Archers Campfire

Präzision beim Bogenschießen


Offline nordstern

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Durch diesen Thread hier angeregt https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=4934.0
frage ich alle Interessierten, wie ihr es haltet mit der Präzision.

Hier mal eine Erklärung zum Unterschied Präzision und Genauigkeit, ab ca. 1Min wird es lustig:
https://youtu.be/8Cl5CeiT7hU

Ein Scheibenschütze bei WA muss beides können, ist mir klar. Aber ein trad. Schütze in den anderen Verbänden?
Egal ob 3-Pfeil-Runde, Doppelhunter oder Hunter, der erste Pfeil, der trifft, zählt, also die Genauigkeit.

Da ist doch die Präzision im Sinne der Definition von Wiederholgenauigkeit gar nicht gegeben.

Beim Training sieht das m.M.n. anders aus. Ich habe schon sowas von präzise getroffen, leider alle 6 Pfeile versemmelt, aber so eine schöne Gruppe.  :)

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Offline Uller

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Eventuell ist es ja die Präzision im Training, die einem die Genauigkeit ermöglicht, mit dem ersten Pfeil präzise zu treffen...

 ;)


testjan

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Wenn ich merke, dass ich wieder mal gedanklich abschweife und anfange, z.B. über den Unterschied zwischen "Genauigkeit" und "Präzision" zu sinnieren, weiß ich ganz genau: nichts wie ab innen Wald und die Birne frei kriegen!


Offline Sir Robin

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Heute Abend gab's diesen magischen Moment, wo Genauigkeit, Präzision und Konstanz zusammen kamen. Leider hat's nur für fünf Pfeile gehalten 😅


Offline Absinth

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Wenn ich merke, dass ich wieder mal gedanklich abschweife und anfange, z.B. über den Unterschied zwischen "Genauigkeit" und "Präzision" zu sinnieren, weiß ich ganz genau: nichts wie ab innen Wald und die Birne frei kriegen!


Warum? Der Unterschied zwischen beidem ist doch ziemlich einfach und gravierend - präzise daneben schießen oder genau treffen...  ;)



Offline Absinth

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@Sir Robin: Morgen, schießt du bitte fünf Mal ein und denselben Pfeil (hintereinander) und stellst hier bitte die fünf Fotos ein.  ;)

Schöne Gruppe und schöne Grüße.


Offline Waldgeist

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... aber nur bei präziser tiefenpsychologischer Betrachtung und genauem Hinsehen.
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Cicero


Offline Landbub

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der erste Pfeil, der trifft, zählt, also die Genauigkeit.

Präzise wirds, wenn du das an den verschiedenen Zielen nacheinander schaffst. Du triffst alle Ziele ziemlich genau in die 10, also hast Du den Parcourts recht präzise gemeistert.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline nordstern

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Ist das wirklich so, Landbub?
Ich denke, dass z.B. 28 Schüsse, räumlich und zeitlich getrennt, eben nicht die Präzision abbilden, sondern die Gabe des Schützen, sich jedes mal auf das neue Ziel mit nur einem Schuss einzustellen. Alle anderen brauchen halt 2-3 Pfeile.

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Offline Landbub

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War mein erster Gedanke. Aus der Sicht eines Scope Schützen tut sich da nicht viel. Du siehst einen grünen Punkt, den Du in die Mitte des kleinsten Ringes schiebst. Man bekommt da vom Gelände aussen rum gar nicht so viel mit, weil man es nicht sieht, nachdem man die Entfernung geschätzt und den Bogen im Anker hat. Das Ersmännchen auf 10m sieht da genauso aus wie der Elch auf 45.
Aber Du hast natürlich recht, die Schüsse sind nicht vergleichbar, v.a. wenns dann mal steil runter oder rauf geht.
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Ulrich

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Ein Einzelpfeil ist präzise oder unpräzise. Ueber Konstanz und Genauigkeit sagt er nichts aus, auch der nächste und übernächste Einzelpfeil nicht.
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Mein Umgang mit den Begriffen? Dieses A4-Blatt hing an einem Heuballen auf 18m. War es das Ziel, waren meine Pfeile ungemein präzise und konstant. War der schwarze Punkt das Ziel, hatte ich eine hundsmiserable Phase.




Offline chbx

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  • Treffen ist wie Danebenschiessen - nur toller
ich steig jetzt um von intuitiv auf das hier:

https://buy.garmin.com/de-AT/AT/p/613654

 :Achtung:

Die Xero A1- und A1i-Bogenvisiere liefern dir vor dem Anspannen oder bei vollständigem Abzug sofort die winkelkorrigierte Distanz zum Ziel  :wtf:

dann klappt es sicher besser


Offline roscho

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@nordstern: ein (aus meiner Sicht) sehr interessante Frage.

Das Video bezieht sich mit seinen Begrifflichkeiten auf Messgeräte und Messungen unter Laborbedingungen.

Übersetzt aufs Bogenschiessen heisst das für mich:

Genauigkeit: WIE fein kontrolliert kann ich den einzelnen Schuss aufbauen (4 oder 7 Phasen Modell) - der Idealfall der Genauigkeit ist eine Schiessmaschine bei definierten Raumbedingungen.

Präzision: hier kommt die Wiederholbarkeit ins Spiel - im Idealfall führt jeder Schuss aus einer Schiessmaschine zu einem Robin. 

