Schmunzeln muss ich immer, wenn WA-Freunde Wert auf die "jagdlich" (verpöntes Wort bei der WA, aber trotzdem gern genutzt) kurze, maximale Distanz von 30 Metern bei Visierlosen hinweisen, und die weiten Entfernungen anderer Verbände kritisieren.
Es geht bei der Kritik nicht um andere Verbände, sondern um beliebig gestellte Parcours, wie man sie oft in Ö findet. Weiten jenseits der 70m "weils die Besucher so wollen". IFAA ist OK, wo bei die 55m für Erw. und v.a. 41m für Jugend ohne VIsier nicht sinnvoll zu schiessen sind. Da gehts dann auch nur noch um "getroffen oder daneben". Die anderen Verbände, v.a. den ex-DDR-Verband und der Tradi-Verband kenn ich jetzt nicht.
Es sollten sich ja auch nur die angesprochen fühlen, welche die Weiten der IFAA kritisieren. Tatsächlich, und da gebe ich Dir recht, weisen einige freie Turniere teilweise recht heftige Weiten auf. Im Gegensatz zu Verbandsturnieren wird dann der Stand des Schützen oder der Schusskanal durch Gegebenheiten des Geländes häufig noch zusätzlich verschärft. Manchmal fehlt hier auch ausgewogene Verhältnis (Weiten, Schwierigkeiten), dass ich sonst bei DBSV oder DFBV/IFAA bisher selten bemängeln konnte. In der Regel sind alle Schüsse machbar. Und mit machbar meine ich den Anspruch das Kill zu treffen. Natürlich ist es auch Bogenklassen-Abhängig. Letzens habe ich mit einen mehrfachen Langbogenweltmeister gesprochen, welcher ja bei IFAA Holzpfeile nutzen muss. Er kritisiert die Entfernungen insofern, dass es eben nur ein Pflock für Erwachsene gibt, egal ob Compound oder Primitiv-Bogen. Die daraus resultierenden Entfernungen/Tiergrößen sind für Holzpfeil- oder Primitivschützen schon recht
heftig.
Die Differenzierung der drei Wertungsbereiche, insbesondere der innersten Beiden, halte ich selbst bei WA Entfernungen und manchen Tieren bei Trad-Schützen für absurd.
Warum? Ist halt wie auf dem 3er Spot: Der innerste Ring ist für CP. Guck doch mal bei Turnieren, die skandinavisch werten, wieviele CPler (Recurvler gibts kaum) hier die volle Punktzahl haben. Also brauch man eine Herausforderung, die auch ein guter CP'ler nicht immer trifft. Und eben die 11er Wertung
Ich habe es noch mal farblich in meinem Ursprungszitat hervorgehoben. Zudem schrieb ich ja auch dass diese 11/10/8/5 Wertung die eines Visierschützen-orientierten Verbandes ist. Insofern gebe ich Dir vollkommen recht. Absurd finde ich aber dann die Begründung auf Präzision gerade in Hinblick auf Intuitive. Ich unterstelle wirklich jeden ambitionierten intuitiven 3D Schützen, das er absolut den Fokus - egal bei welcher Weite - auf das Kill hat und natürlich den Innenkill-Bereich als Trefferpunkt anstrebt. Realistisch gesehen hat es aber häufig weniger mit Können, sondern eher mit Glück zu tun, ob der Schütze sich bei manchen 3D Scheiben die 11, eine 10 oder eben "nur" 8 schreiben darf, wenn er das "Kill" getroffen hat. Wie gesagt, ich betone nochmal, WA 3D ist für mich eine Visierwertung.
Bitte nicht falsch verstehen, jedes System hat halt seine Eigenarten und damit seine "Unterstützer". Aber jedes System hat auch seine Berechtigung, und das macht halt die Vielfalt aus. Ich für meinen Teil schaue gerne über den (Verbands-)Tellerrand, bin vereinstechnisch im DSB, über den Verein auch im DBSV und aus eigenen Antrieb (nach wie vor und weiterhin trotz Schwierigkeiten) im DFBV. Dass ich keine WA 3D Turniere (LM) mehr schieße, liegt im wesentlichen daran, dass in der Vergangenheit eine ganze Zeit keine DM ausgetragen wurde. Auch sonst hatte man nicht den Eindruck, als 3D Schütze hier gut aufgehoben zu sein. Deswegen der Fokus zu DBSV und DFBV. Ja, jetzt werden wieder DM ausgetragen und das finde ich gut. Aber ich mag eben, dass man bei einer Nationalen oder Internationalen Meisterschaft sowohl 3 Pfeil und Hunter (DBSV) und/oder Doppelhunter (DFBV) "meistern" muss, auch wenn es 2 oder 4 Wettkampftage bedeutet.
Damit schließt sich hoffentlich der Kreis zum eigentlichen Thema wieder.