicken Wollstoff der gefaltet im Köcher steckt, fallen die Pfeile nicht einmal heraus wenn der Köcher nach unten gedreht wird auch klappern die Pfeile nicht , noch scheuern die Federn aneinander.
Der Köcher sitzt aufgrund der drei Riemen und der zwei Hauptaufhängung bombenfest am Gürtel, sogar Rennen ist kein Problem. Die Pfeile sind schnell gezogen, ein Einstecken erfordert allerdings etwas Geduld, eventuell wird das besser wenn der Wollfilz etwas abgenutzt wird.
Der Köcher im Ganzen und im Detail :
Also eine schöne Arbeit - die etwas länglichere Form erinnert an die, welche die Köcher in ihrer modifizierten Form in der Provinz Qinghai bzw. Tibet Zeit der mandschursichen Herrschaft hatten.
Und nein:
"Die Pfeile sind schnell gezogen, ein Einstecken erfordert allerdings etwas Geduld, eventuell wird das besser wenn der Wollfilz etwas abgenutzt wird. "Der Sinn der Sache wurde bereits erwähnt:
Durch den fest gewickelten Stoff fallen die Pfeile weder heraus, noch klappern sie. Sie können dadurch weiterhin - insbesondere wichtig beim Schießen vom Pferd aus - gleichsam fächerartig so gesteckt werden, dass ein singuläres Greifen schnell möglich ist. Das geht bei - oft wesentlich komplizierteren Lösungen wie "loschschablonenartigen Pfeilhaltern" - nicht so gut.
Wenn der Filzstoff abgenutzt ist, das Phänomen habe ich derzeit, besteht nicht nur die Gefahr des Herausfallens, sondern auch, dass die Pfeile zueinander rutschen. Dann hat man, wenn man schnell schießen will, oft zwei oder drei Pfeile in der Hand und muss fummeln, ehe man einen greifen kann. Oft fallen dabei Pfeile sogar herunter - beim Schießen vom Pferd aus ist ein nicht auszugleichender Munitions- und/oder Zeitverlust die Folge.
Also muss man eine gute Vorbereitungsarbeit vor dem Schießen in Gestalt ordentlichen Hereinsteckens in Kauf nehmen. Sie ist der Preis für später höheren Schießkomfort.
Dies gilt im übrigen auch für das Schießen vom Boden aus - ganz gleich, ob unter Zeitdruck oder ohne solchen. Man kann so das Ziel und dessen Umgebung betrachten, sich seine Gedanken zur Schußsituation etc. machen und nebenbei ganz entspannt "nach hinten greifen" und sich einen Pfeil holen - und muss sich nicht abwenden und aus einem zusammengepappten Wust von Pfeilen einen Passenden heraussuchen und dann alles wieder von vorn aufzubauen beginnen.
Was den angebrachten Drachen angeht:
O. k., ist eine persönliche Note. Aber das, was dort üblicherweise angebracht war - eine Verzeirung in der Art einer "Vase mit drei Hellebarden" - ist ein Zeichen dafür, dass der Nutzer des Köchers die dritte Stufe des dahingehenden Militärexamens bestanden hat. Hat insoweit mit einem Drachen nicht wirklich etwas gemein. Ob man ein entsprechendes Symbol - also "die Vase" - tragen möchte, sollte man selbst entscheiden...