Um wieder in die reale Welt zurückzukommen ...

Situation a) 18 m Halle

angenehme Temperatur gutes Licht:  je besser die  Technik (und damit die Genauigkeit) eines Schützen desto besser wird die Präzision da der Schütze immer die gleichen Ausgangsbedingungen und damit den genauen Bewegungsablauf mit einer höheren Präzision ausführen kann.
Kommen noch Hilfsmittel wie Visier und Release ins Spiel die die Genauigkeit noch einmal erhöhen (können) wird es natürlich noch präziser.

Situation b) Gelände 
wechselnder Stand, Licht und Temperatur - alles drei Faktoren die Körpermechanik und auch Wahrnehmung beeinflussen und damit einen Einfluß auf die Genauigkeit haben die wiederum die Präzision beeinflusst.

Auch hier: je besser die Technik desto besser die Präzision, viel mehr Einfluss haben hier Hilfsmittel wie Visier und Release die ja die Genauigkeit direkt beeinflussen.

"Zitat Landbub:
Aus der Sicht eines Scope Schützen tut sich da nicht viel. Du siehst einen grünen Punkt, den Du in die Mitte des kleinsten Ringes schiebst. Man bekommt da vom Gelände aussen rum gar nicht so viel mit, weil man es nicht sieht, nachdem man die Entfernung geschätzt und den Bogen im Anker hat. Das Erdmännchen auf 10m sieht da genauso aus wie der Elch auf 45."

Soweit die Theorie in Übereinstimmung mit klassischer Ausbildungslehre ... und dann gibt es noch Personen wie Byron Ferguson die Aspirintabletten aus der Luft, im Liegen rückwärts, über einen Spiegel etc  schiessen (Beispiele gibst genug auf YT)

Unser Steff ist so ein "kleiner" Byron ... ;)

Was die Präzision angeht - Byron schiesst die Aspirintablette auch 10 mal hintereinander aus der Luft - selbst gesehen... !

Ich hab schon mit Byron zusammen geschossen (lang lang ist's her) und er hat auch versucht mir sein " Werde der Pfeil" zu erklären .. ich habs einfach nicht gerafft ... aber zu meiner Beruhigung wenn Byron schlecht drauf ist kann er auch daneben schiessen ;)

Möglicherweise führen verschiedene Weg zum Ziel des "präzisen Treffens"

der "möglichst alle Faktoren kontrollieren" Weg
der "werde zum Pfeil" Weg
der "rote Punkt" Weg von Jay Kidwell

 ... und noch viele mehr die ich/wir gar nicht kennen ...
der "




Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Ulrich

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Situation a) 18 m Halle

angenehme Temperatur gutes Licht:  je besser die  Technik (und damit die Genauigkeit) eines Schützen desto besser wird die Präzision da der Schütze immer die gleichen Ausgangsbedingungen und damit den genauen Bewegungsablauf mit einer höheren Präzision ausführen kann.
Kommen noch Hilfsmittel wie Visier und Release ins Spiel die die Genauigkeit noch einmal erhöhen (können) wird es natürlich noch präziser.

Situation b) Gelände 
wechselnder Stand, Licht und Temperatur - alles drei Faktoren die Körpermechanik und auch Wahrnehmung beeinflussen und damit einen Einfluß auf die Genauigkeit haben die wiederum die Präzision beeinflusst.

Auch hier: je besser die Technik desto besser die Präzision, viel mehr Einfluss haben hier Hilfsmittel wie Visier und Release die ja die Genauigkeit direkt beeinflussen.


Letztere Aussage verstehe ich nicht ganz (da ich keine technischen Hilfsmittel habe und auch kein System, bin ich wohl so etwas wie ein Intuitivling)? Was ich treffen will, ist ein Punkt. Ob das nun ein Pfeilloch im Gold ist oder eine Schattierung an einer Bisonattrappe, spielt doch keine Rolle, auch nicht, ob da noch Wolken vorbeiziehen, ein Bächlein plätschert oder knapp am Schusskanal Bäume stehen. Wenn es beim Visierschützen das Visier ist, das die äusseren Bedingungen egalisiert, ist es bei mir die Konzentration auf den Ablauf und den Zielpunkt.

Frage des Schülers: Wie soll ich den die Technik, die ich gelernt habe, im Gelände umsetzen?
Antwort des Meisters: Nimm sie einfach mit.

Sorry, ist erst ein Jahr her, seit dem ich im Affekt Bogenschütze wurde. Darum sei der Unterton meiner Texte auch weiterhin ein eher fragender.


Offline roscho

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@Ulrich:

"Frage des Schülers: Wie soll ich den die Technik, die ich gelernt habe, im Gelände umsetzen?
Antwort des Meisters: Nimm sie einfach mit."

Ahhh .. eineZen Antwort ... ;)

Prinzipiell richtig ... ABER es ist eben nicht so einfach eine Technik die man aufrecht stehend auf eine Scheibe in Brusthöhe unter optimalen Bedingungen gelernt hat 1:1 im Gelände um zu setzen, im "Normalfall" ändern sich (leider) Ausrichtung, Auszugslänge und Körperhaltung (bzw Aufrichtung) im Gelände sehr leicht und dann .... schiesst man vorbei ;)

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